Der heutige Kampf der Zweiten gegen die ertse Mannschaft der SG Freibauer Lübbecke stand von Anfang an unter keinem guten Stern: Der erkankte Spitzenspieler Rüdiger Kraetzer konnte nicht adäuquat ersetzt werden, so dass die Mannschaft erneut mit Rückstand in den Kampf gehen musste. Darüber hinaus mussten noch zwei weitere Stammspieler ersetzt werden, doch ähnlich erging es auch dem Gastgeber, der ebenfalls drei Stammspieler – darunter beide Spitzenspieler – ersetzen musste. Insofern waren die Wertheraner nicht von vorneherein chancenlos. Der Verlauf zeigte dann aber schnell etwas anderes: Mesud Mujanovics an Brett drei vorgetragener forscher Angriff auf den gegnerischen Königsflügel wurde von seinem routinierten Gegner gestoppt und bald folgte die erste Niederlage. Eckhard Bohlmann (Brett 8) geriet schnell in die Defensive und wurde immer weiter zurückgedrängt, bis der tödliche Durchbruch des Gegners nicht mehr zu verhindern war. Als dann noch Reinhard Geisler in ausgeglichener Stellung eine Figur verlor, stand es schon 4:0. Einzig Manfred Daub hielt die Fahne hoch und führte, nachdem er im Mittelspiel eine Figur gewinnen konnte, seine Partie sicher zum Sieg. So mussten die restlichen Bretter auf Gedeih und Verderb auf Gewinn spielen, um wenigstens noch einen Punkt zu retten. Michael Henkemeier (heute Brett 2) war mit solidem Mehrbauern aus der Eröffnung gekommen, ließ aber die gegnerische Dame zu einer Folge von Schachgeboten kommen, aus der sein Gegner eine Remisschaukel konstruierte, um eine Folge von Remisangeboten abzulassen ; diesem auszuweichen versprach weitaus mehr Risiken als Gewinnchancen, musste aber versucht werden; am Ende ging das Ganze schief. Dementsprechend gab Jürgen Schäfer in etwas besserer Stellung seine Partie Remis und im Gegenzug verzichtete der Gegner von Reinhard Milsmann (Brett 4) darauf, sein vielversprechendes Leichtfigurenendspiel zum Gewinn zu führen.
TWW-Blitzturnierserie: Jonas Freiberger gewinnt
Fast perfekt ist die zweite Ausgabe des Blitzturnierserie TWW-Teutopokal am vergangenen Freitagabend in der Haller Remise für unseren besten Schnelldenker verlaufen: Jonas gab in zwölf Blitzpartien nur einen halben Punkt ab. Den knöpfte ihm sein Vereinskollege Michael Henkemeier in der siebten Runde ab. Karl-Ulrich Goecke landete auf dem zweiten Platz. Er verlor nur gegen den Sieger und willigte zudem gegen Bernd Fischer ins Remis ein.
Hier ein Foto kurz nach Eröffnung der ersten Runde:
Die dritte Ausgabe richtet der SK Werther aus. Termin ist Donnerstag der 7. November. (Darf der Ausrichter eigentlich den Zeitmodus bestimmen? Manchem Spieler gefällt nämlich der Modus 3+2 mehr als 5+0)
Hier der link zur Abschlusstabelle: http://www.sk-halle.de/wp-content/uploads/2019/10/TeutoBlitz-Oktober-2019-Kreuz-R13.htm
2. Mannschaft verliert ebenfalls
Parallel zur NRW-Klasse startete an diesem Sonntag auch die OWL-Verbandsliga. Im Storck-Haus hatte daher Werthers 2. die Schachfreunde Brakel-Bad Driburg 1 zu Gast. Unglücklicherweise lief der Gastgeber durch den plötzlichen krankheitsbedingten Ausfall von Mesud Mujanovic von Anfang an einem Rückstand hinterher und konnte dieses auch nicht aufholen.
