Jonas ist TWW-Blitzmeister

Halle (ehu). Jonas Freiberger ist Bezirksmeister im Fünf-Minuten-Blitzschach. Er lehrte 14 Mitkonkurrenten das Fürchten und gewann alle Partien bei der TWW-Einzelblitzmeisterschaft in Halle im Keller des Bürgerzentrums Remise. Sogar gegen seinen Chef zeigte er kein Erbarmen, den Schuldirektor Markus Spindler, der sich als ein starker Schachspieler entpuppte. Nur in einer Partie stand Jonas im Endspiel klar auf Verlust, doch sein Vereinskollege  Karl-Ulrich Goecke überschritt die Zeit.

Jonas Freiberger kann sich offenbar kaum gerade halten vor Freude. Er hat das Ding.

Erfreulich aus Sicht des SK Werther ist zudem das gute Abschneiden unseres Youngsters Leon Drees, der Fünfter wurde.

Hier der link zur Abschlusstabelle: http://www.sk-halle.de/wp-content/uploads/2020/02/TeutoBlitz-Februar-2020-Kreuz-R15.htm

NRW-Klasse 6. Spieltag: SG Bochum II – SK Werther 4:4

Bochum (ehu). Jonas sagte mir: Der Artikel zum Spiel schreibe sich dieses Mal von alleine. Das stimmt. Doch muss ich dafür einen der unseren in Ungnade bringen – und das will ich nicht. Denn vermutlich ist ihm das Geschehen auf dem Brett wohl selbst peinlich.

Aber ich bin der Wahrheit verpflichtet. Also berichte ich über die wohl schnellste Niederlage unserer Vereinsgeschichte. Die Unangreifbarkeit des Betroffenen bleibt gewissermaßen gewahrt, indem ich seinen Namen verschleiere und einen geänderten verwende: Miguel.

Miguel also ist am Sonntag nach eineinhalb Stunden Fahrt in Bochum angekommen und dort in der Erich-Kästner-Gesamtschule nach kaum fünf Minuten in eine Falle getappt, die in der NRW-Klasse wohl ihresgleichen sucht. Ein Spieler der vierthöchsten Liga tappt niemals hinein, glaubte ich. Denn das ist so, als würde Manuel Neuer einen Kullerball nicht am Überqueren der Torlinie hindern können.

Der Kullerball rollte an unserem Mann vorbei. Nach fünf weißen Zügen entschied er sich in dieser Stellung für den Klopper Sd7:

Die Antwort kam prompt. Ich werde sie nicht nennen – fast jedes Kind, das Schachspielen kann, findet sie. Weiß setzte matt. So endete das Spiel in Rekordzeit und Miguel stieg Schamesröte ins Gesicht. In die Falle wird er vermutlich nicht noch einmal hineinfallen. Weiter leiden aber wird er müssen. Denn ich werde ihn immer dann daran erinnern, wenn er mich wieder beim Blitzen besiegt hat.

Doch nun zum schwierigeren Teil des Berichtes – den lästerfreien, erfreulichen Dingen: Marius gewann gegen das vierzehnjährige Schachtalent Robert Prieb. Wie das geschah, ist mir ein Rätsel. Als ich zwischendurch einmal kurz auf sein Brett blickte, sah die Stellung für ihn pleite aus. Sie war allerdings so wild, dass der Doktorand der Physik die Partie drehen konnte. Nach dem Entziffern von Marius‘ kryptischer Notation zeigte mir der Computer den Wendepunkt der Partie. Hier ist er:

Schwarz zog jetzt h6 – ein Fehler. Marius bestrafte die inkonsequente Fortsetzung mit fxe6! und stand plötzlich deutlich besser.

