1. Runde Schachtürkencup 2018 Hufendiek – FM Hintze 1:0

Die Schlussstellung am fünften Übertragungsbrett (Juchhuu):

II. erkämpft ein Unentschieden

Im letzten Kampf des Jahres präsentierte sich die Zweite in guter Form. Gegen die in vollständiger Besetzung angetretene Erste des Rhedaer Schachvereins sah es lange Zeit sogar nach einem Sieg aus, obwohl Werther mit zwei Ersatzspielern antreten musste.

Entscheidendes tat sich zuerst am 4. Brett. Hier konnte Mesud Mujanovic im geschlossenen Sizilianer bereits im 9. Zug einen effektvollen Einschlag auf f7 platzieren, von dem sich der Gegners trotz längerer Gegenwehr nicht mehr erholen konnte.  Auch Andreas Diembeck schaffte es von Anfang an, seinen Gegner schwer unter Druck zu setzen, nahm im das Rochaderecht, hängte ihm einen Doppelbauern auf der e- Linie an und schaffte so gerade eben die erste Zeitkontrolle, wonach der Gegner aufgab. Zwischendurch war allerdings die Partie am 7. Brett für Werther verloren gegangen, an dem Volker Meise – ähnlich wie Andreas – fast doppelt soviel Zeit verbraucht hatte wie sein Gegner.  Hinzukam eine sehr gedrängte Stellung, die am Ende nur noch die Aufgabe zuließ. Die Zeit entschied auch die Partie von Reinhard Geisler, der lange Zeit etwas besser gestanden hatte, sich aber leicht verkombinierte und einen Bauern verlor. Ein ungünstiger Abtausch aktivierte dann den gegnerischen König, so dass ein Bauernendspiel entstand, das am Ende wohl kaum noch zu halten gewesen wäre. Zeitüberschreitung im 39. Zug beendete  die Partie. Spitzenspieler Rüdiger Kraetzer hatte gegen seinen kombinationsstarken Gegner früh die Dame getauscht und einige positionelle Vorteile gesammelt, die sich aber letztlich als schwer verwertbar erwiesen, so dass ein friedliches Remis vereinbart wurde.  Am 3. Brett hatte Michael Henkemeier in der eher langweiligen Caro-Kann-Abtauschvariante kleine Vorteile, profitierte dann aber von dem ungestümen Angriff des Gegners am Königsflügel. Als er den Damentausch erzwingen und im nächsten Zug einen wichtigen Bauern einsacken konnte, kippte die Partie endgültig, obwohl der Gegner noch zahlreiche taktische Finessen präsentierte, denen es auszuweichen galt. Mit 3,5 Punkten war die Mannschaft damit schon kurz vor dem Sieg. Es sollte aber noch lange dauern, denn am 2. Brett hatte Malte Prochnow Remis geboten, woraufhin der Gegner, den Verlauf der anderen noch laufenden Partie beobachtend seinen Zeitvorteil immer weiter ablaufen ließ, um sich die Annahme des Remis offen zu halten. Die Partie hatte sich vorher spannend entwickelt, nachdem bei gegenläufigen Rochaden beide einen Königsangriff gestartet hatten. Der Angriff des Rhedaers lief zwar schneller ab, jedoch hatte er eine Qualität investiert und kam dann doch nicht so vorwärts wie erhofft. Gleichzeitig lief die spannendste Partie des Tages am 6. Brett, wo sich Manfred Daub und der Rhedaer Mannschaftsführer nach langwieriger ausgeglichener Eröffnung nun doch eine scharfe Auseinandersetzung mit diversen taktischen Drohungen lieferten. Die ständig wechselnde Situation war sehr schwer einzuschätzen und beide trauten sich nicht recht vor, wichen aber zahlreichen Fallen aus. Kurz nach dem 60. Zug veranlasste die Stellung Maltes Gegner, das Remisangebot anzunehmen, so dass Manfred jetzt nur noch einen halben Punkt sicherstellen musste. Leider konnte er in der finalen Zeitnotphase nicht mehr die nötige Schnelligkeit entwickeln – und ging 4 Sekunden vor dem Gegner über die Zeit: 4:4.

Insgesamt hat sich auch heute wieder gezeigt, dass die Zweite den ersten Mannschaften, die die Liga dominieren, durchaus Paroli bieten kann. Zur „Winterpause“ sind vor allem die Leistungen der beiden jungen Spieler Malte Prochnow mit 2,5/3 am zweiten Brett und Mesud Mujanovic mit 3/5 am fünften Brett hervorzuheben.