Ein erstes Ergebnis ergab sich am 3. Brett. Nach wenig spektakulärem Verlauf nahm Michael Henkemeier das Remisangebot seines Gegners an. Ähnlich kurz danach Rüdiger Kraetzer am Spitzenbrett. Im weiteren Verlauf entwickelte sich das Geschehen wenig erfreulich. Zwar stand Malte Prochnow am 2. Brett recht gut und auch Reinhard Geisler konnte sich trotz hohen Zeitverbrauchs noch gut halten, doch befanden sich die anderen Bretter stark in der Defensive bzw. schon kurz vor dem Abgrund. Nichtsdestoweniger hatten die Brakeler mehrfach Probleme, ihre dominanten Stellungen in endgültige Erfolge umzusetzen, so dass noch einmal Hoffnung aufkam, als Reinhard Geisler seinen Gegner plötzlich Matt setzte und auch die Partie von Reinhard Milsmann noch einmal zu kippen schien. Dann allerdings verlor Andreas Diembeck (Brett 8), der den Rückstand durch eine bereits am Ende der Eröffnung verlorene Figur nie aufholen konnte. Manfred Daub geriet im Turmendspiel in ein Mattnetz, aus dem es kein Entkommen mehr gab. Brett 2 endete letztlich im Remis durch Zugwiederholung. Die letzte Partie endete – in wohl eher verlustträchtiger Position für Werther – ebenfalls Remis auf Angebot des Brakelers, der damit den Sieg der Gäste sicherstellen wollte.
NRW-Klasse 1. Spieltag: SK Werther – SG Bünde 3,5:4,5
Werther (ehu). Nur eines beim Meisterschaftsauftakt des SK Werther verlief uneingeschränkt positiv: der Einsatz der Schiedsrichterin. Sie kontrollierte die Schachuhren, übernahm die Begrüßung der Gäste und wachte über die Einhaltung der Regeln. All das blieb in der Vorsaison als eher lästige Aufgabe dem Mannschaftsführer vorbehalten.
Negativ aus Sicht des SK Werther entwickelte sich hingegen das sportliche Geschehen auf den Brettern: Ohne die zwei Stammspieler Marko Suchland und Mario Ortpaul kämpfte der SK ersatzgeschwächt gegen starke Gegner und stand dabei zweimal folgerichtig auf verlorenem Posten. Materiell und positionell früh im Rückstand streckten Ekkehard Hufendiek am vierten und Marius Neumann am fünften Brett kurz hintereinander die Waffen.
Zwei trostlose Unentschieden von Karl-Ulrich Goecke und Markus Henkemeier zum 1:3-Zwischenstand brachten keine Wende.
Erst Jonas Freiberger gelang am zweiten Brett ein Sieg: Er drängte zunächst das gegnerische Läuferpaar in die Defensive, fesselte später mit seiner Dame einen Turm vor dem gegnerischen König und setzte schließlich siegbringend einen Freibauern in Bewegung.
Hier ein kurzes Video zum Ende der Partie: Schlussstellung Freiberger – P. Brunke
In den verbliebenen drei Partien schöpften die SKler wieder etwas Hoffnung: Doch die zwei Ersatzleute Joshua Schramm und Jürgen Schäfer kamen trotz erkämpfter Vorteile nur zu Unentschieden. Joshua Schramm gab in Zeitnot Dauerschach und Jürgen Schäfer einigte sich mit dem ehemaligen Wertheraner Rainer Gudath auf einen halben Punkt.
Werthers Spitzenspieler Jan Haskenhoff war somit beim Rückstand von 3,5:4 zum Siegen verdammt. Doch sein Gegner, ein erfahrener internationaler Meister, hielt seine Endspielstellung risikolos zusammen und die Partie endete ebenfalls in der Punkteteilung.
In der Analyse nach der Niederlage nahmen wir hier Kalles ungefragten Remisschluss auseinander:
Ergebnisse: Haskenhoff – IM Pieper-Emden Remis, Freiberger – P. Brunke 1:0, Goecke – Altenbernd Remis, Hufendiek – Chr. Brunke 0:1, Neumann – Moradi Kahlou 0:1, Henkemeier – Hagemeier Remis, Schäfer – Gudath Remis, Schramm – Tiedemann Remis.
Hier der link zur Tabelle der NRW-Klasse: https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2019/2871/
Markus Henkemeier in Lemförde Dritter
Lemförde (ehu). 13 Wertheraner haben am vergangenen Samstag, 24. August, das Lemförder Rathaus gestürmt und dabei zahlreiche Preise erobert. Beim 1. Lemförder Schnellschach-Open nahmen insgesamt 39 Spieler teil. Wir stellten also sage und schreibe ein Drittel des Feldes – Heimspiel.
