NRW-Klasse 2. Spieltag: Bielefelder SK – SK Werther 5:3

Bielefeld (ehu). Wir nahmen Reißaus. Zum ersten Mal seit langem gingen alle acht Mannschaftsmitglieder auseinander ohne sich nachher zur Analyse zu treffen und im »Sedan« oder anderswo gepflegt zu streiten. Als könnten wir die Pleite nur in der Flucht verarbeiten. Schach machte offenbar keine Freude an dem späten Sonntagnachmittag.

Dabei wäre fast noch ein durchaus verdientes 4:4 herausgesprungen. Denn wie die drei siegreichen SK Werther-Recken, Marko, Markus und Kalle ihre Partien gewannen, lässt sich am besten mit einem Adjektiv beschreiben: glanzvoll.

Den Schönheitspreis des Tages verdiente sich Marko Suchland. Mit einer Figur weniger knebelte er die gegnerischen Kräfte am Damenflügel und erstickte so jeden möglichen Befreiungsversuch. Eine zauberhafte Variante hätte sich nach dem letzten schwarzen Zug Tc8 im unteren Diagramm ergeben. Marko zeigte in der Analyse, dass er darauf einen wunderschönen Kracher vorbereitet hatte: Tb8!!

Statt Tc8 zog der Schwarze jedoch den weißfeldrigen Läufer zur Deckung seines Springers zurück und musste seine Mehrfigur nach der weißen Antwort Tc7 bald wieder zurückspucken. Das ließ ihn allerdings in einer Verluststellung zurück, die unser drittes Brett sicher verwertete – Eine Glanzpartie.

In der Analyse: Marko erläutert seine Züge. Rechts neben ihm zieht Mario Ortpaul, dahinter lugt mein Gegner Carsten Döring über Markos Schulter

Die zweite Saisonniederlage schmeckt besonders bitter, weil Jan beim Spielstand von 3:4 noch beste Chancen auf den Ausgleichstreffer hatte. Unser Spitzenspieler hatte sich nämlich mit viel Opfermut und einer Qualität weniger eine Gewinnstellung im Endspiel erarbeitet.

Die sah so aus:

Er zog De7 mit Schach. Doch den Gewinnzug e7 verschmähte er aus verständlichen Bedenken: Dauerschach. Der Computer indes sieht keines. Vielmehr zeigte er einen Vorteil von mehr als sechs Bauerneinheiten. Nach e7 könnte eine Variante etwa so weitergehen: De5+ g3; Db2+ Kg1; Tf6 Dxf6; Kxf6 und e8D mit leichtem Gewinn.

Kurzanalyse auf dem Siegfriedsplatz mit Jans anachronistisch anmutendem Reiseschachbrett. Danach gings mit gesenkten Köpfen heim.

Obiges Bild hat leider Seltenheitswert: Olli am Schachbrett. Er verlor zwar seinen ersten Einsatz in der Saison, ist aber eindeutig ein Gewinn für unser Team – wenn er spielt.

Einzelergebnisse: Forchert – Haskenhoff 1:0, Grün – Freiberger 1:0, Simon – Suchland 0:1, Gößling – Goecke 0:1, Römhild – Ortpaul 1:0, Döring – Hufendiek 1:0, Danielmeier – Henkemeier 0:1, Schnitker – Mußgnug 1:0.

Hier der link zur aktuellen Tabelle:

https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2019/2871/

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