Werther (ehu). Im fünften Versuch ist uns endlich der erste Sieg geglückt. Doch wo war Mesud? Unser Ersatzmann hätte eigentlich mit den weißen Steinen am achten Brett sitzen sollen. Sein Fehlen brachte uns stattdessen 0:1 ins Hintertreffen und 50 Euro Strafe.
Mit sieben Spielern gelang uns dennoch ein souveräner Mannschaftserfolg: Jonas Freiberger schlug mit einer Dame-Läufer-Batterie auf g6 ein, was ihm wenig später den Sieg einbrachte. Damit belohnte sich unser ehemaliger Spitzenspieler für seine hohe Risikobereitschaft, bei der er das Bauernschild vor seinem König abschüttelte wie ein nasser Hund das Wasser.
Sehr cool zog Kalle die Figuren über das Brett: Bis nach a6 ließ er seinen Bauern vorpreschen und fing später mit einem Zirkuszug (O-Ton Karl Ulrich Goecke) den schwarzfeldrigen Läufer.
In obiger Stellung ignorierte Kalle den Angriff auf seinen Bauern. Er schraubte stattdessen einen niedlichen Gewinnzug aufs Brett – Weiß am Zug gewinnt den Läufer.
Auch ich fuhr nach langer Durststrecke meinen ersten Saisonsieg ein. In der Eröffnung überspielte ich meinen Gegner, streute dann einige Fehler ein, die der Kirchlengener aber nicht nutzte. Ein taktisches Turmopfer auf g7 beendete die Partie.
Anschließend stellte Jan Haskenhoff Maurice Gulatz am Spitzenbrett mit einem hübschen Bauernzug vor die Wahl Pest oder Cholera. Dabei überschritt sein Kontrahent die Zeit. In der Analyse grübelten sie gemeinsam über eine halbwegs passable Fortsetzung für Weiß – es gibt jedoch keine:
Mario Ortpaul indes hatte Glück, weil sein Gegner eine vielversprechende Stellung misshandelte: Unser Mann am fünften Brett musste sich lange Zeit tapfer einem furchterregendem Angriff erwehren. Er platzierte seinen Turm abzugsbereit vor die gegnerische Dame und bekam unverhofft seine Chance: Abzugsschach und Damengewinn.
Eine herausragende Spielführung mit unglücklichem Ausgang zeigte Marko Suchland am dritten Brett: Er tauschte zunächst die Damen, opferte später einen Bauern für die Initiative und das Läuferpaar. Den positionellen Vorteil überführte er sauber in ein gewonnenes Endspiel mit vier Mehrbauern – der Computer gibt Schwarz vor seinem 37. Zug mehr als acht Bauerneinheiten Vorteil. Doch für Marko selbst wohl am unverständlichsten, vergaß er die Uhr und überschritt trotz Inkrementmodus die Zeit. Hier ist die Schlussstellung, in der der Bauernzug nach f5 eigentlich nahe liegt:
Krüger – Suchland 1:0
Am Ende fügte Markus dem Endergebnis noch einen halben Punkt hinzu: Lange hatte er zuvor mit einem Mehrbauern im Springerendspiel die Stellung seines Gegners geknetet. Schließlich fügte er sich in die Punkteteilung.
Durch den Sieg hat der SK Werther vorerst die Abstiegsplätze verlassen und sich vom letzten auf den sechsten Tabellenplatz katapultiert.
Hier der link zur aktuellen Tabelle: https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2019/2871/