Die Turnierbedingungen waren außergewöhnlich gut: Eine Tasse Kaffee war zum Spottpreis von 30 Cent zu haben, die Stuhllehnen im Ratssaal ragten weit über die erhabenen Köpfe ihrer Nutzer hinaus und zwischen den Brettern war soviel Platz wie selten.
Markus Henkemeier setzte die Bedingungen am effektivsten in Leistung um: Er holte in neun Runden sechseinhalb Punkte, landete damit auf dem dritten Treppchenplatz und nahm 100 Euro mit nach Hause – eine starke Leistung.
Seine Punkte kamen teilweise recht kurios zustande. Der Verfasser sah, wie er ungestraft sowohl gegen Robin Bentel als auch gegen Michael Lömker klare Verlustzüge aufs Brett knallte. Gegen Bentel zog er einen gefesselten Springer vor seinem König ab und gegen Michael Lömker ließ er ein paar Züge lang seinen Turm stehen. Die Gegner jedoch schienen kurzfristig schachblind zu sein und verloren die Nerven gegen unseren Blitzschachspezialisten.
Im Ratssaal spielten weitere Wertheraner eine herausragende Rolle: Allen voran Jonas Freiberger, der lange oben mitkämpfte und dem Lemförder Turniersieger und deutschen Blitzschachmeister von 2015 und 2018, IM Ilja Schneider, ein Remis abtrotzte. Allerdings stellte er laut eigener Aussage in der Vorschlussrunde das Turnier einzügig ein – gegen Markus Henkemeier. Und in der Schlussrunde kam er gegen unseren Präsidenten Karl Ulrich Goecke nicht über ein Remis hinaus. Jonas wurde schließlich Siebter.
Der dritte hochgehandelte Wertheraner war Karl-Ulrich Goecke. Unserem Vereinspräsident schienen die Spielbedingungen sehr zu behagen wie das folgende Bild belegt:
Zudem hatte er zuletzt beim weitaus stärker besetzten Schnellschachturnier in Herford einen herausragenden vierten Platz belegt. Diesmal jedoch wurden seine Erwartungen wohl enttäuscht. Obwohl er in jeder Partie beide Hände so fest auf die Ohren drückte als könnte er damit gute Züge aus sich herauspressen, reichte seine Konzentration diesmal nicht für die Preisränge. Er wurde Neunter. Den Verfasser indes hat er in folgender Stellung mit Sd5++ recht hübsch mattgesetzt:
Unser 14-jähriges Nachwuchstalent, Leon Drees, spielte ein starkes Turnier, holte 5,5 Punkte, ergatterte damit verdient den Ratingpreis und landete am Ende auf einem elften Rang.
Auf dem zwölften Platz folgte der Verfasser, dem eigentlich nur ein schön herausgespielter Sieg gelang. Die anderen vier Punkte kamen eher wechselvoll zustande. Doch auch ich wurde unverhofft mit einem Ratingpreis belohnt, obwohl in meiner DWZ-Gruppe (1850 bis 2000) nur ein Teilnehmer mit mir konkurrierte.
Auch Andreas Diembeck und Michael Henkemeier holten fünf Punkte. Für Andreas ein Erfolg, denn er führte schließlich seine Ratingpreisgruppe an. Für Michael hingegen erwartbar.
Über den Erwartungen blieb Aron Schramm. Der Zwilling kam auf 50 Prozent, räumte – wie so viele Wertheraner – den Ratingpreis ab und landete auf dem 22. Platz – eine starke Leistung. Nur einen halben Punkt hinter ihm sein Bruder Joshua.
Hier sieht man auch wie leicht die beiden künftig auseinanderzuhalten sind: der eine trägt ein rotes T-Shirt, der andere ein schwarzes.
Zwischen die Zwillinge mogelte sich in der Abschlusstabelle Mesud Mujanovic, der mit vier Punkten 26. wurde.
Kacper Mindak, Heinrich Maybaum und Paul Böckmann zählen zur Gruppe der Dreipunkteabsolventen.
Besonders erwähnenswert: Für Heinrich war es das erste Schachturnier seines Lebens. Neben einem kampflosen Sieg erkämpfte er sich zwei Partiepunkte am Brett – eine gelungene Premiere.
