erlitt die 2. heute gegen die 2. des Bielefelder SK. Erneut fehlte leider krankheitsbedingt Spitzenspieler Rüdiger Kraetzer, ebenso wie Manfred Daub; beide konnten aber durch die beiden Stammersatzspieler der 2. ersetzt werden. Um einmal die positiven Dinge vorwegzunehmen: Reinhard Milsmann holte den ersten Punkt für Werther gegen seinen jungen, ambitionierten Gegner, den er im Mittelspiel überzeugend auskombinierte. Michael Henkemeier nutzte die Lücken, die die Eröffnung des Gegners ließ, von Anfang an gut aus, konnte einen Mehrbauern erobern und einen Angriff auf den König in der Mitte starten, musste sich dann allerdings noch länger mit den Konterversuchen des Gegners auseinandersetzen, bevor dieser am Ende der ersten Periode den entscheideneden Fehler beging. Zum dritten schlug Ralf Diele – in dieser Saison zum ersten Mal dabei – den forschen Angriff seines Gegners zurück, eroberte Bauernmaterial und führte das Endspiel souveräm zum Sieg. An den anderen Brettern ab und zu bekannte Probleme: Volker Meise opferte offensiv eine Figer gegen drei Bauern, geriet aber gewaltig in Zeitdruck und übersah die tödliche Wendung. Zeitnot war wohl auch der entscheidende Faktor in der Partie von Jürgen Schäfer, der lange Zeit eher druckvoll stand, aber am Ende verlor. Mesud Mujanovic – überzeugt, besser zu stehen – ging forsch vor, verlor dabei eine Qualität und bald darauf auch die Partie. Reinhard Geisler kam mit einem Minusbauern aus der Eröffnung und musste sich am Ende seinem jugendlichen Gegner geschlagen geben. So blieb am Ende des Tages Malte Prochnow am Spitzenbrett, der in der Eröffnung einen Bauern opferte, aber letzlich keine Kompensation fand. Das solide Spiel des Gegners sorgte dafür, dass ihm letztlich keine Chance blieb.
In der Tabelle steht die Mannschaft jetzt gemeinsam mit Heepen 1 auf dem letzten Tabellenplatz; knapp davor Enger-Spenge 1, die am heutigen Tag eine deutliche Niederlage gegen Freibauer Lübbecke einstecken mussten. Beim Nachbarschaftsduell in Enger am 19.01. gibt es dementsprechend vielleicht eine Chance?
Kein Land in Sicht
Auch am 3. Spieltag ging die II. Mannschaft unter. Erneut wegen kurzfristigem krankheitsbedingtem Ausfall im Rückstand reichten einige gute Ansätze dann eben doch nicht. Mesud Mujanovic trat wieder einen furchteinflößenden Angriff auf den Königsflügel los, überzog aber und musste bereits nach gut zwei Stunden den vollen Punkt abgeben. Danach blieb der Eindruck lange Zeit unklar: Rüdiger Kraetzer hatte am Spitzenbrett einen soliden Mehrbauern erobert, Michael Henkemeier (3) hatte sich nach einem unerwarteten Springerofper auf f7 vom ersten Schock erholt, Reinhard Milsmann stand eher gedrückt, Reinhard Geisler dafür recht druckvoll, während es an Brett 7 und 8 noch hin und her ging. Den ersten Punkt fuhr den Rüdiger Kraetzer ein, der durch sehr konsequentes Spiel seinen Materialvorteil durchsetzte. Kurz danach musste Volker Meise (8) die Waffen strecken, da der Königsangriff des Gegners schneller und druckvoller war als sein eigener. Kurz vor Ende der ersten Zeitperiode gab konnte Michael Henkemeier den Anschlusstreffer erzielen; er hatte anscheinend die richtigen Verteidigungszüge gefunden, um den Opferangriff abzuwehren und als der Gegner in Zeitnot die Nerven verlor, konnte er weiteres Material und den vollen Punkt gewinnen.