Am zweiten Brett entwirrte Marko Suchland ein Schwerfigurenknäuel zum Sieg. Ein Remisangebot schlug sein Gegner im 30. Zug aus. Das war verständlich: Denn Schwarz hatte zuvor die ganze Zeit besser gestanden und schließlich einen Bauern gewonnen. Später aber wich der Bochumer einer stellungsgemäßen Zugwiederholung mit einem krassen Fehler aus:

Bochums Mann hätte in obiger Stellung mit seinem König den Schachgeboten aus dem Weg gehen sollen, rauf und runter. Er jedoch wollte offenbar gewinnen und zog Tf8. Die Rechnerbewertung flippt aus – Damengewinn für Weiß: Nach Txf8, Kxf8 kommt Tf3 mit Schach und gleichzeitiger Entfesselung der weißen Dame. Die droht jetzt Matt auf e8. Um das zu verhindern, spuckte der Bochumer kopfschüttelnd seine Dame und litt noch ein paar Züge weiter bis zum unumgänglichen Eingeständnis der Null.

Nach dem Damengewinn huscht beim Notieren ein winziges Lächeln über Markos Lippen.

Kampflos siegte unser Spitzenspieler Jan Haskenhoff, weil die Bochumer das erste Brett nicht besetzten. Das kam lange nicht vor. 100 Euro Strafe kassierte die SG Bochum. Jans Zeit war vertan.

Jonas und Kalle steuerten zum Mannschaftsremis gegen starke Gegner jeweils ein Remis bei. Ihre Partien waren für meinen Geschmack etwas dröge.

Mario unterlag als Letzter.  Wacker kämpfte er am fünften Brett beim Spielstand von 4:3 im verschiedenfarbigen Läuferendspiel. Zwei Mehrbauern des Gegners überstrapazierten jedoch Marios König und Bischof.

Ich hatte zu dem Zeitpunkt längst aufgegeben. Schon ausgangs der Eröffnung setzte ich eine  gute Idee falsch um, quälte mich mit einem gegnerischen Turm auf der siebten Reihe herum und gab erst im 57. Zug auf.

Der eine Mannschaftspunkt gegen den Tabellenzweiten ist immerhin ein kleiner Erfolg. Noch sind wir Tabellensiebter,  eineinhalb Brettpünktchen fern von den Abstiegsplätzen. Anbei der link zur Tabelle: https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2019/2871/

 

 

 

 

Karl Ulrich Goecke gegen Matthias Blübaum

Bielefeld. Kalle zählt zu den Stammgästen beim Volksbank-Cup. Vermutlich weil er dort regelmäßig eine gute Leistung erzielt. Auch bei der neunten Ausgabe des Schnellschachturniers war das so. Unser viertbester Spieler im Verein  landete nach neun Runden auf dem zehnten Platz von 88 Teilnehmern, nur knapp hinter den Preisgeldrängen – ein schöner Erfolg.

In der dritten Runde bescherte ihm das Los sogar Schachprominenz: GM Matthias Blübaum (Elo 2645). Mit Schwarz zog Kalle in den Kampf und verlor. Zwar zeigte er mir die Partie im Anschluss, doch zu wenig verstand ich von den Feinheiten der Stellung. Es ging wohl um einen Springerabtausch und das Aufziehen der Königsflügelbauern zur rechten Zeit – ich hab es nicht begriffen.

Nur einen Augenblick nach dieser Szene muss Kalle den weißen Zug Df6 schlucken. Er hat schon die Qualität weniger und verliert jetzt auch noch das Feld g7. Kalle gab auf.

Matthias Blübaum zog hier Df6. Blübaum – Goecke 1:0.

Zaungast war ich, als Kalle gegen FM Martin Hörstmann eine Qualität gewann und nach meinem Urteil klar besser stand. Am Ende vereinbarten sie Remis.

Für mich (Ekkehard Hufendiek) war es ein Ping-Pong-Turnier. Abwechselnd kreuzten deutlich schwächere und deutlich stärkere Gegner meinen Weg. Gerne hätte ich einen 2000er gehabt, oder wenigsten mal einen 1900er.  So spielte ich, gewann gegen die einen und verlor gegen die anderen, ohne eine Perle zu produzieren. Platz 31 war nicht schlecht, doch etwas mau.