Hier der Link zur Abschlusstabelle: http://www.tus-lemfoerde.de/seite/409846/schnellschach-open-2019.html
Enttäuschender Auftritt beim Gütersloher Sparkassen-Cup
Gütersloh (ehu). Positiv wird mir nur eines in Erinnerung bleiben: der Besuch im griechischen Restaurant Syrtaki. Ich bekam dort das beste Musaka meines Lebens – es war allerdings auch mein erstes.
Schachlich hingegen war die Teilnahme am 11. Gütersloher-Cup in der Anne-Frank-Gesamtschule eine herbe Enttäuschung: Alle fünf Recken des SK Werther Michael Henkemeier, Ekkehard Hufendiek, Andreas Diembeck, sowie Leonard Holz und Leon Drees kamen nicht über 50-Prozent hinaus und verschwanden im Nirgendwo ihrer Teilnehmerfelder. Einzig Leon Drees spielte starkes Kampfschach und belohnte sich am Ende mit einem satten Plus von 51 DWZ-Punkten.
Michael Henkemeier, einziger Vertreter des SKW in der A-Gruppe, erhielt zwar vielversprechende Stellungen. Trotzdem vergab der Musiklehrer mit dem Faible zum Kassieren und Kaffeekochen gleich mehrere Siegchancen. Am Ende landete er mit drei Unentschieden auf dem 49. Platz von 59 Teilnehmern.
Das Ergebnis brachte er immerhin gegen durchweg starke Gegner zustande. Sicher geglaubte Siege ließ er aber aus: „Ich hatte sie schon am Wickel“, sagte er später verärgert. Sein wohl krassester Fehler unterlief ihm in der Partie gegen Ludger Höllmann: In einem ausgeglichenen Endspiel erschreckte ihn ein Hirngespinst. Ein harmloses Schachgebot veranlasste ihn wegen eines vermeintlichen Läuferverlustes zur sofortigen Aufgabe – der Läufer war aber sicher von seiner Dame gedeckt. „Was habe ich denn da gesehen?“ fragte er sich anschließend und erhielt von Ludger Höllmann nur das anwaltliche Zugeständnis, dass die Aufgabe wohl etwas früh kam.
Ich, Ekkehard Hufendiek, trat in der B-Gruppe an. Als Setzlistenvierter machte ich eine klare Ansage und wollte das Turnier ganz unbescheiden gewinnen. Ein leichter Auftakterfolg schien meinen Höhenflug zu bestätigen:
Doch schon in der zweiten Runde verpasste ich einen kombinatorischen Bauerngewinn und hätte nach Begutachtung der einfachen Zugfolge an meiner Form zweifeln müssen:
Es folgten ein unglaublich zäher, 56-Züge andauernder Sieg gegen eine Elfjährige und zwei misshandelte Schwarz-Eröffnungen mit verdienten und chancenlosen Niederlagen, die mir letztlich nur Platz 23 (von 46) und einen herben DWZ-Verlust von 25 Punkten einbrachten. Damit verabschiede ich mich vorerst wieder aus der Ü-1900er-Elite.
Andreas Diembeck entschied sich kurz vor Turnierbeginn recht spontan zu einem Gruppenwechsel: Nicht in der B-Gruppe sondern in der C-Gruppe wollte er ums Preisgeld mitspielen.
Dort traf er als klarer Favorit auf eine ganze Horde I-Männchen. Jedes Grundschulkind mindestens zwei Köpfe kleiner als er. Doch jedes entpuppte sich als äußerst widerspenstig. Zwei nagelten ihm gleich zu Beginn eine Brille aufs Punktekonto. Allerdings muss man ihm zugutehalten, dass sich auch im Schach Glück und Unglück nicht immer die Waage halten. Denn gleich in seiner Auftaktpartie litt er unter Stellungspech: Er überspielte seinen Gegner komplett, gewann eine Figur und verlor dennoch. Die Mehrfigur spuckte er angesichts eines scheinbar möglichen Mattangriffes zurück. Jedoch drehten ungewöhnliche Verteidigungszüge des Gegners die Partie – nur leicht zu finden, weil es keine anderen gab.
In der zweiten Runde folgte eine weitere bittere Pille gegen ein noch kleineres I-Männchen:
Sein kleiner Kontrahent indes spielte unbekümmert mit dem Mehrmaterial weiter, bis Andreas aufgab und das Ergebnis mit den üblichen Worten kommentierte: „Es hat doch alles keinen Sinn mehr“. Er landete am Ende mit 2,5 Punkten und einem Verlust von 53 DWZ-Zählern abgeschlagen auf Platz 46.
