NRW-Klasse, 8.Spieltag: SV Hemer 1932 – SK Werther 5,5:2,5

Hemer (ehu). Im Sauerland haben wir auf die Rübe gekriegt. Schon während der fast zweistündigen Anreise empfahl ich Kalle, zur Entspannung das dortige Felsenmeer zu besuchen:

Von Asio otus – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11062361

Es hätte uns allen frische Luft eingeimpft. Stattdessen herrschte drückende Personalnot. Drei Stammpieler fehlten: Jan, Markus und Rüdiger. Wir trieben nur zwei Ersatzspieler auf: Michael und Joshua.

50 Euro Strafe für das freigelassene Brett 6:

Ich finds erbärmlich und meine, dass wir vor der nächsten Saison anders aufstellen müssen.

So waren wir jedenfalls von Beginn an in der Außenseiterrolle und wurden ihr gerecht: Joshua und Marko strichen als Erste die Segel. Hier habe ich Markos Kapitulation gegen den Buchautor des Londoner Systems, Marcus Schmücker, mit unruhiger Hand filmisch festgehalten:

Markos Schlussstellung sieht tatsächlich traurig aus:

Währenddessen lungerte Michaels Läufer am siebten Brett tatenlos hinter der eigenen Bauernkette herum. Wo befindet sich nochmal die Arbeitsdiagonale der Läufer? Vor der Bauernkette! Ach egal. Auch hier war die Niederlage gegen einen fast 2000-DWZler nur schwer zu vermeiden.

Michael

Joshua erging es ähnlich. Auch er musste früh aufgeben, zu stark war sein Gegner (DWZ 2090), der fast 600 Punkte über unserem Mann rangiert:

Joshua

Den Schimmer eines Lichtblicks spendete Kalle: Sehr solide trug er seine Partie gegen den bis dahin verlustpunktfreien Topscorer der Liga vor, Timo Leonhard. Das bescherte ihm zurecht ein trockenes Turmendspiel und einen halben Punkt.

Kalle

Mario indes blickt im Foto unten skeptisch auf sein Läuferendspiel mit einem Minusbauern:

Mario

Seine Stellung ist zu dem Zeitpunkt total platt und sieht so aus:

Mario zog seinen Bauern nach g4, sein Gegner antwortete e4! und schien schon wie der sichere Sieger auszusehen: 5,2 Bauerneinheiten Plus für Weiß, sagt der Computer. Doch Mario verdiente sich einen halben Punkt durch Ausdauer und Hartnäckigkeit – und dank einiger schlechter Züge seines Gegners. Er nutzte schließlich die falsche Eckfarbe des gegnerischen Läufers für einen Festungsbau – trotz zwei Minusbauern.

Jonas‘ Partie ging ebenfalls äußerst glücklich Remis aus – nämlich durch ein Dauerschach, das keines ist.

Jonas (links)

Die Remisvereinbarung geschah in obiger Stellung, die der Rechner mit mehr als sieben Bauerneinheiten zugunsten von Schwarz bewertet. Vielleicht aber war’s Jonas Gegner auch egal, denn zudem Zeitpunkt stand der SV Hemer längst als Sieger fest. Hemers Spitzenspieler offerierte die Punkteteilung, Jonas nahm sofort an.

Ich gewann als Einziger im Team, was wohl zum ersten Mal vorgekommen ist. Dabei verteidigte ich immerhin die mannschaftsinterne Topscorerposition und zauberte ein paar schöne Züge aufs Brett, wie Turm d7! zum Beispiel:

und wenig später den Springerzug nach e5, der die schwarze Dame gewinnt:

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Genutzt hat es mir, aber nicht der Mannschaft. Der Kampf ging 2,5 zu 5,5 verloren. SC Porta Westfalica zog an uns vorbei und wir sind nur noch Fünfter. Im letzten Saisonspiel in einer Woche können wir unseren vierten Platz beim Aufeinandertreffen mit Porta zurückerobern. Doch angesichts der erneut fehlenden Stammspieler glaube ich nicht daran.

Hier ist der Link zur Tabelle: https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=nrw-k1

 

 

 

 

NRW-Klasse, 7.Spieltag: SK Werther – Herford SV Königsspringer 5:3

Werther (ehu). Meine Herren: So sollte die Notation auf einem  Partieformular aussehen!:

Rüdiger schreibt nicht, er malt – großartig.

Trotz Bestbesetzung bezwangen wir den Tabellensiebten nur mit Mühe. Jan am ersten Brett vereinbarte nach nur 13 Zügen Remis – viel zu früh, aber sein frisch geschlüpfter Sohn und seine erkrankte Frau entschuldigen das natürlich.

Nur einmal kurz Händeschütteln, da wars schon Remis.

Jonas als Mannschaftsvertreter besorgte unserem Kapitän zur Geburt seines Sohnes ein Buch mit Glückwunschkarte, die wir alle unterschrieben. Das Buch heißt:  Quantenphysik für Babys. Ich persönlich hätte Windeln bevorzugt, aber Jan soll sich sehr gefreut haben – Physiker.

Rüdiger folgte mit einem Friedensschluss nach nur 17 Zügen. Auch das viel zu früh.

Rüdiger denkt nach.