In der letzten Runde zum Beispiel bekam ich den Paderborner Nachwuchsspieler Yin Haode (DWZ 1857) zugelost. Ich riskierte viel und spielte ein Gambit mit dem ich einst den zehnjährigen Matthias Blübaum geschlagen hatte. Irgendwann kam es zu folgender Stellung:

Ich hatte soeben Da4 gezogen und Schwarz kann gegen Lxa6 und Lxb7+- nichts mehr ausrichten, – außer Ka7 spielen. Nach mehreren Minuten des Nachdenkens vergaß der 14-Jährige tatsächlich seinen Turm auf e8 und zog Ka7. Ich sackte den Turm ein und setzte nach vielen weiteren Zügen umständlich matt.

Fahrlässig agierte ich hingegen gegen IM Roman Tomaszewski, verlor durch den Gabeltrick in der Eröffnung einen Zentralbauern und wurde dann langsam zusammengeschoben. Auch gegen Alexeij Wagner hatte ich keine Ahnung von den Dingen, verlor einen Läufer und ging schlimm unter.

Vor einer meiner Siegpartien übrigens erzählte mir mein Gegenüber, Jan Wehr, ich sei jetzt ein Youtube-Star. Tatsächlich: https://www.youtube.com/watch?v=gXSNjDrlWrE

(Ich empfehle Minute 2.06 bis 2.50. Später kommt sogar Jonas‘ TurKMenistan-Regel vor. Sie wird zwar als TurKMekistan-Regel bezeichnet, doch was solls).

Andreas war der dritte Vertreter unseres Vereines.

In der Auftaktrunde hält sich Andreas gegen Robin Wünderlich (Elo 2173) lange gut, geht aber schließlich doch unter.

Er startete mit zwei Niederlagen, setzte mit zwei Siegen fort und erzielte am Ende 4,5 Punkte – ein gutes Resultat.

 

 

 

NRW-Klasse 5. Spieltag: SK Werther – SG Kirchlengern 5,5:2,5

Werther (ehu). Im fünften Versuch ist uns endlich der erste Sieg geglückt. Doch wo war Mesud? Unser Ersatzmann hätte eigentlich mit den weißen Steinen am achten Brett sitzen sollen. Sein Fehlen brachte uns stattdessen 0:1 ins Hintertreffen und 50 Euro Strafe.

Links im Bild ist Mesuds Platz

Mit sieben Spielern gelang uns dennoch ein souveräner Mannschaftserfolg: Jonas Freiberger schlug mit einer Dame-Läufer-Batterie auf g6 ein, was ihm wenig später den Sieg einbrachte. Damit belohnte sich unser ehemaliger Spitzenspieler für seine hohe Risikobereitschaft, bei der er das Bauernschild vor seinem König abschüttelte wie ein nasser Hund das Wasser.

Jonas kombiniert

Sehr cool zog Kalle die Figuren über das Brett: Bis nach a6 ließ er seinen Bauern vorpreschen und fing später mit einem Zirkuszug (O-Ton Karl Ulrich Goecke) den schwarzfeldrigen Läufer.

In obiger Stellung ignorierte Kalle den Angriff auf seinen Bauern. Er schraubte stattdessen einen niedlichen Gewinnzug aufs Brett – Weiß am Zug gewinnt den Läufer.

Kalle wiederholt in der Analyse seinen Zirkuszug

Auch ich fuhr nach langer Durststrecke meinen ersten Saisonsieg ein. In der Eröffnung überspielte ich meinen Gegner, streute dann einige Fehler ein, die der Kirchlengener aber nicht nutzte.  Ein taktisches Turmopfer auf g7 beendete die Partie.