Mit 4:6 Mannschaftspunkten kann man durchaus zufrieden sein, zumal das Restprogramm sich eher im hinteren Bereich der Tabelle abspielt. Zwar geht es im nächsten Kampf gegen Minden I (derzeit Platz 2), aber diese Mannschaft hat am heutigen Tag nicht gerade den besten Eindruck hinterlassen: Ein 4:4 gegen einen Gegner, der schon vor Beginn 2 Punkte abschenken muss – naja.  In der heutigen Form kann Werther II selbstbewusst in Minden antreten.

Regionalliga 4. Spieltag: Herforder SV Königsspringer – SK Werther 4:4

Aus dem Kampf gegen den bis dahin Tabellenführer Herforder SV Königsspringer schien der SK Werther beim Spielstand von 4:3 als verdienter Sieger hervorzugehen. Doch die Hoffnung der Gäste beendete eine dramatische Zeitnotschlacht in der letzten laufenden Partie: In Gewinnstellung taumelte Ekkehard Hufendiek am fünften Brett mit seinem König nach fast sechs Stunden Spielzeit unglücklich in ein Matt hinein. Seinem Herforder Gegner waren bis dahin nur noch fünf Sekunden auf der Uhr verblieben. (Das folgende Diagramm aus Hufendiek – Stoimenov zeigt die Schlussstellung zwei Züge vor dem Matt)

Insgesamt hinterließen die SKler einen starken Eindruck: Jonas Freiberger gewann als Erster. In einer kuriosen Eröffnung opferte der Spitzenspieler des Regionalligisten einen Bauern, vereitelte die gegnerische Rochade und setzte schließlich unter Damenopfer hübsch matt:

Auch Werthers Marko Suchland siegte souverän: Er saß am zweiten Brett dem amtierenden Schnellschachmeister aus OWL gegenüber, Jürgen Peist. Der stets gut präparierte Marko Suchland konterte in einem königsindischen Abspiel als Schwarzer mehrmals mit den besseren Zügen und zwang den Meister so zur Aufgabe. Ersatzmann Michael Henkemeier profitierte indes in einer deutlich nachteiligen Stellung von einem Irrtum seines Gegenübers: Herfords Axel Fritz verschmähte den sofortigen Qualitätsgewinn und griff mit seinem Turm Henkemeiers Dame an. Ein Fehler. Am Ende behielt Michael Henkemeier einen Springer mehr auf dem Brett.

In zwei weiteren Partien verpassten die Spieler des SK Werther Großchancen: Marius Neumann etwa besaß eine Figur mehr, wehrte sich jedoch gegen einen scheinbar unparierbaren Königsangriff und gab auf. Letztlich aber entging ihm in Gewinnstellung ein versteckter, gewinnbringender Verteidigungszug . Ebenfalls unglücklich verlor Ersatzmann Reinhard Geisler: Er überspielte seinen Herforder Kontrahenten mit der französischen Verteidigung zwar gekonnt, stellte jedoch unvermittelt die Qualität ein. Immerhin erkämpften Karl Ulrich Goecke und Jan Haskenhoff jeweils ein Unentschieden.

Ergebnisse: Bentel – Freiberger 0:1, Peist – Suchland 0:1, Loemker – Goecke Remis, Hanisch – Haskenhoff Remis, Stoimenov – Hufendiek 1:0, Hiller – Neumann 1:0, Fritz – Henkemeier 0:1, Fuß – Geisler 1:0. (Ekki)

Die Erste rehabilitiert sich mit 7,5-0,5 gegen den SV Soest

Nach den beiden schwachen Auftaktkämpfen mußte gegen Soest endlich etwas Zählbares her. Die Voraussetzungen dafür waren gut: Die beiden ersten Bretter Jonas und Marko waren erstmals gleichzeitig am Start, mit Michael stellte sich ein erfahrener Ersatzspieler (für Markus) zur Verfügung, und die Soester hatten gleich drei Leute aus der Stammelf zu ersetzen. Dass es ein Kantersieg werden würde, der an das legendäre 8:0 vor zwei Jahren gegen den gleichen Gegner erinnerte, konnte allerdings nach zwei Stunden niemand ahnen.

