NRW-Klasse, 8.Spieltag: SV Hemer 1932 – SK Werther 5,5:2,5

Hemer (ehu). Im Sauerland haben wir auf die Rübe gekriegt. Schon während der fast zweistündigen Anreise empfahl ich Kalle, zur Entspannung das dortige Felsenmeer zu besuchen:

Von Asio otus – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11062361

Es hätte uns allen frische Luft eingeimpft. Stattdessen herrschte drückende Personalnot. Drei Stammpieler fehlten: Jan, Markus und Rüdiger. Wir trieben nur zwei Ersatzspieler auf: Michael und Joshua.

50 Euro Strafe für das freigelassene Brett 6:

Ich finds erbärmlich und meine, dass wir vor der nächsten Saison anders aufstellen müssen.

So waren wir jedenfalls von Beginn an in der Außenseiterrolle und wurden ihr gerecht: Joshua und Marko strichen als Erste die Segel. Hier habe ich Markos Kapitulation gegen den Buchautor des Londoner Systems, Marcus Schmücker, mit unruhiger Hand filmisch festgehalten:

Markos Schlussstellung sieht tatsächlich traurig aus:

Währenddessen lungerte Michaels Läufer am siebten Brett tatenlos hinter der eigenen Bauernkette herum. Wo befindet sich nochmal die Arbeitsdiagonale der Läufer? Vor der Bauernkette! Ach egal. Auch hier war die Niederlage gegen einen fast 2000-DWZler nur schwer zu vermeiden.

Michael

Joshua erging es ähnlich. Auch er musste früh aufgeben, zu stark war sein Gegner (DWZ 2090), der fast 600 Punkte über unserem Mann rangiert:

Joshua

Den Schimmer eines Lichtblicks spendete Kalle: Sehr solide trug er seine Partie gegen den bis dahin verlustpunktfreien Topscorer der Liga vor, Timo Leonhard. Das bescherte ihm zurecht ein trockenes Turmendspiel und einen halben Punkt.

Kalle

Mario indes blickt im Foto unten skeptisch auf sein Läuferendspiel mit einem Minusbauern:

Mario

Seine Stellung ist zu dem Zeitpunkt total platt und sieht so aus:

Mario zog seinen Bauern nach g4, sein Gegner antwortete e4! und schien schon wie der sichere Sieger auszusehen: 5,2 Bauerneinheiten Plus für Weiß, sagt der Computer. Doch Mario verdiente sich einen halben Punkt durch Ausdauer und Hartnäckigkeit – und dank einiger schlechter Züge seines Gegners. Er nutzte schließlich die falsche Eckfarbe des gegnerischen Läufers für einen Festungsbau – trotz zwei Minusbauern.

Jonas‘ Partie ging ebenfalls äußerst glücklich Remis aus – nämlich durch ein Dauerschach, das keines ist.

Jonas (links)

Die Remisvereinbarung geschah in obiger Stellung, die der Rechner mit mehr als sieben Bauerneinheiten zugunsten von Schwarz bewertet. Vielleicht aber war’s Jonas Gegner auch egal, denn zudem Zeitpunkt stand der SV Hemer längst als Sieger fest. Hemers Spitzenspieler offerierte die Punkteteilung, Jonas nahm sofort an.

Ich gewann als Einziger im Team, was wohl zum ersten Mal vorgekommen ist. Dabei verteidigte ich immerhin die mannschaftsinterne Topscorerposition und zauberte ein paar schöne Züge aufs Brett, wie Turm d7! zum Beispiel:

und wenig später den Springerzug nach e5, der die schwarze Dame gewinnt:

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Genutzt hat es mir, aber nicht der Mannschaft. Der Kampf ging 2,5 zu 5,5 verloren. SC Porta Westfalica zog an uns vorbei und wir sind nur noch Fünfter. Im letzten Saisonspiel in einer Woche können wir unseren vierten Platz beim Aufeinandertreffen mit Porta zurückerobern. Doch angesichts der erneut fehlenden Stammspieler glaube ich nicht daran.

Hier ist der Link zur Tabelle: https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=nrw-k1

 

 

 

 

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