Weiß am Zug gewinnt die Dame nach Txg7+. Hufendiek – Knollmann 1:0

Anschließend stellte Jan Haskenhoff Maurice Gulatz am Spitzenbrett mit einem hübschen Bauernzug vor die Wahl Pest oder Cholera. Dabei überschritt sein Kontrahent die Zeit. In der Analyse grübelten sie gemeinsam über eine halbwegs passable Fortsetzung für Weiß – es gibt jedoch keine:

Jan und sein Gegner suchen eine Fortsetzung nach dem Totschläger h4

Mario Ortpaul indes hatte Glück, weil sein Gegner eine vielversprechende Stellung misshandelte: Unser Mann am fünften Brett musste sich lange Zeit tapfer einem furchterregendem Angriff erwehren. Er platzierte seinen Turm abzugsbereit vor die gegnerische Dame und bekam unverhofft seine Chance: Abzugsschach und Damengewinn.

Eine herausragende Spielführung mit unglücklichem Ausgang zeigte Marko Suchland am dritten Brett: Er tauschte zunächst die Damen, opferte später einen Bauern für die Initiative und das Läuferpaar. Den positionellen Vorteil überführte er sauber in ein gewonnenes Endspiel mit vier Mehrbauern – der Computer gibt Schwarz vor seinem 37. Zug mehr als acht Bauerneinheiten Vorteil. Doch für Marko selbst wohl am unverständlichsten, vergaß er die Uhr und überschritt trotz Inkrementmodus die Zeit. Hier ist die Schlussstellung, in der der Bauernzug nach f5 eigentlich nahe liegt:

Krüger – Suchland 1:0

Am Ende fügte Markus dem Endergebnis noch einen halben Punkt hinzu: Lange hatte er zuvor mit einem Mehrbauern im Springerendspiel die Stellung seines Gegners geknetet. Schließlich fügte er sich in die Punkteteilung.

Markus findet in der letzten Partie des Tages keinen Gewinn im Springerendspiel

Durch den Sieg hat der SK Werther vorerst die Abstiegsplätze verlassen und sich vom letzten auf den sechsten Tabellenplatz katapultiert.

Hier der link zur aktuellen Tabelle: https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2019/2871/

NRW-Klasse 4. Spieltag: SV Welper – SK Werther 5,5:2,5

Werther (ehu). Fast zwei Stunden dauerte die Anreise in den Ennepe-Ruhr-Kreis nach Hattingen, fünf Stunden die Auseinandersetzung gegen den derzeitigen Tabellendritten SV Welper. Den Wertheranern gelang kaum etwas: Die Spieler ließen zahlreiche Remischancen ungenutzt, rutschten auf den letzten Tabellenplatz ab und traten frustriert die Heimreise an.

Zuerst verlor Marius Neumann am sechsten Brett. Er übersah mit Schwarz im frühen Mittelspiel eine hübsche Kombination, was ihn den einzigen Trumpf seiner Stellung kostete: einen bestens postierten Springer auf d3. Marko Suchland wiederholte kurze Zeit später am zweiten Brett die Züge und teilte den Punkt. Dabei unterschätzte er eine günstige Fortsetzung mit leichtem Vorteil. Einen weiteren halben Punkt quetschte Markus Henkemeier am siebten Brett aus einer gedrückten Figurenkonstellation. Anschließend verlor Ekkehard Hufendiek die Kontrolle über eine ausgeglichene Stellung. Wie sich später in der Analyse zeigte, fand sich sein blinder Kontrahent in der taktisch geprägten Variante weit besser zurecht als der sehende Mann des SK Werther – der Blinde fühlte die Figuren mit Hilfe eines Steckschachbrettes.

Die wenigen Punktelieferanten des SK Werther an diesem Tag: Kalle (von rechts), Marko und Jan; hinten brütet Mario letztlich vergeblich .

Kalles Schlussstellung von der Seite nach seinem Zug Tg1, der den Gegner zur Aufgabe veranlasste.