Anders als die Erwachsenen gaben die Wertheraner Jugendlichen Leonard Holz und Leon Drees immerhin eine solide Vorstellung ab: Leonard etwa remisierte unglaubliche fünfmal hintereinander. Sind die halben Punkte erkämpft oder friedliebend vereinbart worden? Ich hätte ihn fragen sollen. Meiner Meinung nach sollten Schachtalente ihre Partien regelmäßig ausspielen. Der norwegische Großmeister Jon Ludvig Hammer geht sogar noch weiter: Er plädiert für die Einführung einer Fide-Regel, die Turnierschachspieler zwingt, ihre Partien bis zum Matt zu spielen. Leonard landete am Ende nur ganz leicht unter den Erwartungen auf dem 44. Rang.
Blitz- und Schnellschachtalent Leon Drees spielte ein starkes Turnier: Er holte ebenfalls 2,5 Punkte, gewann zweimal und schlug dabei einen Spieler mit rund 1600 DWZ-Punkten. So kämpfte er nach drei Runden in der erweiterten Spitze des Feldes mit, verlor aber die zwei Schlussrunden gegen starke Gegner. In der Summe gelang ihm mit Platz 32 ein schöner Erfolg und die zehntbeste Leistung aller 76 Teilnehmer.
Hier der link zur Ergebnisseite des Gütersloher SV: http://sparkassen-cup.gtsv23.de/ergebnisse.html
Karl Friedrich Wolff verstorben
Der Vorsitzende des Schachbezirks TWW, Karl Friedrich („Charly“) Wolff, ist am vergangenen Sonntag völlig unerwartet verstorben. Viele Wertheraner kannten ihn seit Jahrzehnten vor allem als Spieler unseres Nachbarvereins SK Halle und schätzten ihn als sympathischen und freundlich-ruhigen Schachfreund. Wir werden Charly immer in guter Erinnerung behalten.
Das Jugendtraining macht Sommerpause
Wie jedes Jahr verabschiedet sich das Jugendtraining mit Beginn der Sommerferien in die Sommerpause. Vom 18.7. bis 15.8. findet also kein Training statt; am 15.8. selbst veranstalten wir unsere alljährlichen Ferienspiele für alle interessierten oder neugierigen Kindern und Jugendlichen im Storck-Haus.
Ab dem 22.8. geht das reguläre Training also weiter.
Wertheraner Quartett beim 37. Turm Open in Lippstadt
Lippstadt (ehu). Zum Warmwerden vorab eine hübsche Fingerübung: Magnus Carlsen (alias DrNykterstein auf dem Schachserver lichess) setzte mit dem Grob-Angriff (1.g4) am Ende einer Bullet-Partie (Bedenkzeit eine Minute) in zwei Zügen kurios matt. Für das Erkennen und Ausführen hat er kaum mehr als eine Sekunde benötigt. Wie schnell ist der Leser?:
Matt in zwei
In normaler Bedenkzeit hat ein Schachspieler selten die Gelegenheit zum Mattsetzen, fast immer gibt der Gegner vorher auf. Beim Auftritt des Wertheraner Quartetts Reinhard Geisler, Michael Henkemeier, Andreas Diembeck und Ekkehard Hufendiek in Lippstadt war das nicht immer so.
Folgende Stellung etwa erfreute Ekkehard Hufendiek mit den weißen Figuren:
Matt in eins; Ekkehard Hufendiek – Thomas Siebe 1:0
Einen Preis ergatterte zwar keiner aus dem Quartett, doch immerhin schnitten drei gut ab: Nur knapp schrappte Reinhard Geisler in der B-Gruppe am Seniorenpreis vorbei. Er holte 4,5 Punkte und landete auf Platz 15 von 61 Teilnehmern. In der A-Gruppe glänzte Michael Henkemeier mit einem Auftaktsieg gegen einen starken Gegner. Am Ende reichten zwei weitere Remis und ein Sieg zu Platz 37. Andreas Diembeck verkaufte sich unter Wert. Er musste zudem in der dritten Runde berufsbedingt aussetzen und landete schließlich mit 3,5 Punkten auf Platz 28. Hingegen eroberte Ekkehard Hufendiek den 13. Platz von 61 Teilnehmern. Seine 4 Punkte erkämpfte er fast ausschließlich gegen stärkere Gegner. Er bezwang sogar einen Fidemeister – seinen dritten.
