NRW-Klasse, 2.Spieltag: SK Werther – SV Kamen 2,5:5,5

Werther (ehu). Wir sind tief geplumst: vom ersten auf den sechsten Tabellenplatz. Und das ziemlich unsanft. Denn gut aufgelegte Kamener spielten am zweiten und an den unteren drei Brettern besser. Die Gäste traten zudem mit drei Fidemeistern an:

Eine gute Nachricht gab’s dennoch: Unser Spitzenspieler Jan Haskenhoff hat nach einer kleinen Durststrecke wieder eine Partie gewonnen.

Im Foto unten nimmt er gerade die Aufgabe seines Gegners entgegen – Jan hat am Ende auf dem Brett einen Turm mehr und ein weißes Dauerschach ist nicht in Sicht:

Zuvor erschienen bis zum Beginn des Kampfes um 11 Uhr nur drei Gegner, weil Kamens Spieler am achten Brett einen Zugausfall der Deutschen Bahn beklagte. So zumindest erzählte es mir mein Kontrahent Felix Georg. Deswegen verwalteteten wir bis zum Erscheinen des restlichen Kamener Mannschaftsteils an allen Brettern einen komfortablen Zeitvorteil.

Hier freuen sich Jonas und Marko vor dem Eingang unserer Spielstätte nur scheinbar darüber, dass ich mit einigen Minuten Verspätung zum Kampf erschien. Meine Uhr sei die einzige, die zuungunsten Werthers liefe, riefen sie und lachten. Denn auch die Gegner aus Kamen waren bis dahin noch nicht vollzählig. Jonas forderte darüber hinaus eine Entschuldigung von mir, die ich aber nicht gab – pfffff.
Kalle hat d4 gezogen und muss auf die Antwort seines anwesenden Gegners warten, weil der erst beginnen darf, wenn weitere seiner Mannschaftskameraden erschienen sind – Regel.

Mir brachte der Zeitvorteil nichts. In einem Vorstoßfranzosen opferte ich als Weißer zuerst blind einen Läufer auf h6 und stand komplett pleite, als der Kamener Felix Georg mit einem hübschen Springerzug nach h4 den Sack zumachte. Durch die Gabeldrohung auf f3 verlor ich zwangsläufig eine zweite Figur und hätte sofort aufgeben können, wozu ich mich aber erst nach ein paar sinnlosen Extra-Zügen durchrang:

Markus und Kalle vereinbarten gegen favorisierte Gegner früh Remis. Markus nach seinem 9. Zug und Kalle nach dem 15. Zug. Kalle fuhr sofort nach Hause. Währenddessen ging Markos Plan gegen Fidmeister Weidemann auf: Nach einer Abtauschorgie im Skandinavier erzielte unser Mann als Schwarzer sicheren Ausgleich.  Das Remisangebot im 20. Zug nahm Marko an.

Hier ist seine Schlussstellung, die der Computer staubtrocken mit 0,1 Bauerneinheiten bewertet:

Eine persönliche Bemerkung sei gestattet: Wenn wir immer alle so zahm spielen, könnten wir vielleicht einen Friedenspreis gewinnen, aber keinen  Mannschaftskampf. (Gut, wenn wir alle immer zu spät zum Mannschaftskampf erscheinen, gewinnen wir noch nicht einmal einen Friedenspreis – aber darum geht’s ja nicht)

So lagen wir nach vier Partien 1,5:2,5 hinten. Es folgten drei Niederlagen unsererseits hintereinander. Zuerst gab Mario den Kampf auf, nachdem er zuvor einen Bauern gewonnen hatte und trotz einer gewinnbringenden Initiative einen Springer einstellte – sehr unglücklich:

Das Foto zeigt das Schlussbild, in dem Mario (rechts) soeben aufgegeben hat, weil er einen Springer im Minus ist und nun nach dem Schlusszug Td8 noch eine seiner Schwerfiguren tot umfällt. Zumindest hat er die geschlagenen Figuren hübsch aufgereiht.

Malte fügte unserem Konto eine weitere Null  hinzu. So sieht er aus, wenn er noch zuversichtlich ist:

Mit den schwarzen Steinen kam er nach einigen schwachen Rückzügen in Bedrängnis.  So hüpfte der gegnerische Springer in seine Stellung und Malte geriet in Not. Im Schlussbild kann er die Umwandlung eines weißen Bauerns nicht mehr verhindern: 

Und schließlich zeigt ein Filmchen, den letzten Trickversuch von Jonas (rechts) am zweiten Brett. Doch Chris Huckebrink bleibt cool und antwortet mit einem unaufgeregten Schach, wonach unser Mann die Waffen streckt:

Und hier der Link zur Tabelle: https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=nrw-k1

 

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