Beim Rückstand von 1:3 aus Sicht des SK Werther führte Mario Ortpauls passives Spiel am vierten Brett zu einer weiteren Null auf dem Konto der Altkreisler. Zwar schlug Karl-Ulrich Goecke mit einem sauber vorgetragenen Angriff über die offene g-Linie zurück, doch ein unumgängliches Unentschieden von Werthers Spitzenspieler Jan Haskenhoff besiegelte schließlich die dritte Niederlage der SKler am vierten Spieltag. In der letzten Partie des Tages kämpfte Altmeister Reinhard Geisler am achten Brett zwar noch für die Ehre, doch mit einem Läufer und einem Bauern gegen einen aktiven Turm des Gegners mühte er sich vergeblich.

Hier der link zur Tabelle: https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2019/2871/

SK Werthers Blitzmannschaft Dritter bei OWL-Meisterschaft

Eine top-besetzte Vertretung des SK Werther ist am 16. November zur OWL- Blitzmeisterschaft der Viererteams nach Rietberg gefahren: Jonas Freiberger, Jan Haskenhoff, Marko Suchland und Karl Ulrich Goecke erkämpften einen Pokal für den dritten Platz. OWL-Meister wurde die Mannschaft der SF Lieme.

Vermutlich nahmen 13 Teams teil. Welches wieviele Punkte holte, oder welcher Verein Zweiter wurde, ist mir nicht bekannt.  Bislang (Stand 24.11.) ist wenig veröffentlicht, weder auf der OWL-Schachseite, noch auf der Vereinsseite der SG Turm Rietberg. Ich erfuhr aber von Jonas, dass er die anschließende Einzelmeisterschaft für sich entschied.

Hier das Bild des drittplatzierten Teams:

NRW-Klasse 3. Spieltag: SK Werther – Schach Nienberge 4:4

Werther (ehu). Karl Ulrich Goecke verlor betrüblich: Der Spieler am dritten Brett des SK Werther ließ laut seiner Aussage gleich mehrmals hintereinander einen Gewinn aus.

„Ich hab’s zehn Mal verhampelt“, sagte er später in der Analyse. Die zahlreichen Versäumnisse bestrafte sein Gegner schließlich mit einer hübschen Königsjagd und einem seltenen Matt mitten auf dem Brett:

Goecke – Gottkehaskamp 0:1

Zuvor wogte der Kampf hin und her. Sowohl der SK Werther als auch die Gäste aus dem nordwestlichen Stadtteil von Münster setzten sich zu keiner Zeit entscheidend ab. Nach einer Niederlage von Werthers Mario Ortpaul, folgte ein klar herausgespielter Sieg von Markus Henkemeier am siebten Brett. Als Ekkehard Hufendiek am fünften Brett einem unausweichlichen Matt ins Auge blickte, glich Werthers Ersatzspieler Michael Henkemeier prompt wieder aus, weil er die offene g-Linie zu einem Läufergewinn nutzte.

Mario Ortpaul in der Stehend-Analyse

Schließlich gelang dem SK Werther sogar die 3,5:2,5-Führung: Marius Neumann ließ am sechsten Brett zwei verbundene Freibauern auf der f- und g-Linie unaufhaltsam vorpreschen. Doch dann lief – wie oben beschrieben –  Karl Ulrich Goeckes König ins Matt. Während in der Zwischenzeit Jonas Freiberger ein Remis vereinbart hatte, kämpfte Marko Suchland in einem ausgeglichenen Turmendspiel lange weiter. Sein abschließendes Remis indes war unausweichlich – das 4:4 ist aus Sicht des SK Werther immerhin ein kleiner Lichtblick.

Marius Neumann am sechsten Brett siegt

Für die Analyse wählte das Team unverständlicherweise den unbeheizten Biergarten. Hier bibberten die Spieler, während Jonas fröhlich ausufernde Varianten vortrug.