Da hatte Marius bereits eine Qualität weniger und Karl war nicht gut aus der Eröffnung herausgekommen. An drei anderen Bretter war allerdings ein gewisser Optimismus nicht unangebracht: Jonas hatte getrickst und eine Qualle eingeheimst, Ekki besaß starken positionellen Druck und Michael lavierte vielversprechend herum. Er war es dann auch, der den Punktereigen eröffnete: Ein fein herausgespielter Materialgewinn bei vollem Brett ließ dem Gegner keine Wahl, als die Fide-Regel 5.1.2 in Anspruch zu nehmen.

Dann ging es Schlag auf Schlag: Ekki brach entscheidend durch, Karl profitierte von einem Figureneinsteller seines Gegenübers, Jan zerpflügte den schwarzen Königsflügel, Mario wies den Angriff des Gegners ab, konterte im Zentrum und gewann Material und Marko spielte seine etwas bessere Stellung gekonnt in beiderseitiger Zeitnot aus und stellte derart unangenehme Drohungen auf, dass das zweite Brett der Soester die Zeitkontrolle nicht mehr schaffte.

Danach konnte sogar Marius noch gewinnen, denn zunächst hatte sein Gegner die Qualität für einen Bauern zurückgegeben, dann aber das Pech, dass im Schwerfigurenendspiel zwei seines Fußvolkes in den Kasten wanderten und unser Mann dann das Turmendspiel gewann. Nur Jonas, der anfangs mit guten Chancen dagestanden hatte, musste im Endspiel gegen ein Paar verbundener Freibauern ankämpfen, was letztlich zum Remis führte.

Wie wichtig dieser Befreiungsschlag war, zeigt sich daran, dass der nächste Gegner der Spitzenreiter Herford ist. So ist zumindest sichergestellt, dass Weihnachten in Werther nicht ganz ohne Punkte gefeiert wird.

Offene Wertheraner Stadtmeisterschaft Runden 1 und 2

Bei der diesjährigen Wertheraner Stadtmeisterschaft haben sich in neun Teilnehmer angemeldet. In den ersten zwei Runden gab es bereits viele heiß umkämpfte Partien. Die Einzelergebnisse lauten dabei wie folgt:

1. Runde:

Hufendiek – Freiberger 0:1
Haskenhoff – Daub 1:0
Diembeck – Goecke 0:1
Geisler – Neumann 0:1
Upmann – kampflos +:-

2. Runde:

Freiberger (1) – Upmann (1) 1:0
Goecke (1) – Haskenhoff (1) 0:1
Neumann (1) – Hufendiek (1) 1:0
Diembeck (0) – Geisler (0) 0:1

Die Paarungen der 3. Runde am 15.11. lauten demnach:

Haskenhoff (2) – Neumann (2)
Geisler (1) – Freiberger (2)
Upmann (1) – Goecke (1)
Hufendiek (0) – Diembeck (0)
Daub (0) – spielfrei