Danach flog Mario gleichsam dem Sieg entgegen. Er gewann schon im 15. Zug den gegnerischen Springer – zum Glück, denn seine Notation ist später nicht zu entschlüsseln. Mario sollte noch einmal einen Blick auf Rüdigers Notation werfen.

Marios Haltung deutet es an: Er hat alles im Griff.

Herfords Burkhard Heuermann zögerte die unvermeidliche Niederlage trotz einer Figur im Minus mehrere Züge hinaus. Hier ist die Stellung, in der der Figurengewinn unvermeidlich ist und der Computer den Vorteil Marios auf mehr als sieben Bauernheiten taxiert.

Wie die Match-Chronologie weiter ging, verpasste ich im Detail. Zu sehr versunken war ich in eigene Überlegungen am achten Brett. Doch irgendwann stand es 3:3, weil Markus und Marko ihre Partien recht überraschend verloren.

Schon zum Zeitpunkt der Aufnahme scheint der schwarze Königsflügel von Markus arg unter Beschuss zu stehen.

Hier ist seine Schlussstellung aus schwarzer Sicht, die Markus zurecht aufgab:

Marko kassierte am dritten Brett seine erste Saisonniederlage. Im  23. Zug hätte er zwar laut Computer mit einem schwarzen Königsschritt zur Seite wieder Ausgleich (+0,1) herstellen können, doch die Variante ist derart kryptisch, dass ich sie selbst mit Computerhilfe nicht verstanden habe.

Marko zog stattdessen De7 und stand auf Verlust: Etwas später forcierte sein Gegner in folgender Stellung ein einfaches Matt in vier Zügen:

Jonas hatte seine Partie dagegen souverän zum Sieg geführt.

Hier ist seine Schlussstellung, in der der Schwarze einsieht, dass Weiß zwei Züge eher zur Dame einmarschiert:

Als es nun also 3:3 stand, spielten nur noch Kalle und ich. Kalle hatte zwei Mehrbauern, ich natürlich keinen. Trotzdem verwalteten wir beide eine Gewinnstellung und sicherten so den 5:3-Erfolg.

Kalle reichen in einem verschiedenfarbigen Läuferendspiel zwei Mehrbauern zum Sieg – ebenfalls sehr souverän.

Da ich als Letzter spielte, bat ich Jonas ein Foto von mir zu schiessen. Hier ist es, obwohl stark aufgehellt und deswegen etwas milchig, ist es immer noch dunkel, weil das Storck-Haus für handylose Fotos eine Qual ist:

5,5 Bauerneinheiten Vorteil erkämpfte ich bis zum 30. Zug. Zwei Züge später  stellte ich meinen Springer ein. Statt nach h6 zu hüpfen, hätte Sf6! meinen Vorteil weiter ausgebaut. So aber sackt der Computer zusammen (-1,3 für Schwarz). Hier ist die Stellung dazu:

Mein Gegner antwortete korrekt mit g5 – was ich komplett übersah, nahm den Springer anschließend aber nicht – Zeitnot.

Als die Partie später zu meinen Gunsten entschieden war, wies Jonas auf eine weitere verpasste Gelegenheit meinerseits hin. Ich hätte in folgender Stellung mit dem Könisgszug nach c2 den Springer fangen können:

Doch der mögliche Durchmarsch meines entfernten Freibauerns fesselte meine Sinne, sodass ich den König behämmert nach c4 zog.

Schwamm drüber – wenn ich an Rüdigers Notationen denke, fühle ich mich gleich wieder besser. Zumal wir durch den Mannschaftssieg den Klassenerhalt sichergestellt haben. Ein Ausschnitt aus dem Liga-Orakel beweist es:

SK Werther: 0,0 Prozent Auf- und Abstiegswahrscheinlichkeit.

Hier ist der Link zur aktuellen Tabelle: https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=nrw-k1

Bogdan Bilovil gewinnt das 26. Schloß-Open

(Der Einfachheit halber habe ich meinen Zeitungstext fürs Haller Kreisblatt mit kleinen Veränderungen hier reinkopiert und nur am Ende ein paar Fotos hinzugefügt, Ekkehard Hufendiek)

Der 16-jährige Ukrainer will Großmeister werden. Die entscheidende Partie ist eine der spannendsten der Turniergeschichte.

Werther. Das Duell der Führenden am Ende eines Wettkampfes ist in der Regel ein Garant für Hochspannung. Beim Schach ist es oft ein Grund zum Gähnen: Lieber sichern sich die Profis durch eine frühe Remisvereinbarung einen Preisgeldrang, als das Risiko in Kauf zu nehmen, nach einer Niederlage mit leeren Händen dazustehen.

In der Schlussrunde des 26. Schloß-Opens drohte das Gähnen: Bogdan Bilovil vom Rhedaer SV traf mit den weißen Figuren auf seinen ärgsten Verfolger, den 25-jährigen Jasper Holtel vom SK Münster. Dem Sieger winkten 800 Euro Preisgeld, dem Verlierer fast nichts.

Beide Spieler sind Fidemeister und zählten zu den Favoriten des Turniers. Bilovil ist Ukrainer und mit seiner Schwester vor dem russischen Angriffskrieg nach Deutschland geflohen. Seine Eltern sind in der Heimat geblieben. Er will Großmeister werden. Ein Remis in der Schlussrunde hätte ihn seinem Ziel ein Stück näher gebracht.