Der link zur Tabelle: http://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2019/2871/tabelle/

NRW-Klasse 2. Spieltag: Bielefelder SK – SK Werther 5:3

Bielefeld (ehu). Wir nahmen Reißaus. Zum ersten Mal seit langem gingen alle acht Mannschaftsmitglieder auseinander ohne sich nachher zur Analyse zu treffen und im »Sedan« oder anderswo gepflegt zu streiten. Als könnten wir die Pleite nur in der Flucht verarbeiten. Schach machte offenbar keine Freude an dem späten Sonntagnachmittag.

Dabei wäre fast noch ein durchaus verdientes 4:4 herausgesprungen. Denn wie die drei siegreichen SK Werther-Recken, Marko, Markus und Kalle ihre Partien gewannen, lässt sich am besten mit einem Adjektiv beschreiben: glanzvoll.

Den Schönheitspreis des Tages verdiente sich Marko Suchland. Mit einer Figur weniger knebelte er die gegnerischen Kräfte am Damenflügel und erstickte so jeden möglichen Befreiungsversuch. Eine zauberhafte Variante hätte sich nach dem letzten schwarzen Zug Tc8 im unteren Diagramm ergeben. Marko zeigte in der Analyse, dass er darauf einen wunderschönen Kracher vorbereitet hatte: Tb8!!

Statt Tc8 zog der Schwarze jedoch den weißfeldrigen Läufer zur Deckung seines Springers zurück und musste seine Mehrfigur nach der weißen Antwort Tc7 bald wieder zurückspucken. Das ließ ihn allerdings in einer Verluststellung zurück, die unser drittes Brett sicher verwertete – Eine Glanzpartie.

In der Analyse: Marko erläutert seine Züge. Rechts neben ihm zieht Mario Ortpaul, dahinter lugt mein Gegner Carsten Döring über Markos Schulter

Die zweite Saisonniederlage schmeckt besonders bitter, weil Jan beim Spielstand von 3:4 noch beste Chancen auf den Ausgleichstreffer hatte. Unser Spitzenspieler hatte sich nämlich mit viel Opfermut und einer Qualität weniger eine Gewinnstellung im Endspiel erarbeitet.

Die sah so aus:

Er zog De7 mit Schach. Doch den Gewinnzug e7 verschmähte er aus verständlichen Bedenken: Dauerschach. Der Computer indes sieht keines. Vielmehr zeigte er einen Vorteil von mehr als sechs Bauerneinheiten. Nach e7 könnte eine Variante etwa so weitergehen: De5+ g3; Db2+ Kg1; Tf6 Dxf6; Kxf6 und e8D mit leichtem Gewinn.

Kurzanalyse auf dem Siegfriedsplatz mit Jans anachronistisch anmutendem Reiseschachbrett. Danach gings mit gesenkten Köpfen heim.

Obiges Bild hat leider Seltenheitswert: Olli am Schachbrett. Er verlor zwar seinen ersten Einsatz in der Saison, ist aber eindeutig ein Gewinn für unser Team – wenn er spielt.

Einzelergebnisse: Forchert – Haskenhoff 1:0, Grün – Freiberger 1:0, Simon – Suchland 0:1, Gößling – Goecke 0:1, Römhild – Ortpaul 1:0, Döring – Hufendiek 1:0, Danielmeier – Henkemeier 0:1, Schnitker – Mußgnug 1:0.

Hier der link zur aktuellen Tabelle:

https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2019/2871/

TWW-Blitzturnierserie: Jonas Freiberger gewinnt

Fast perfekt ist die zweite Ausgabe des Blitzturnierserie TWW-Teutopokal am vergangenen Freitagabend in der Haller Remise für unseren besten Schnelldenker verlaufen: Jonas gab in zwölf Blitzpartien nur einen halben Punkt ab. Den knöpfte ihm sein Vereinskollege Michael Henkemeier in der siebten Runde ab.  Karl-Ulrich Goecke landete auf dem zweiten Platz. Er verlor nur gegen den Sieger und willigte zudem gegen Bernd Fischer ins Remis ein.