Hier die Schlussstellung nach dem 14. Zug, in der dem Meister ein Turm flöten geht:
Ekkehard Hufendiek – FM Thomas Huesmann 1:0
Nicht nur ein Sieg bereitet Vergnügen, sondern auch ein hart erkämpftes Remis: Fast fünfeinhalb Stunden knetete der Weißspieler in der fünften Runde mit einem Mehrbauern die Stellung des Verfassers. Am Ende eroberte er einen zweiten Bauern auf h5. Trotzdem hielt der Mann vom SK Werther die vermeintliche Verluststellung mit Schwarz am Zug im Gleichgewicht. Die Idee ist nett. Findet sie!:
Thomas Edel – Ekkehard Hufendiek Remis (Lösung am Ende des Textes)
Zwei krasse Patzer kosteten letztlich den Ratingpreis. Der erste in der Position:
Ekkehard Hufendiek – Robin Bentel 0:1
Der zweite krasse Fehler geschah im sicheren Glauben an den Sieg, der sich dadurch wie eine Niederlage anfühlte. Ekkehard Hufendiek zog als Schwarzer Dg2, übersah jedoch ein schlichtes Dauerschach – erneutes Kopfschütteln:
Carsten Steinle – Ekkehard Hufendiek Remis
Nach Dg2 folgte noch Dc8+, Kh7, Df5+, Kh8 und Remis.
Drei Spieler aus der Abordnung des SK Werther können mit ihrer Leistung zufrieden sein. Nur einer wollte nach dem Turnier das Schachspiel an den Nagel hängen mit seinem üblichen Fazit: „Das hat doch alles keinen Sinn mehr.“
Hier die Lösung zu obiger Aufgabe: Ta6! (der weiße Turm ist eingeknastet)
2. beendet die Saison auf Platz 8
Am letzten Spieltag der Verbandsliga waren die Ambitionen auf beiden Seiten eher begrenzt: Beide Mannschaften waren deutlich ersatzgeschwächt und Gast Bad Oeynhausen gab gleich zu Beginn das 2. Brett kampflos preis.
Es folgte dann aber eine ernüchternde Sequenz markanter Klatschen: Mesud Mujanovic unterschätzte die Gefahr, in der sich sein wenig geschützter König befand und gab kurz vor dem Matt auf. Ersatzspieler Aron Schramm rochierte auf den falschen Flügel, geriet sofort in einen durchschlagenden Angriff und musste die Waffen strecken. Reinhard Milsmann verlor durch eine schöne Kombination nicht nur eine Qualität sondern auch Haus und Hof. Manfred Daub geriet in einen Königsangriff, den er noch einigermaßen abwehren konnte, übersah aber eine taktische Wendung und konnte das Matt nur noch durch Aufgabe vermeiden: 1:4 für die Gegner. Damit blieben noch drei Partien: Am 7. Brett hatte der erst vierzehnjährige Ersatzspieler Leon Drees einen Mehrbauern, litt aber etwas unter seiner wenig aktiven Stellung; trotzdem hielt er dem gegnerischen Druck sehr umsichtig Stand und vereinbarte ein Remis – immerhin ein wichtiger Lichtblick. Am Spitzenbrett enigte man sich danach ebenfalls auf Remis – wohl in eher besserer Stellung für Werther. Letztlich blieb es auch in der letzten Partie bei der Punkteteilung, obwohl der Verlauf eher wechselvoll und die erreichte Stellung schwer zu beurteilen war.
Die Bilanz zum Saisonende besagt, dass die Mannschaft in der Verbandlsiga noch mithalten konnte – nach der Druchschnitts-DWZ war noch deutlich Schlimmeres zu erwarten gewesen und somit sollten die Spieler keineswegs unzufrieden sein.
Topscorer mit 5/8 war Reinhard Milsmann (Brett 8) vor Mesud Mujanovic (Brett 5) mit 5/9. Malte Prochnow erreichte mit 50 % am 2. Brett gegen eine starke Konkurrenz ein sehr gutes Ergebnis.