Anschließend kippte die Partie von Reinhard Geisler durch einen krassen Fehler und auch die Stellung von Reinhard Milsmann – inzwischen im Endspiel angekommen – war nicht mehr haltbar. Als letzter hoffte Manfred Daub noch auf ein Remis, doch der Gegner wollte den vollen Punkt mitnehmen. Nach einer dreizügigen Kombination blieb hier leider auch nichts anderes als die Aufgabe.
Manfred Daub erkämpft den einzigen Sieg
Der heutige Kampf der Zweiten gegen die ertse Mannschaft der SG Freibauer Lübbecke stand von Anfang an unter keinem guten Stern: Der erkankte Spitzenspieler Rüdiger Kraetzer konnte nicht adäuquat ersetzt werden, so dass die Mannschaft erneut mit Rückstand in den Kampf gehen musste. Darüber hinaus mussten noch zwei weitere Stammspieler ersetzt werden, doch ähnlich erging es auch dem Gastgeber, der ebenfalls drei Stammspieler – darunter beide Spitzenspieler – ersetzen musste. Insofern waren die Wertheraner nicht von vorneherein chancenlos. Der Verlauf zeigte dann aber schnell etwas anderes: Mesud Mujanovics an Brett drei vorgetragener forscher Angriff auf den gegnerischen Königsflügel wurde von seinem routinierten Gegner gestoppt und bald folgte die erste Niederlage. Eckhard Bohlmann (Brett 8) geriet schnell in die Defensive und wurde immer weiter zurückgedrängt, bis der tödliche Durchbruch des Gegners nicht mehr zu verhindern war. Als dann noch Reinhard Geisler in ausgeglichener Stellung eine Figur verlor, stand es schon 4:0. Einzig Manfred Daub hielt die Fahne hoch und führte, nachdem er im Mittelspiel eine Figur gewinnen konnte, seine Partie sicher zum Sieg. So mussten die restlichen Bretter auf Gedeih und Verderb auf Gewinn spielen, um wenigstens noch einen Punkt zu retten. Michael Henkemeier (heute Brett 2) war mit solidem Mehrbauern aus der Eröffnung gekommen, ließ aber die gegnerische Dame zu einer Folge von Schachgeboten kommen, aus der sein Gegner eine Remisschaukel konstruierte, um eine Folge von Remisangeboten abzulassen ; diesem auszuweichen versprach weitaus mehr Risiken als Gewinnchancen, musste aber versucht werden; am Ende ging das Ganze schief. Dementsprechend gab Jürgen Schäfer in etwas besserer Stellung seine Partie Remis und im Gegenzug verzichtete der Gegner von Reinhard Milsmann (Brett 4) darauf, sein vielversprechendes Leichtfigurenendspiel zum Gewinn zu führen.
2. Mannschaft verliert ebenfalls
Parallel zur NRW-Klasse startete an diesem Sonntag auch die OWL-Verbandsliga. Im Storck-Haus hatte daher Werthers 2. die Schachfreunde Brakel-Bad Driburg 1 zu Gast. Unglücklicherweise lief der Gastgeber durch den plötzlichen krankheitsbedingten Ausfall von Mesud Mujanovic von Anfang an einem Rückstand hinterher und konnte dieses auch nicht aufholen.
Ein erstes Ergebnis ergab sich am 3. Brett. Nach wenig spektakulärem Verlauf nahm Michael Henkemeier das Remisangebot seines Gegners an. Ähnlich kurz danach Rüdiger Kraetzer am Spitzenbrett. Im weiteren Verlauf entwickelte sich das Geschehen wenig erfreulich. Zwar stand Malte Prochnow am 2. Brett recht gut und auch Reinhard Geisler konnte sich trotz hohen Zeitverbrauchs noch gut halten, doch befanden sich die anderen Bretter stark in der Defensive bzw. schon kurz vor dem Abgrund. Nichtsdestoweniger hatten die Brakeler mehrfach Probleme, ihre dominanten Stellungen in endgültige Erfolge umzusetzen, so dass noch einmal Hoffnung aufkam, als Reinhard Geisler seinen Gegner plötzlich Matt setzte und auch die Partie von Reinhard Milsmann noch einmal zu kippen schien. Dann allerdings verlor Andreas Diembeck (Brett 8), der den Rückstand durch eine bereits am Ende der Eröffnung verlorene Figur nie aufholen konnte. Manfred Daub geriet im Turmendspiel in ein Mattnetz, aus dem es kein Entkommen mehr gab. Brett 2 endete letztlich im Remis durch Zugwiederholung. Die letzte Partie endete – in wohl eher verlustträchtiger Position für Werther – ebenfalls Remis auf Angebot des Brakelers, der damit den Sieg der Gäste sicherstellen wollte.