Spannendes Unentschieden

Beim heutigen Kampf gegen die Nachbarmannschaft Enger-Spenge I gab es vielleicht viel Geschiebe, aber kein einziges Remis. Jede Partie wurde ausgekämpft. Dabei sah es zunächst eher düster aus: Michael Henkemeier hatte in ziemlich geschlossener Stellung eine Kombination losgetreten, die sich nach wenigen Zügen als spielentscheidend herausstellte – leider für den Gegner. Deutlich irritiert davon stellte am Nachbarbrett Rüdiger Kraetzer eine Qualität ein und gab die hoffnungslose Stellung auf. Kurz danach stellte Reinhard Geisler seine Dame einzügig ein – 0:3 für die Gäste.
Jetzt zu den erfreulichen Dingen: Am fünften Brett hatte Mesud Mujanovic seinen Gegner immer wieder mit fantasievollen taktischen Wendungen konfrontiert, so dass dieser sehr viel Zeit verbraucht hatte. Kurz vor der Zeitkontrolle unterlief dem Gegner ein Fehler, der Mesud erlaubte, alle Figuren abzutauschen und in ein Bauerendspiel mit Mehrbauer zu gelangen; kurz nach dem 40. Zug gab der Gegner auf. Den Anschlusstreffer erzielte Reinhard Milsmann, der von Anfang an eine gute Partie spielte und am Ende überzeugend gewann. Einen noch deutlicheren Start-Ziel-Sieg produzierte am 2. Brett Malte Prochnow, der die unorthodoxe Antwort seines Gegners im Alapin-System konsequent bestrafte, den Gegner auf die Grundlinine zurückwarf, dessen Königsstellung zerpflückte und am Ende soviel Material eroberte, dass dem Gegner nur die Aufgabe blieb. Währenddessen hatte sich Enger allerdings am 8. Brett einen weiteren Punkt gesichert. Hier hatte Volker Meise im Sizilianer gut aufgebaut, allerdings im Mittelspiel den Faden verloren. Gegen einen Minusbauern und ein überaus starkes Läuferpaar konnte er sich zwar noch einige Zeit halten, aber letztlich den Verlust nicht mehr abwenden. So blieb die Partei am 4. Brett, an dem sich ein etwas merkwürdiges Endspiel mit je 6 Bauern und allen Leichtfiguren ergeben hatte. Als in der Zeitnotphase Ralf Diele einen Bauern verlor, schien der Kampf gelaufen zu sein, denn die beachtlichen Remischancen hätten Werther ja nichts genützt. Der Gegner gab sich aber mit einem mannschachaftsdienlichen Remis nicht zufrieden, wollte auf jeden Fall den ganzen Punkt mitnehmen. Mit einer reichlich unerwarteten Wendung verlor er aber zunächst seinen Mehrbauern und behielt auch noch die schlechtere Leichtfigur übrig. Weitere kleine Ungenauigkeiten führten letztlich dazu, dass sich das Blatt – damit hatte eigentlich keiner mehr gerechnet – wendete. Am Ende genügte eine Springergabel und Ralf konnte den ganzen Punkt und damit einen wichtigen Mannschaftspunkt einsacken.
Mit 3:3-Mannschaftspunkten steht Werther II jetzt auf einem guten Mittelplatz – vor allem aufgrund der hervorragenden Leistungen der beiden Nachwuchsspieler Malte Prochnow und Mesud Mujanovic.

Regionaliga: SG Bünde – SK Werther 5:3

Nach zwei Spieltagen schaut sich die Erste die Tabelle von unten an. Nach einer kraftlosen Vorstellung musste sich der SK einer Mannschaft aus Bünde geschlagen geben, gegen die an einem guten Tag sicherlich mehr drin gewesen wäre.

Von erheblichem gegenseitigen Respekt geprägt war die Partie an Brett eins: Bereits nach zwölf Zügen endete sie friedlich. Danach gab es lange Zeit nichts mehr zu holen. Markus hatte eigentlich eine Figur gewonnen, dies jedoch mit einer unsicheren Königsstellung bezahlen müssen. Nachdem er Material zurückgestellt hatte, ergab sich ein aussichtsloses Endspiel, welches bald verloren ging.

Ekki gab zwar das Zentrum auf, baute jedoch eine Abfangstellung auf und hätte mit einigen präzisen Zügen das sorglose Spiel seines Gegenübers bestrafen können. Stattdessen stellte er in Zeitnot alles ein und musste aufgeben. Der sehr kurzfristig eingesprungene Hacker wehrte sich gut und gewann sogar einen zwischenzeitlich verlorenen Bauern zurück. Leider stellte auch er eine Figur ein und hatte so gegen das sehr starke achte Brett der Zigarrenstädter das Nachsehen.

Da stand es schon 0,5:3,5. Unglücklicherweise fiel Karl in nahender Zeitnot und leicht schlechterer Stellung nichts anderes ein, als die Züge zu wiederholen, sodass die Last nun auf den verbliebenen Spielern lag, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Marius hatte jedoch ein scheinbar totes Endspiel auf dem Brett und nahm deshalb ebenfalls das Unentschieden an. Die Gewinnidee fand sich erst drei Stunden später in der Analyse auf der Terasse des „Outside“ …

Wie bereits beim ersten Mannschaftskampf der Saison gegen Lemgo fand sich nur ein Spieler, der von vorn bis hinten überzeugte. War es vor vier Wochen Marko gewesen, so siegte diese Mal Mario in sehr gutem Stil. So simpel kann Schach sein: entgegengesetzt rochieren, den Flügel aufmachen, wo der gegnerische König steht, eindringen und matt setzen oder, wie in diesem Fall, entscheidend Material gewinnen.

