Beim gestrigen Kampf der 2. gegen die SG Enger-Spenge 2 ging es nicht so einfach wie erwartet. Zwar hatten die Gegner bis dahin (abgesehen von einem kampflosen Gewinn) noch keinen Mannschaftspunkt holen können, erwiesen sich aber doch als zähe Verteidiger. An einigen Brettern zeigte sich dieses in deutlichen Differenzen in der Bedenkzeit. So hatte Rüdiger Kraetzer am Spitzenbrett reichlich Zeit in die etwas unorthodoxe Eröffnungsbehandlung des Gegners investieren müssen um in eine bessere Stellung zu kommen; nach eigenen Angaben verpasste er dann eine mögliche Gewinnwendung und ging in ein stellungsangemessenes Remis. Auch am 3. Brett hatte Michael Henkemeier nach 25 Zügen schon weit über eine Stunde verbraucht, während der Gegner nur einige Minuten eingesetzt hatte, um die Stellung einigermaßen so im Lot zu halten, dass die Strategie lautete: Warten auf den Fehler. Nach einigem Lavieren stellte der Engeraner einen Bauern ein, verlor kurz danach weiteres Material und sah sich zur Aufgabe gezwungen. Am 8. Brett einigte scih Volker Meise mit seinem Gegner auf ein friedliches Remis, obwohl die Stellung keineswegs ausgekämpft war. Zwischendurch sah sich Mesud Mujanovic zur Aufgabe gezwungen, da er wohl irgendwo einen Konter des Gegners übersehen hatte. Danach sah es dann schon nach einem Sieg aus, denn Florian Schwartz hatte eine deutliche Druckstellung plus Mehrbauer, Reinhard Geisler führte einen aggressiven Königsangriff, bei dem ihn ein Minusbauer überhaupt nicht störte und Ralf Diele hatte ebenfalls den gegnerischen König freigelegt. Bei Manfred Daub war die Lage eher unklar, da beide Spieler aggressiv aufeinander zumarschierten und lange nicht absehbar war, wer die Oberhand behalten würde. Aber – wie gesagt – Enger-Spenge erwies sich als zäh: Ralf Diele rannte weiter gegen den gegnerischen König, musste aber immer wieder erleben, dass noch ein einizger Verteidigungszug ging und nahm schließlich per Zugwiederholung das Remisangebot des Gegners an. Inzwischen hatte Florian Schwartz wohl eine Wendung des Gegners übersehen und fand sich in einem ungünstigen Endspiel Turm gegen Läufer wieder, das allerdings noch hohe Remischancen bot. Dann kam die Stunde der Nestoren (im Schach definiert als Ü75): Reinhard Geisler drang in die Königsstellung ein und sein Gegner verlor die Nerven, stellte einen Springer und kurz danach die gesamte Partie ein: 3,5 : 2,5 für Werther. Den entscheidenden Punkt lieferte dann Manfred Daub, der – mit 90! der „Dienstälteste der Mannschaft“ – im Angriffsduell ebenfalls die Nerven behielt und am Ende den verbliebenen Turm des Gegners auf h2 vollständig einsperren konnte, so dass dieser nur noch mit dem König ziehen konnte und dem absehbaren Ende durch Aufgabe zuvorkam. Weil der Kampf damit entschieden war und die Gewinnchancen des Engeraners wohl nur noch gering, wurde das verbleibende 2. Brett dann auch Remis gegeben: 5:3!
In der Tabelle ist Werther 2 jetzt punktgleich mit Rheda 2 auf Platz 2 vorgerückt – für einen Aufsteiger ein Riesenerfolg!