Karl Friedrich Wolff verstorben
Der Vorsitzende des Schachbezirks TWW, Karl Friedrich („Charly“) Wolff, ist am vergangenen Sonntag völlig unerwartet verstorben. Viele Wertheraner kannten ihn seit Jahrzehnten vor allem als Spieler unseres Nachbarvereins SK Halle und schätzten ihn als sympathischen und freundlich-ruhigen Schachfreund. Wir werden Charly immer in guter Erinnerung behalten.
2. beendet die Saison auf Platz 8
Am letzten Spieltag der Verbandsliga waren die Ambitionen auf beiden Seiten eher begrenzt: Beide Mannschaften waren deutlich ersatzgeschwächt und Gast Bad Oeynhausen gab gleich zu Beginn das 2. Brett kampflos preis.
Es folgte dann aber eine ernüchternde Sequenz markanter Klatschen: Mesud Mujanovic unterschätzte die Gefahr, in der sich sein wenig geschützter König befand und gab kurz vor dem Matt auf. Ersatzspieler Aron Schramm rochierte auf den falschen Flügel, geriet sofort in einen durchschlagenden Angriff und musste die Waffen strecken. Reinhard Milsmann verlor durch eine schöne Kombination nicht nur eine Qualität sondern auch Haus und Hof. Manfred Daub geriet in einen Königsangriff, den er noch einigermaßen abwehren konnte, übersah aber eine taktische Wendung und konnte das Matt nur noch durch Aufgabe vermeiden: 1:4 für die Gegner. Damit blieben noch drei Partien: Am 7. Brett hatte der erst vierzehnjährige Ersatzspieler Leon Drees einen Mehrbauern, litt aber etwas unter seiner wenig aktiven Stellung; trotzdem hielt er dem gegnerischen Druck sehr umsichtig Stand und vereinbarte ein Remis – immerhin ein wichtiger Lichtblick. Am Spitzenbrett enigte man sich danach ebenfalls auf Remis – wohl in eher besserer Stellung für Werther. Letztlich blieb es auch in der letzten Partie bei der Punkteteilung, obwohl der Verlauf eher wechselvoll und die erreichte Stellung schwer zu beurteilen war.
Die Bilanz zum Saisonende besagt, dass die Mannschaft in der Verbandlsiga noch mithalten konnte – nach der Druchschnitts-DWZ war noch deutlich Schlimmeres zu erwarten gewesen und somit sollten die Spieler keineswegs unzufrieden sein.
Topscorer mit 5/8 war Reinhard Milsmann (Brett 8) vor Mesud Mujanovic (Brett 5) mit 5/9. Malte Prochnow erreichte mit 50 % am 2. Brett gegen eine starke Konkurrenz ein sehr gutes Ergebnis.
Wenn die Zeit nicht wär´
…hätte die 2. heute in Gütersloh gewonnen. Aber leider fiel die Klappe von Ersatzspieler Jürgen Schäfer knapp vor dem 40. Zug in Gewinnstellung und Reinhard Geisler hatte im Nestorenduell gegen Heinrich Unruh bereits im 34. Zug nicht gemerkt, dass er die Zeitbegrenzung – bei guten Remischancen – gerissen hatte.