Ein weiteres Mal spielte Jan die letzte Partie. Der Kampf war entschieden, doch wollte er sein Endspiel mit Mehrbauer und besserer Leichtfigur verständlicherweise gerne gewinnen. Nachdem es sehr lange so aussah, als könnten seine Bemühungen von Erfolg gekrönt werden, verpasste er in der sechsten Stunde ein, zwei Gelegenheiten und musste letztlich das Remis zulassen.

Vielleicht ist es noch zu früh, das Saisonziel (Platz 6 – Qualifikation zur neuen NRW-Klasse) infrage zu stellen, aber so darf es nicht weitergehen. Am 4.11. gegen Soest sollte man konzentrierter zur Sache gehen, um auch mal ein oder zwei Pluspunkte zu ergattern.

Offene Wertheraner Stadtmeisterschaft

Die diesjährige offene Stadtmeisterschaft beginnt am 11.10. um 20 Uhr.

Gespielt wird 5 Runden Schweizer System mit einer Bedenkzeit von 75 Minuten für 30 Züge und 15 Minuten für den Rest der Partie. Ab dem ersten Zug gibt es 30 Sekunden Inkrement.

Der Preisfond beträgt 150€ und alle weiteren Details findet ihr in der Ausschreibung.

II. gewinnt in Rietberg

Nach der Anfangsniederlage der II. gegen Ennigerloh-Oelde I war in der heutigen 2. Runde auswärts gegen Rietberg I ein ähnlich sang- und klangloser Untergang zu erwarten – aber: Es geschahen Zeichen und Wunder. Werther in Bestbesetzung, aber auch Rietberg lediglich ohne den Mann am 3. Brett, der durch den Spitzenspieler der nächsten Mannschaft ersetzt wurde. Schon in der Eröffnungsphase ging es am 5. Brett hoch her: Mesud Mujanovic spielte scharf auf Angriff, ohne auf die Entwicklung seines Damenflügels zu achten. Dem folgenden Konter seines Gegners konnte er nur mit knapper Not ausweichen und als Damentausch angeboten wurde, nahm er dieses Angebot natürlich an. Was sich aber nicht einstellt war ruhigeres
Spiel. Beide bedrohten sich gegenseitig mit taktischen Finessen aller Art – der Zuschauer hatte den Eindruck, dass ab und zu auch der Zufallsgenerator mitspielte. Letztlich fiel Mesud wohl deutlich mehr ein, so dass er schneller als der Gegner zum Matt kam – eine höchst unterhaltsame, aber auch nervenzerfetzende Partie! Kurz zuvor hatte Rüdiger Kraetzer am 1. Brett seine Partie aufgeben müssen, da sein Gegner zwei kleinere positionelle Fehler sofort gnadenlos ausnutzte. Inzwischen wirkte die gesamte Situation eher ungünstig, denn Reinhard Milsmann hatte es mit einem gefährlichen gedeckten Freibauern zu tun, Manfred Daub kämpfte gegen ein immer stärker werdendes Läuferpaar und Ralf Diele opferte eine Leichtfigur für einen Angriff auf die gegnerische Königsstellung, der rasch steckenblieb. Von Anfang an gut hielt sich dagegen Reinhard Geisler, der seinem Gegner einen schwachen Doppelbauern anhängen konnte und langsam aber sicher seine überlegene Stellung bis zum Sieg ausbauen konnte. Gleichzeitig musste zum einen Manfred Daub endgültig die Waffen strecken, zum anderen kassierte Reinhard Milsmann einen vollen Punkt, da sein Gegner einen Turm einstellte. Den Big Point holte Malte Prochnow, der nach unorthodoxer Eröffnung doch noch in ein ausgeglichenes Mittelspiel kam und dann durch aktives Figurenspiel seine Stellung verbesserte. Ein zurückhängender Bauer des Gegners wurde sein erstes Opfer und danach legte er ein blitzsauber geführtes Endspiel hin, das Werther das 4:2 einbrachte. Am 3. Brett hatte Michael Henkemeier seinen Gegner am Königsflügel unter starken Schwerfigurendruck gesetzt, aber leider die entscheidende Gewinnkombination erst gesehen, als er sie verpasst hatte und der Gegner hörbar aufatmete. Nach Ende der Zeitnotphase konnte er in ein günstiges Doppelturmendspiel abwickeln. Als ihm hier erneut eine Ungenauigkeit unterlief, wickelte er in eine tote Remisstellung ab, um dadurch beide Mannschaftspunkte sicherzustellen. Bis zum (bitteren) Ende der Bedenkzeit spielte dann noch Ralf, der sich am Ende dem materiellen Übergewicht seines Gegners beugen musste.
Auch wenn ein bisschen Glück im Spiel war, hat die II. eine der stärksten Mannschaften der Verbandsliga geschlagen!