Auch Jasper Holtel strebt nach Höherem: Er will Internationaler Meister werden, ein Titel, der zwischen Fidemeister und dem höchsten Titel Großmeister rangiert. Drei der vier Bedingungen des Internationalen Schachverbandes Fide hat er dafür schon erfüllt. Um auch die letzte zu schaffen, hat der 25-Jährige nach dem Jura-Studium ein Schachjahr eingelegt – sein Referendariat soll warten. Zwar kann Holtel von Preisgeldern alleine nicht leben, ein Unentschieden hätte ihm aber eine willkommene Einnahme beschert.

FM Bilovil (links) gegen FM Holtel

Statt Langweile entwickelte sich dann aber eine der spannendsten Partien in der Geschichte des Wertheraner Schachfestivals: Nach nur fünf Zügen bot Bilovil tatsächlich das erste Mal Remis an. Aber zur Freude der Zuschauer rammte Holtel seine Ellbogen in den Tisch und lehnte ab. Er kannte sich gut aus in der Englischen-Symmetrie-Eröffnung – besser als sein Gegner. Nach wenigen Zügen hatte der Münsteraner Oberligaspieler den jungen Ukrainer komplett überspielt.

Dann aber passierte Unglaubliches: Mehr als 20 Züge stand Holtel mit Schwarz auf Gewinn, mehr als 20 Züge lang verpasst er die entscheidende Fortsetzung. „Ich bin ein positioneller Spieler. In der taktischen Umsetzung vorteilhafter Stellungen muss ich noch besser werden“, erklärte er später seine Versäumnisse.

Lokalmatador Freiberger hinter den Erwartungen

Bogdan Bilovil tauschte eine Figur nach der anderen ab und schlug schließlich im 39. Zug erneut ein Remis vor. Holtel lehnte wieder ab, doch dieses Mal konnte er das Unentschieden nur hinauszögern – und musste Bilovils Erfolg in der Verteidigung schließlich akzeptieren.

Jonas kackt ab, erringt hiermit aber den ersten Platz im Aufmacherbild der Lokalsportseite des Haller Kreisblatts.

Einziger Teilnehmer der A-Gruppe aus dem Altkreis war Jonas Freiberger vom SK Werther. Für ihn verlief das Turnier so schlecht wie selten zuvor: Mit nur 3,5 Punkten trudelte der Mathe- und Philosophielehrer des Kreisgymnasiums Halle auf dem enttäuschenden 22. Platz ein – 13 Ränge hinter seiner Position in der Setzliste.

Für den Veranstalter SK Werther lief es dagegen prächtig: Nach drei Jahren Coronapause war das Schachfestival so früh ausgebucht wie noch nie: 200 Spieler nahmen teil – mehr geht nicht. „Ich habe ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen“, sagte der Vereinsvorsitzende Karl-Ulrich Goecke.

Der Vorsitzende des Ausrichtervereins, Karl-Ulrich Goecke (v.l.), hat den Siegern der vier Turniergruppen Alexander Walter Hoettler (B-Gruppe) vom SV Welper, Bogdan Bilovil (A) vom Rhedaer SV, Kristjan Heidemann (C) von der SG Hücker-Aschen und Florian Schwartz (D) vom SK Werther Pokale und Preisgelder überreicht.

Und hier noch ein paar fotografische Eindrücke des Turniers:

Kevin gewinnt immerhin die Schlussrunde.
Andreas schiebt seine Niederlage in der Schlussrunde dem Fotografen in die Schuhe. Aus Protest entzieht er sich der Verewigung – zum Glück nur halb.
Petro Golubka, einziger Großmeister im Feld, spielt stark und ergattert den zweiten Platz.
Tobias Jugelt vom SK Bremen-Nord und Ferenc Langheinrich vom SV Empor Erfurt sind die Favoriten des Turniers. Doch schon in ihrer jeweiligen Auftaktrunde kommen sie nicht über ein Remis hinaus und rollen in den Folgerunden das Feld aus der Tabellenmitte auf. Jugelt wird schließlich Fünfter, Langheinrich Vierter.
Der ehemalige Turniersieger Alexander Hilverda vom SC Erlangen 48/88 landet am Ende auf dem sechsten Platz.
Blick über einige Bretter der A-Gruppe.
Der Weg zum FM-Titel ist weit: Schachstreamer Maurice Gulatz (Paff-Morris) gewinnt zwar seine siebte Turnierpartie sehr hübsch, vepatzt aber in der dritten Runde eine aussichtsreiche Stellung gegen IM Jugelt. „Zeitnot“, sagt Gulatz.
Hier hat Maurice noch elf Minuten auf der Uhr, sein Gegner über eine Stunde.
Liliane Schirmbeck ist ein vielversprechendes Talent. Sie schnappt sich verdient den Damenpreis in der C-Gruppe.
Das Ehrenmitglied des SK Werther, Reinhard Geisler, gewinnt die zwei Auftaktrunden der C-Gruppe und mischt oben mit.
Axel Fritz verliert in der ersten Runde der B-Gruppe gegen meinen Cousin zweiten Grades: Emil Meyer (siehe unten).
Emil gewinnt den Ratingpreis in der B-Gruppe
Remis im Erstrundenduell Mykola Korchynskyi (links) gegen Daniel Johnen
Fabian Schaller (links) quetscht in der ersten Runde gegen FM Jasper Holtel einen halben Punkt aus der Stellung.
Immer wieder Jonas, und nie schaut er aufs Brett.
Doch, hier schaut die große Hoffnung unseres Vereins endlich mal aufs Brett, holt aber nur ein Remis heraus. Rechts daneben Steffen Schnier.
Olaf Steffens vom SV Werder Bremen ist ein regelmäßiger Gast unseres Opens. Der australische Großmeister David Smerdon hat ihm in seinem Buch „The complete chess swindler“ ein lobendes Kapitel gewidmet. Ich kaufe es.
Michelle Trunz ist eine von nur zwei weiblichen Teilnehmern in der A-Gruppe. Sie landet mit 2,5 Punkten auf Platz 35.
Lisa Sickmann ist die amtierende Deutsche Meisterin der Altersklasse wU12 und die zweite Teilnehmerin der A-Gruppe. Sie landet am Ende mit 2 Punkten auf dem 36. Platz.
Carsten Döhring vom Bielefelder SK schaut bei Herbert Kruse aufs Brett.
IM Ferenc Langheinrich (links) besiegt in der Schlussrunde den jungen Schotten Gordon Frederic Waldhausen.
Gute Idee: Trüffelspezialitäten für die Tabellenletzten.