Gütersloh 3 – Tabellenschlusslicht – hatte sich anscheinend etwas vorgenommen und – bis jetzt eher selten – ein gutes Team mit zwei starken Ersatzspielern aufgefahren. Erstes Wertheraner Opfer wurde Volker Meise, der nach Figurenverlust aufgab, zweites Opfer wurde Jürgen Schgäfer (s.o.) und das anschließende Remis von Reinhard Milsmann ging in Ordnung, brachte die Mannschaft aber auch nicht weiter. Den Anschlusstreffer erzielte Michael Henkemeier, dessen Gegner fahrlässigerweise in die lange Ecke rochierte und sofort in einen Angriff geriet, der ihn trotz einiger taktischer Konterversuche am Ende den Punkt kostete. Durch den Verlust von Malte Prochnow vergrößerte sich der Abstand wieder: Schon im Mittelspiel leicht unter Druck, konnte Malte einen taktischen Einschlag des Gegners nicht parieren, verpasste eine Remischance und wurde am Ende mattgesetzt. Zwischendurch fiel kampfentscheidend die Klappe von Reinhard Geisler. Übrig blieben zwei schöne Partien: Mesud Mujanovic behielt in einem vollkommen unübersichtlichen Schwerfigurenmittelspiel mit unzähligen Drohungen den Durchblick und wehrte alle Konter souverän ab, um am Ende den vollen Punkt mitzunehmen. Verblieb einsam und allein das Spitzenbrett. Hier hatte Rüdiger Kraetzer nach merkwürdigem Trompowski-Attack zunächst zerzaust ausgesehen, kam aber zunehmend besser ins Spiel und brachte den Königsflügel seines Gegners stark unter Druck. Nach der Zeitnotphase ergab sich ein für ihn günstigeres Endspiel mit Turm und Springer auf beiden Seiten, das er technisch gekonnt zum Sieg führte.
Schade – gegen die nominell deutlich besseren Gütersloher hat Werther 2 gut ausgesehen – wenn eben die Zeit nicht wäre.
Schlechter Tag für Türme
Zwei eingestellte Türme charakterisierten das 7. Spiel der 2. Mannschaft. Ausgeglichen wie der Kampf gegen die 1. der Schachfreunde Verl bis kurz vor Ende verlief, ließ jede Seite einen Turm einzügig einstehen. Doch zunächst der Reihe nach: Mesud Mujanovic entfesselte gleich zu Beginn wieder einen aggressiven Angriff, vernachlässigte aber die Figurenentwicklung und verzichtete auch auf die Rochade; noch ehe das Mittelspiel richtig begonnen hatte, griff sein Gegner den König in der Mitte an um im folgenden Zug eine Leichtfigur zu erobern. Angesichts der unsoliden Reststellung gab Mesud sofort auf. Kurz danach der Ausgleich durch Volker Meise, der zwar nach 12 Zügen schon 90 Minuten Bedenkzeit verbraucht hatte, aber dann doch soviel Material erobern konnte, dass der Gegner aufgab. Am Spitzenbrett einigte man sich nach friedlichem Partieverlauf auf ein friedliches Untentschieden. Am 3. Brett hatte Michael Henkemeier am Ende der Eröffnung einen Mehrbauern erobern können. Gegen Ende entwickelte sich daraus ein freier Randbauer im Doppelturmendspiel mit verschiedenfarbigen Läufern, dss noch einen langen Kampf erfordert hätte. Allerdings fiel hier der erste Turm durch einen einzügigen Einsteller, so dass der Verler sofort aufgab. Kurz danach Remis am Brett 5; hier hatte Reinhard Geisler immer etwas unter Druck gestanden, aber letztlich immer geschafft, die Partie in der Waage zu halten. Der zweite Turmeinsteller folgte dann am 2. Brett, an dem sich ein spannender taktischer Kampf mit gegenseitigen Fesselungen und Drohungen abgespielt hatte. Malte Prochnow lehnte zwischendurch ein Remisangebot ab und stellte am Ende in unübersichtlicher Stellung einen Turm ein: Ausgleich! Auch am 6. Brett war eine angriffslustige Partie bei gegensätzlich Rochaden zu sehen. Allerdings war Manfred Daub in materiellen Nachteil geraten und sah sich mit einem starken Läuferpaar konfrontiert. Durch zähes Weiterkämpfen und zahlreiche kleine Drohungen konnte er aber den drohenden Verlust abwenden und einen wichtigen halben Punkt einfahren. So blieb ein Springerendspiel mit 2 Freibauern am 7. Brett, das eigentlich ziemlich remislich aussah. Der Verler bot dieses auch schließlich an, aber Reinhard Milsmann lehnte ab. Kurze Zeit danach konnte er in einem unbeobachteten Moment seinen entfernten Freibauern nach vor treiben und dadurch den gegnerischen Springer binden. Ein paar geschickte Springerzüge später waren die beiden letzten Bauern des Gegners erobert und Reinhard Milsmann konnte beide Mannschaftspunkte sicherstellen.