Hier ein Foto kurz nach Eröffnung der ersten Runde:

Im Vordergrund spielt Maxim Steffen (links) gegen Alfred Lendzian, dahinter antwortet Michael Henkemeier (rechts) soeben auf den Zug von Karl-Ulrich Goecke.

Die dritte Ausgabe richtet der SK Werther aus. Termin ist Donnerstag der 7. November. (Darf der Ausrichter eigentlich den Zeitmodus bestimmen? Manchem Spieler gefällt nämlich der Modus 3+2 mehr als 5+0)

Hier der link zur Abschlusstabelle: http://www.sk-halle.de/wp-content/uploads/2019/10/TeutoBlitz-Oktober-2019-Kreuz-R13.htm

NRW-Klasse 1. Spieltag: SK Werther – SG Bünde 3,5:4,5

Werther (ehu). Nur eines beim Meisterschaftsauftakt des SK Werther verlief uneingeschränkt positiv: der Einsatz der Schiedsrichterin. Sie kontrollierte die Schachuhren, übernahm die Begrüßung der Gäste und wachte über die Einhaltung der Regeln. All das blieb in der Vorsaison als eher lästige Aufgabe dem Mannschaftsführer vorbehalten.

Negativ aus Sicht des SK Werther entwickelte sich hingegen das sportliche Geschehen auf den Brettern: Ohne die zwei Stammspieler Marko Suchland und Mario Ortpaul kämpfte der SK ersatzgeschwächt gegen starke Gegner und stand dabei zweimal folgerichtig auf verlorenem Posten. Materiell und positionell früh im Rückstand streckten Ekkehard Hufendiek am vierten und Marius Neumann am fünften Brett kurz hintereinander die Waffen.

Marius Neumann
Markus Henkemeier

Zwei trostlose Unentschieden von Karl-Ulrich Goecke und Markus Henkemeier zum 1:3-Zwischenstand brachten keine Wende.

Erst Jonas Freiberger gelang am zweiten Brett ein Sieg: Er drängte zunächst das gegnerische Läuferpaar in die Defensive, fesselte später mit seiner Dame einen Turm vor dem gegnerischen König und setzte schließlich siegbringend einen Freibauern in Bewegung.

Hier ein kurzes Video zum Ende der Partie: Schlussstellung Freiberger – P. Brunke

In den verbliebenen drei Partien schöpften die SKler wieder etwas Hoffnung: Doch die zwei Ersatzleute Joshua Schramm und Jürgen Schäfer kamen trotz erkämpfter Vorteile nur zu Unentschieden. Joshua Schramm gab in Zeitnot Dauerschach und Jürgen Schäfer einigte sich mit dem ehemaligen Wertheraner Rainer Gudath auf einen halben Punkt.

 

Werthers Spitzenspieler Jan Haskenhoff war somit beim Rückstand von 3,5:4 zum Siegen verdammt. Doch sein Gegner, ein erfahrener internationaler Meister, hielt seine Endspielstellung risikolos zusammen und die Partie endete ebenfalls in der Punkteteilung.

In der Analyse nach der Niederlage nahmen wir hier Kalles ungefragten Remisschluss auseinander:

Analyse nach dem Kampf in der Gaststätte Outside

Ergebnisse: Haskenhoff – IM Pieper-Emden Remis, Freiberger – P. Brunke 1:0, Goecke – Altenbernd Remis, Hufendiek – Chr. Brunke 0:1, Neumann – Moradi Kahlou 0:1, Henkemeier – Hagemeier Remis, Schäfer – Gudath Remis, Schramm – Tiedemann Remis.

Hier der link zur Tabelle der NRW-Klasse: https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2019/2871/