Und zum Schluss noch ein persönlicher Eindruck: Ich habe noch nie in meinem Leben in so kurzer Zeit so viel Kaffee verkauft. An nur einem Sonntagmorgen mehrere hundert Becher – ach was: tausende. Wir sollten Michaels Kaffee-Flatrate an der Verkaufstheke wieder einführen, um die Koffein-Orgie im nächsten Jahr zu bremsen.

 

 

 

Kalle bezwingt IM Schuh

Bielefeld (ehu). Karl-Ulrich Goecke hat den Internationalen Meister Dirk Schuh besiegt. Durch seinen Erfolg in der fünften Runde der Bielefelder Stadtmeisterschaft bleibt er mit 3,5 Punkten aussichtsreicher Verfolger des bislang verlustpunktfreien Tabellenführers FM Martin Forchert.

Im Handy-Foto zieht Kalle seinen Bauern nach b4. Der Computer bescheinigt ihm in diesem Moment eine Überlegenheit von 4,3 Bauerneinheiten. Nur einen Zug später erzwingt er einen Turmtausch, um seinem potenziellen Freibauern am Damenflügel zum Durchbruch zu verhelfen. Schuh erkennt daraufhin seine aussichtslose Lage und gibt auf.

Nach Angabe Kalles ist es in einer Partie mit normaler Bedenkzeit sein erster Sieg gegen einen Titelträger dieser Kategorie. Zweimal spielte er Remis gegen Großmeister.

Tum c8! ist der letzte Zug der Partie:

Im Anschluss seines Sieges gönnte sich Kalle – bestens gelaunt – ein großes Bier an der Verkaufstheke. Ich stellte mich neben ihn, tat dürstend und mittellos. Vergeblich – er spendierte nichts und hatte nur Augen für die Analyse.

Die interne Liste der Titelträgerbezwinger führt mutmaßlich Jonas an: Er hat meines Wissens bislang drei Großmeister in langen Partien bezwungen, Jan einen, Michael einen. Ich selbst habe immerhin schon drei Fidemeister besiegt.

Allerdings beruhen die Angaben nur auf meiner matten Erinnerung. Marko, Markus, Rüdiger, Mario und Hacker und haben bestimmt ebenfalls einige schöne Siege gegen Titelträger eingefahren und könnten die Liste vervollständigen.

Demnächst werde ich dazu vielleicht mal eine Kategorie starten: „Skalps von Titelträgern“ – und im Idealfall mit den Partien hinterlegen.

 

NRW-Klasse 6. Spieltag: SK KS Iserlohn – SK Werther 4,5:3,5

Iserlohn (ehu). Gegen den Spitzenreiter der Tabelle zeigten einige von uns eine Glanzleistung. Beinahe wäre der Kampf sogar eine Sternstunde der ersten Mannschaft geworden.

Der Schiedsrichter gibt die Bretter frei. Vor ihm sitzen Mario (hinten links), Kalle und Jonas, der seinem Gegner Joshua Eckart zum Partiestart am ersten Brett die Hand reicht.

Der Auftakt war zunächst beschämend: Stark ersatzgeschwächt traten wir mit nur sechs Leuten an – Jan, Marko und Markus fehlten. Da wir nur einen Ersatzspieler fanden, blieben zwei Bretter frei – peinlich.

Schon vor dem ersten Zug liefen wir dadurch einem 0:2-Rückstand hinterher.  Eine 100-Euro-Strafe erwartet den Verein, die Michael jedoch mit seiner Kaffee-Flatrate beim Schloss-Open locker wieder reinholen kann.