Mit 6:8 Punkten steht die Mannschaft jetzt auf dem 6. – 8. Platz und damit deutlich über der Papierform.
II. verliert knapp in Minden
Knapp daneben ist leider auch vorbei: Ausgerechnet die erste entschiedene Partie gab einen Mannschaftspunkt aus der Hand. Reinhard Milsmann hatte schon ein Remisangebot seines Gegners abgelehnt und befand sich nach ca. 2,5 Stunden in einem günstig aussehenden Endspiel mit starkem Läuferpaar bei einigen schwächlichen gegnerischen Bauern. Leider gab er sich dann doch mit einem Remis zufrieden, da er die Position eher remislich einschätzte. Kurz danach verlor Manfred Daub an Brett 7. Den Ausgleich erreichte Mesud Mujanovic, der wieder aus der Eröffnung heraus stark aufspielte, seinem Gegner nie eine Chance ließ und am Ende mit einer netten Kombination abschloss. Ein weitere Remise steuerte Reinhard Geisler bei, der nach wenig ambitionierter englischer Eröffnung seines Gegners schnell zum Ausgleich kam, aber eben auch nicht weiter. Katastrophal verlief die Partie am 3. Brett, in der Michael Henkemeier schon in der Eröffnung sein Rochaderecht abgeben musste. Ein taktischer Einschlag seines Gegners auf f2 kostete dann einen Bauern und auch der Versuch aktives Gegenspiel zu entwickeln scheiterte am umsichtigen Spiel des Gegners.
Um die erste Zeitkontrolle einigte man sich am Spitzenbrett auf Remis, obwohl Rüdiger Kraetzer die ganze Zeit dominiert hatte. Leider konnten sich seine beiden Leichtfiguren gegen den übriggebliebenen gegnerischen Turm nicht durchsetzen. Ralf Diele und Malte Prochnow reizten dann die gesamte Spielzeit aus, wobei Ralf Diele als erster resignieren musste: Auch er war von Anfang an nicht recht ins Spiel gekommen und hatte unter Druck eine Qualität geben müssen. Seinen Versuch, mit Bauernketten und einem zentralen Springer auf d5 die Stellung so weit geschlossen zu halten, dass die beiden gegnerischen Türme nicht eindringen können, konnte der Gegner dann aber doch durch Bauerntausch unterminieren, so dass sich am Ende dann das Mehrmaterial durchsetzte. Damit war der Kampf verloren und der spannende Sieg von Malte Prochnow am 2. Brett letztlich nur noch Ergebniskosmetik.
http://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2018/2555/
II. erkämpft ein Unentschieden
Im letzten Kampf des Jahres präsentierte sich die Zweite in guter Form. Gegen die in vollständiger Besetzung angetretene Erste des Rhedaer Schachvereins sah es lange Zeit sogar nach einem Sieg aus, obwohl Werther mit zwei Ersatzspielern antreten musste.