Mehr unter: http://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2018/2555/tabelle/

Misslungener Auftakt der ersten Mannschaft

Die Erste startete nicht gut in die neue Saison, bei der es hauptsächlich darum geht, mindestens Sechster zu werden, um in der neuen NRW-Klasse mitmachen zu dürfen. So, wie der Mannschaftskampf lief, wird dieses Saisonziel nicht so leicht zu erreichen sein.

Beide Teams hatten je einen Spitzenkönner nicht dabei: Jonas fehlte auf Wertheraner Seite, Lemgo hatte Karl-Ernst Blübaum nicht mit dabei.
Auf dem Papier war die Heimmannschaft leicht favorisiert, aber was zählt, ist auf dem Brett, und da lief es gar nicht rund.
Mario kam etwas unter Druck, als ein weißer Springer auf d6 auftauchte. Viele Kiebitze regten in der Analyse an, diesen Oktopus einfach unter Qualitätsopfer wegzubürsten und so eine feste Verteidigungsstellung zu erhalten. Unser fünftes Brett klebte jedoch am Material und ging im Angriffswirbel unter.

Ersatzspieler Manfred erreichte eine Stellung, in der er über mehr Raum verfügte, die gegnerische Position allerdings recht fest schien. Nach einigem Abtauschen ergab sich ein ausgeglichenes Endspiel, in dem Remis vereinbart wurde. Marius übersah eine taktische Wendung und verlor einen wichtigen Zentralbauern. Statt aber die Partie ruhig nach Hause zu schieben, wollte der Lemgoer für die Galerie spielen und riss unter Läuferopfer die schwarze Königsstellung auf. Da die Drohungen jedoch leicht abzuwehren waren und zudem forciert die Damen getauscht werden konnten, verblieb unser Mann mit einer Figur mehr im Endspiel und gewann die Partie sicher.

Ekki kam mit Weiß nie über eine ausgeglichene Stellung hinaus und hatte im Endspiel noch etwas Glück, dass der Gegner wohl nur das Unentschieden vor Augen hatte und einige Chancen liegen ließ. Markus hatte lange eine etwas gedrückte Stellung zu verteidigen, was zunächst auch gut gelang. Leider stellte er im Endspiel eine Qualität ein und verlor dann schnell.

Marko gelang als einzigem Wertheraner eine von vorne bis hinten souverän geführte Partie. Zunächst neutralisierte er die Anfangsinitiative seines Gegenübers und nahm dann peu a peu das Heft in die Hand. Eine wirklich herausragende Leistung mit Schwarz an Brett 1! Jan fasste im Mittelspiel vielleicht nicht den richtigen Plan und geriet in einen Königsangriff. Unter Figurenopfer stellte der Spieler aus Lemgo wilde Drohungen auf, die jedoch noch irgendwie abzuwehren waren. Zwischen dem 30. und dem 40. Zug wechselte in beiderseitiger Zeitnot der Vorteil hin und her. Nachdem sich der Pulverdampf verzogen hatte, kämpfte Jan mit zwei Türmen und zwei Läufern gegen Dame, Turm und eine Horde Bauern. Leider fand er auch hier nicht die beste Aufstellung und ging schließlich unter.

Karl schob seinen Gegner nach allen Regeln der Kunst zusammen, gewann einen Bauern, zerstörte die Königsstellung des Schwarzen und stellte kurz vor dem vierzigsten Zug, als beide Kontrahenten weniger als eine Minute hatten, in einer simpel gewonnenen Stellung eine Figur ein. Das Weiterkämpfen hatte dann nur noch symbolischen Charakter.

Der Austausch der Punktgeschenke fiel letztlich also leider zu unseren Ungunsten aus. Ob es bei den wiedererstarkten Bündern am nächsten Spieltag zu etwas zählbarem reicht, erscheint angesichts der instabilen Vorstellung gegen Lemgo eher fraglich.
Mehr unter: http://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2018/2559/einzelergebnisse/19265/