Nach kaum zwei Stunden Spielzeit notierte der strenge Schiedsrichter das 0:3, nachdem Jonas erstmals in der Saison mächtig zerbröselt wurde. Ich habe das Ende in einer kurzen Filmsequenz festgehalten:

Danach starteten wir eine rasante Aufholjagd: Malte warf am achten Brett seine Bauern nach vorne. Sein favorisierter Gegner (DWZ 1965) opferte im Zentrum einen Springer, übersah aber einen hübschen Zwischenzug, der Malte die Figur für ein ungenügendes Äquivalent sicherte.  Anschließend konterte er den Iserlohner mutig aus:

Hier ist die Schlussstellung, in der sein Gegner aufgab:

Dabei hätte der Iserlohner genau in diesem Moment Maltes einzigen großen Fehler in der Partie zwei Züge zuvor (Se2) bestrafen und eine ausgeglichene Stellung erreichen können,  wenn er im Diagramm Sg3 gefunden und gezogen hätte – hat er aber nicht.

Rüdiger nagelte währenddessen in seiner typisch-trockenen Manier ein bombensicheres Unentschieden aufs Brett. Nur einmal in der Analyse schlägt die Anzeige des Rechners zu seinen Gunsten bis auf 1,9 Bauerneinheiten aus. Das zeigt, dass – wenn überhaupt – nur Rüdiger Gewinnchancen besaß.

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Eine richtig starke Leistung lieferte Kalle ab:

Schon im elften Zug erspielte er sich einen gewinnbringenden Vorteil, den er Zug um Zug ausbaute. Im  27. Zug erzwang er ein Matt in vier Zügen, das mit einem schwarzen Läuferschach auf b4 begann und mit der schwarzen Dame auf c2 hätte enden können, wenn sein Gegner nicht zwei Züge vorher aufgegeben hätte:

Kalle hatte recht mit seiner treffenden Bemerkung: „Ich habe ihn zerrupft.“ – eine Glanzpartie.

Mario nahm dankenswerter Weise die Kapitänsrolle an. Die schien ihn zu beflügeln: Gegen seinen 200 Punkte höher eingestuften Gegner gewann er als Schwarzer mit einem Doppelangriff seiner Dame einen Bauern, der auf der a-Linie freien Ausblick genoss.

Im Schwerfigurenendspiel setzte er seinen fetten Trumpf in Bewegung und strich schließlich verdient den vollen Punkt ein. Hier ist sein Schlussbild mit ihm am Zug (Der Computer zeigt ein Matt in 15 Zügen an):

So fehlte uns nur noch ein halber Punkt zum 4:4-Überraschungserfolg und ein ganzer zu Gold. Im zwölften Zug hätte ich in meiner Partie am fünften Brett zumindest den halben Punkt sichern können, verschmähte aber in Absprache (wie’s sich gehört) mit dem Interims-Kapitän Mario zurecht das viel zu frühe Remisangebot meines Gegners. Ich spielte auf Sieg.

Statt im 34. Zug Dc6 zu ziehen und einen Vorteil festzuhalten,  patzte ich in Zeitnot und ging baden. Hier ist meine Schlussstellung zwölf Züge später, in der der c-Bauer nur durch ein sinnloses Opfer entfernt werden könnte:

Immerhin bot meine Jacke ein leuchtendes Beispiel für irgendwas.

Trotz der Niederlage im Textilraum der Martin-Luther-Schule in Iserlohn verharren wir auf dem vierten Tabellenplatz. Zwar ist die Situation recht undramatisch, doch Rüdigers Galgengesänge werden wegen der derzeitigen Personalnot wieder lauter. Das Liga-Orakel ist viel optimistischer als unser einziger Rentner im Team: Es geht jetzt davon aus, dass wir bis zum Saisonende in den drei noch vor uns liegenden Kämpfen zwei Siege (Porta Westfalica, Herford ) und ein Unentschieden (Hemer) holen.

Hier ist der Link zur aktuellen Tabelle: https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=nrw-k1

 

 

 

NRW-Klasse 5. Spieltag: Bielefelder SK II – SK Werther 3,5:4,5

Bielefeld (ehu). Puh, das war knapp. Ohne Marko und Kalle wurde es ganz schön spannend: Als wir kurz vor Schluss 4:2,5 führen, laufen noch zwei Partien.  Während Markus ums Remis winselt, spielt Jan mit einem Springer im Minus ohne Hoffnung weiter. Zur Erleichterung seiner Mitspieler versteckt Markus seinen König in einem sicheren  Schneckenhaus, nimmt beruhigt eine dreifache Zugwiederholung an und rettet uns so den Mannschaftssieg. Jan streckt derweil die Waffen.

Blick in den Spielraum: rechts Jan am ersten Brett, in der Bildmitte Jonas am zweiten und links Markus am dritten Brett.
Jan (links) hat soeben aufgegeben. Ärgerlich, den FM-Titel wird’s nach der Saison wohl nicht geben.
Markus trägt Winterjacke und bleibt die ganze Partie über cool.

Nach dem knappen Sieg hält ein Tool zur Einschätzung der Saisonchance unseren Ligabverbleib  zu 98 Prozent für wahrscheinlich. Das Liga-Orakel prophezeit zudem, dass wir am Ende mit 28-prozentiger Wahrscheinlichkeit auf Platz 6 landen. Unsere Ausfstiegschance  ist gleichzeitig winzig: 0,5 Prozent. Unser Abstieg unwahrscheinlich: 1,1 Prozent.