Entscheidendes tat sich zuerst am 4. Brett. Hier konnte Mesud Mujanovic im geschlossenen Sizilianer bereits im 9. Zug einen effektvollen Einschlag auf f7 platzieren, von dem sich der Gegners trotz längerer Gegenwehr nicht mehr erholen konnte. Auch Andreas Diembeck schaffte es von Anfang an, seinen Gegner schwer unter Druck zu setzen, nahm im das Rochaderecht, hängte ihm einen Doppelbauern auf der e- Linie an und schaffte so gerade eben die erste Zeitkontrolle, wonach der Gegner aufgab. Zwischendurch war allerdings die Partie am 7. Brett für Werther verloren gegangen, an dem Volker Meise – ähnlich wie Andreas – fast doppelt soviel Zeit verbraucht hatte wie sein Gegner. Hinzukam eine sehr gedrängte Stellung, die am Ende nur noch die Aufgabe zuließ. Die Zeit entschied auch die Partie von Reinhard Geisler, der lange Zeit etwas besser gestanden hatte, sich aber leicht verkombinierte und einen Bauern verlor. Ein ungünstiger Abtausch aktivierte dann den gegnerischen König, so dass ein Bauernendspiel entstand, das am Ende wohl kaum noch zu halten gewesen wäre. Zeitüberschreitung im 39. Zug beendete die Partie. Spitzenspieler Rüdiger Kraetzer hatte gegen seinen kombinationsstarken Gegner früh die Dame getauscht und einige positionelle Vorteile gesammelt, die sich aber letztlich als schwer verwertbar erwiesen, so dass ein friedliches Remis vereinbart wurde. Am 3. Brett hatte Michael Henkemeier in der eher langweiligen Caro-Kann-Abtauschvariante kleine Vorteile, profitierte dann aber von dem ungestümen Angriff des Gegners am Königsflügel. Als er den Damentausch erzwingen und im nächsten Zug einen wichtigen Bauern einsacken konnte, kippte die Partie endgültig, obwohl der Gegner noch zahlreiche taktische Finessen präsentierte, denen es auszuweichen galt. Mit 3,5 Punkten war die Mannschaft damit schon kurz vor dem Sieg. Es sollte aber noch lange dauern, denn am 2. Brett hatte Malte Prochnow Remis geboten, woraufhin der Gegner, den Verlauf der anderen noch laufenden Partie beobachtend seinen Zeitvorteil immer weiter ablaufen ließ, um sich die Annahme des Remis offen zu halten. Die Partie hatte sich vorher spannend entwickelt, nachdem bei gegenläufigen Rochaden beide einen Königsangriff gestartet hatten. Der Angriff des Rhedaers lief zwar schneller ab, jedoch hatte er eine Qualität investiert und kam dann doch nicht so vorwärts wie erhofft. Gleichzeitig lief die spannendste Partie des Tages am 6. Brett, wo sich Manfred Daub und der Rhedaer Mannschaftsführer nach langwieriger ausgeglichener Eröffnung nun doch eine scharfe Auseinandersetzung mit diversen taktischen Drohungen lieferten. Die ständig wechselnde Situation war sehr schwer einzuschätzen und beide trauten sich nicht recht vor, wichen aber zahlreichen Fallen aus. Kurz nach dem 60. Zug veranlasste die Stellung Maltes Gegner, das Remisangebot anzunehmen, so dass Manfred jetzt nur noch einen halben Punkt sicherstellen musste. Leider konnte er in der finalen Zeitnotphase nicht mehr die nötige Schnelligkeit entwickeln – und ging 4 Sekunden vor dem Gegner über die Zeit: 4:4.
Insgesamt hat sich auch heute wieder gezeigt, dass die Zweite den ersten Mannschaften, die die Liga dominieren, durchaus Paroli bieten kann. Zur „Winterpause“ sind vor allem die Leistungen der beiden jungen Spieler Malte Prochnow mit 2,5/3 am zweiten Brett und Mesud Mujanovic mit 3/5 am fünften Brett hervorzuheben.
Mit 4:6 Mannschaftspunkten kann man durchaus zufrieden sein, zumal das Restprogramm sich eher im hinteren Bereich der Tabelle abspielt. Zwar geht es im nächsten Kampf gegen Minden I (derzeit Platz 2), aber diese Mannschaft hat am heutigen Tag nicht gerade den besten Eindruck hinterlassen: Ein 4:4 gegen einen Gegner, der schon vor Beginn 2 Punkte abschenken muss – naja. In der heutigen Form kann Werther II selbstbewusst in Minden antreten.