Das Liga-Orakel

Der Kampf begann mit einer Verzögerung: Vergeblich warteten wir auf die Schiedsrichterin. Sie blieb fern und niemand kannte den Grund. Jan stellte daraufhin alle Digital-Uhren auf den richtigen Modus ein, weil die Bielefelder nicht wussten, wie das geht. Anschließend einigte er sich mit dem gegnerischen Mannschaftsführer auf einen eigenverantwortlichen Beginn. Mit einer Viertelstunde Verspätung gaben beide die Bretter frei.

Felix vor dem Spielbeginn. Der Ausgang der Partie wird eine erfreuliche Überraschung.

Der eigentliche Matchwinner war Felix. Als Ersatzmann an Brett acht aufgestellt, saß er Michael Burg gegenüber, der mehr als 600 DWZ-Punkte über ihm rangiert. Die Gewinnwahrscheinlichkeit für Felix war folglich verschwindend gering. Das reichte aber: Schon in der Eröffnung erschnupperte Felix nach dem fehlerhaften Bauernzug c3 seines Gegners einen hübschen Zweizüger, so dass er früh die Qualität einsteckte:

Im 27. Zug gab Michael Burg auf.

Ich hatte währenddessen Glück: Mein Gegner spielte eine mir recht gut bekannte Variante. Es kommt nicht oft vor, dass ich dank Inkrement vor dem zehnten Zug zwei Minuten mehr auf der Uhr habe als vor Spielbeginn. Schon im 13. Zug unterlief meinem Kontrahenten ein Fehler, der mir eine „petite combinaison“ ermöglichte:

Von da an schwebte die Partie fast schwerelos ihrem Ende entgegen. Einfache Züge, leichter Sieg.

Zwar führten wir zu dem Zeitpunkt recht komfortabel 2.5:0,5, doch Jonas stand ausgangs der Eröffnung gruselig.

Hier hat Jonas die Partie  – von einst sechs Bauerneinheiten zu seinen Ungunsten – längst wieder gedreht. Nach wenigen Zügen streicht er den vollen Punkt ein.

Erst ein paar zögerliche Züge seines jungen Gegners brachten ihn zurück ins Spiel. Schließlich rettete er einen Mehrbauern hinüber ins Endspiel und führte sein geliebtes „Moped“ zum Sieg:

Weiß gab sich in obiger Stellung geschlagen, weil er den Bauern auf g5 wegen der drohenden Gabel auf f3 nicht schlagen kann.

Mario hatte seine Gegnerin in der Eröffnung sicher im Griff, doch später entglitt ihm die Partie. Das Ende war so hübsch, dass ich es hier zeige. Denn kurz nachdem Mario fahrlässig einen Bauern auf b5 schlug, überraschte ihn seine Gegnerin mit der Antwort Txh3!. Der schwarze Vorteil explodiert, weil das sofortige Matt sich nur unter Damenopfer abwenden lässt. Mario gab zwei Züge später auf: 

Ich habe den Schluss sogar filmisch festgehalten und Marios Gegnerin mit Erfolg um ihre Erlaubnis zur Veröffentlichung auf unserer Homepage gebeten. Leider ist die Filmaufnahme missglückt und sehr unscharf. Ich vergaß den Autofokus einzustellen. Vielleicht ist Mario das ganz recht.

Hier ist Mario noch scharf:

Über die weiteren Partien ist zu sagen, dass sowohl unser frischgebackener Rentner Rüdiger als auch Malte gegen stärker eingestufte Gegner erfolgreich den sicheren Remishafen ansteuerten – überzeugender Vortrag.

Rüdiger
Malte

Hier der link zur Tabelle: https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=nrw-k1

 

Viererpokal: Werther bezwingt Wadersloh-Diestedde mit 4:0

Brackwede (ehu). Das Aufeinandertreffen war aus meiner Sicht eine ärgerliche Enttäuschung: Nachdem Markus durch Drücken der Uhr gewann, eröffnete  ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Partie frustriert mit dem beknackten Zug h3.

Denn uns beiden fehlten die Gegner. So gewannen wir kampflos, weil das gegnerische Team vom SK Wadersloh-Diestedde kurzfristig nur zu Zweit antrat – ganz vergeblich hatte ich mein Herz-Kreislaufsystem für die eilige Anreise eine Stunde lang auf dem Fahrrad gequält.

Den zwei kampflosen Punkten fügten Jonas und Kalle mit leichter Hand zwei weitere hinzu, so dass  der SK Werther auf Bezirksebene den dritten Platz im Pokal ergatterte. Eigentlich kein Ruhmesblatt, denn in besserer Besetzung eine Runde zuvor hätten wir das Endspiel erreichen können. Immerhin ist der SK so dennoch qualifiziert für die nächste Pokalrunde auf Landesebene.

Jonas zauberte im Spiel um den dritten Platz einen Kurzsieg in nur dreizehn Zügen aufs Brett. Kein Wunder: Ihn trennten von seinem Gegenüber fast 650 DWZ-Punkte. In folgendem Video demonstriert er den Triumph:

Kalle am zweiten Brett tat sich deutlich schwerer, erdrückte aber knapp zwei Stunden später recht ungefährdet die Figuren des Gegners und setzte seinen Gegner matt.

Hier ist seine Stellung mit ihm am Zug und einem Matt in zwei Zügen:

Ende März geht es weiter.

Viererpokal-Halbfinale: Werther verliert, bleibt aber im Wettbewerb

Brackwede (ehu). Der SK Werther hat das Halbfinale im Viererpokal auf OwL-Ebene verloren. Die Begegnung fand eine Woche vor Weihnachten statt, dieser Bericht ist folglich ein Nachtrag. Gleichwohl verdienen die Protagonisten eine schriftliche Verewigung:

In der Mensa der Rudolf-Rempel-Berufsschule spielten wir gegen den Brackweder SK, gleichzeitig trat der Bielefelder SK am selben Ort im parallel ausgetragenen Halbfinale gegen den SC Wadersloh-Diestedde an.

Brackwede bot ein starkes Team auf – Werther nicht. In der Besetzung Ekkehard Hufendiek, Michael Henkemeier, Malte Prochnow und Reinhard Geisler waren wir nominell an allen Brettern unterlegen.

Hacker (links) und Michael grübeln über ihren Stellungen.

Dennoch entwickelten die Partien aus unserer Sicht zunächst vielversprechende Möglichkeiten: Malte zog gegen Daniel Johnen (DWZ 2056) eine Mehrqualität übers Brett, Michael erlangte gegen Norbert Wolf (2007) deutlichen Raumvorteil und ich knöpfte Florian Schreiber (2008) einen Zentralbauern ab. Nur Reinhard musste gegen David Riedel (1992) im Turmendspiel mit einem Minusbauern gegen die drohende Niederlage kämpfen.

Hacker (rechts) gegen David Riedel.

Dann verlor ich in bedauerlicher Rechenschwäche eine Figur und gab vor dem unausweichlichen Matt auf.  Die Hoffnungen ruhten jetzt auf Maltes und Michaels Partien. Leider kamen beide nicht über ein Remis hinaus.

Die Stellung aus dem Foto unten zeigt, wie Malte zwar sein Mehrmaterial sicher verwaltet, aber seine Türme kaum zur Geltung bringen kann – Johnens Läufer sind zu stark. Der Computer ist gelangweilt, er bewertet die Position mit 0,0:

Malte (rechts) presst ein Remis aus der Stellung.

Später gab Malte die Qualität zurück (vielleicht war er auch dazu gezwungen, was ich jedoch nicht mitbekam, weil ich den Spielort verlassen hatte) . Immerhin kämpfte er schließlich in einem verschiedenfarbigen Läuferendspiel erfolgreich um den halben Punkt. Ebenso sicher erspielte Michael das Unentschieden. Zusammen mit Hackers und meiner Niederlage summiert sich das Ergebnis auf eine erwartbare 1:3-Niederlage.

Meiner Rechnung nach wären wir damit aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Die war aber falsch. Michael hatte die Spielordnung gelesen und wusste es besser: Die glücklosen Halbfinalisten bekommen im Spiel um den dritten Platz eine letzte Chance zum Einzug in die nächste Pokalrunde.

Und so klärt sich die Frage unseres Weiterkommens erst am 28. Januar im kommenden Pokalkampf gegen den SC Wadersloh-Diestedde. Erfreulicherweise haben dafür erstmals einige Spieler der ersten Mannschaft ihre Einsatzbereitschaft verkündet – besser spät als nie. So ist ein Sieg Pflicht, weil die Vorgaben so günstig sind wie selten: Wir werden erstmals im Pokal an allen vier Brettern nominell überlegen sein.

Sieger Bürgerwache-Open 2022: Ekkehard Hufendiek

Bielefeld (ehu). Ich habe das Bürgerwache-Open 2022 gewonnen. Wie eine  Mikrobe prangt mein Name jetzt ganz oben in der Hall of Fame des Bielefelder SK: Einmal Ekkehard Hufendiek, zehnmal Fidemeister Martin Forchert:

Im Foto unten nehme ich gerade die Glückwünsche des Bielefelder Kassierers Ralf Danielmeier (r.) entgegen, der mir den Geldpreis in einem Briefumschlag aushändigt. Ich sage ihm, dass ich auf das Geld verzichte und mich stattdessen mit einem Auto als Sachpreis zufrieden gebe. Er drückt mir trotzdem das Geld in die Hand.

(Foto: Martin Forchert)

Wie habe ich das Turnier gewonnen? Sensationell. So zumindest wertet Ralf Danielmeier meinen Erfolg. Hier ist die entscheidende Stellung meines Schlussrundensieges mit Weiß gegen Heinz Upmann:

Dg7 gewinnt, denn der schwarze Turm ist angegriffen und der Bauer f6 wird fallen, womit die schwarze Königsstellung endgültig auseinanderfällt.

Nach vier weiteren Zügen drohte ich unabwendbar Matt und die Partie war beendet. Danach beobachtete ich die Züge meiner zwei Mitbewerber um den Turniersieg: Herbert Kruse und Nelson Bartsch. Beide standen lange auf Verlust, retteten ihre Stellungen aber ins Unentschieden. So fühle ich mich zwar als glücklichen aber verdienten Sieger.

Tatsächlich ist eine größere Sensation als mein Turniersieg der zweite Platz des Setzlistenvorletzten (!) Nelson Bartsch: Mit einer DWZ von 1235 angetreten, verlor Bartsch nur die erste Runde gegen Michael Burg. Danach gewann er kampflos gegen Heinz Upmann, besiegte mich, besiegte Karsten Ebert und besiegte den haushohen Favoriten Herbert Kruse (TWZ 2204). Nach zwei Unentschieden in den Schlussrunden kam er letztlich ebenfalls auf fünf Punkte. Doch die Fortschrittswertung sprach klar für mich. Noch ein paar Erfolge mehr und die Mitglieder des SK Werther werden mich wieder siezen müssen. Hier ist die Abschlusstabelle:

Bürgerwache-Open 2022

Rangliste:  Stand nach der 7. Runde
Rang Teilnehmer Titel TWZ At Verein/Ort Land S R V Punkte PktSu Buchh
1. Hufendiek,Ekkehar 1929 Schachklub Wert GER 5 0 2 5.0 21.0 27.0
2. Bartsch,Nelson 1235 Bielefelder Sch GER 4 2 1 5.0 19.5 28.0
3. Ebert,Karsten 1934 Bielefelder Sch GER 5 0 2 5.0 18.0 21.5
4. Kruse,Herbert 2204 ohne Verein GER 4 1 2 4.5 20.5 24.0
5. Nolte,Jörg 1458 TuS Brake von 1 GER 4 1 2 4.5 16.0 20.5
6. Döring,Carsten 2067 Bielefelder Sch GER 3 2 2 4.0 16.5 27.0
7. Ott,Lukas 1468 Bielefelder Sch GER 4 0 3 4.0 16.0 22.5
8. Burg,Michael 1944 Bielefelder Sch GER 3 2 2 4.0 15.5 29.5
9. Upmann,Heinz 1600 ohne Verein GER 3 0 4 3.0 11.0 21.0
10. Bodenstein,Britta 1282 W Bielefelder Sch GER 2 0 5 2.0 7.0 21.0
11. Schoenen,Mercedes W Bielefelder Sch 1 0 6 1.0 7.0 24.0

 

 

Viererpokal-OWL-Viertelfinale: SK Werther – Rhedaer SV 2:2

Werther (ehu). Gleichstand im Viererpokal-Pokal-Viertelfinale auf OWL Ebene. Gegen den Rhedaer SV kam die Wertheraner Auswahl Ekkehard Hufendiek, Michael Henkemeier, Malte Prochnow und Reinhard Geisler nicht über ein 2:2 hinaus.

Wir mussten das Weiterkommen auslosen, was irgendwie unbefriedigend ist.  Der Rhedaer Kapitän Andreas Schneider wählte Zahl, Michael warf Adler.

Michael gewann zuvor kampflos gegen Markus Otto und studierte anschließend ausgiebig die Betriebsanleitung einer Digital-Uhr.

Dann nahm er völlig gelangweilt eine Uhr in die Hand und drückte mehrfach immer wieder die Wippe rauf und runter – wie ein  Baby ohne Verstand. Doch dank seinem Erscheinen führten wir mit 1:0.

Leider war abzusehen, dass ich gegen FM Bogdan Bilovil (DWZ 2400) den Punkt wohl abgeben werde.

Relativ gut gespielt habe ich trotzdem. Kurz vor Schluss wertet die Maschine meine Stellung sogar noch als ausgeglichen. Doch genau an diesem Punkt, beging ich den entscheidenden Fehler und schlug zwei Bauern am Damenflügel, in der Hoffnung, mein König könne über g4 flüchten – mitnichten:

Der Zug f5 nahm das erhoffte Fluchtfeld aus der Stellung und ich hätte das zweizügige Matt nur unter Damenopfer hinauszögern können – also gab ich auf.

Zuvor hatte Malte aus schlechter Stellung heraus gewonnen. Keine Ahnung wie, denn sowohl er als auch seine Gegnerin Kirsten Bünte lehnten die Herausgabe des Partieformulares ausdrücklich ab. Hier ist ein Foto von Malte, als seine Partie noch ganz ordentlich aussah:

Jetzt stand es 2:1 für uns. Um den zum Greifen nahen Sieg zu holen, war folglich unser Ehrenmitglied Reinhard Geisler mit Weiß gegen Andreas Schneider gefordert. Hacker erspielte sich eine starke Stellung mit einem Monster-Vorposten-Springer. Doch der gegnerische Läufer beherrschte die schwarzen Felder. Immerhin hätte uns ein Unentschieden gereicht. „So eine Stellung gibt man nicht Remis“, sagte Hacker aber und beging zum Schluss  einen fatalen Fehler, als er seinen Springer vom Läufer fesseln ließ, zudem noch d4 zog und so den Turm verlor – zwei Züge zuvor war die Stellung noch völlig ausgeglichen:

Durch Michaels glücklichen Münzwurf hat sich der SK Werther jetzt für das Viererpokal-Halbfinale gegen den SV Brackwede am 17. Dezember qualifiziert.