Vier vom SK Werther beim Turnier in Paderborn


Paderborn (ehu). Ich habe das Drei-Hasen-Fenster gesehen. Meine Tochter aus Kiel zeigte es mir, denn Paderborn ist berühmt dafür. Das Wahrzeichen befindet sich im spätgotischen Kreuzgang des Doms. Der Spruch „Der Hasen und der Löffel drei und doch hat jeder Hase zwei“ verweist auf das Besondere daran: Jeder Hase verfügt über zwei Ohren, und doch sind nur drei Ohren abgebildet

Gelegenheit dazu bekam ich, als meine Tochter Lina nach dem Turnier mit mir Sightseeing betrieb. Denn wir zwei und drei alteingesessene Spieler unseres Schachklubs – Reinhard Geisler, Michael Henkemeier und Andreas Diembeck – nahmen Ende Dezember am Schachtürken-Cup in Paderborn teil. Nur einer hatte dabei viel zu lachen: Michael.

Eigentlich wollte Michael in der B-Gruppe antreten. Schon vor Monaten meldete er sich an. Doch die Veranstalter wollten ihn dort nicht sehen und steckten ihn die A-Gruppe. Der Grund dafür lag in seinem exzellenten Abschneiden bei der Deutschen-Schach-Amateur-Meisterschaft in Bonn wenige Tage zuvor. Er hätte dort fast die C-Gruppe gewonnen – hier das kopierte Siegerbild von der Homepage der DSAM (deswegen die schlechte Qualität):

Auch in der Paderborner A-Gruppe lief es für Michael blendend. 4 Punkte holte er (nach der Dreipunkteregel sogar 11). Seine Leistung beträgt 2016 Punkte. Damit spielte er sich vom Setzlistenplatz 86 bis auf Platz 31. Ein rasantes DWZ- und Elo-Plus erwartet ihn. Michaels Einzelergebnisse können sich sehen lassen:

Ich hingegen hatte nicht viel zu lachen. Gleich in der ersten Runde vergurkte ich eine so klare Gewinnstellung, dass ich auf der gesamten Heimfahrt schmollte. Gegen Fidemeister Bernhard Stillger hatte ich schon in Lippstadt ganz gut ausgesehen und eine Remischance verpasst.

In Paderborn lief es zunächst besser. Doch als mein Gegner am Ende zu sein schien, war ich in Zeitnot und fand nicht das Opfer, das mir den Sieg beschert hätte. Hier ist die Stellung mit Schwarz am Zug, in der ich das lahme Sg5 zog. Mit welchem Zug aber gewinnt Schwarz die Dame (+6,4) oder setzt matt?:

Ein paar Züge später verpasste ich eine zweite Chance auf klaren Vorteil und beging schließlich mit dem Zug Sxf1 den letzten Fehler der Partie. Der verdutzte Bernhard Stillger setzte mich daraufhin zweizügig matt beginnend mit Da8+:

Hufendiek – Meessen 0:1

Ebenso schlimm vergeigte ich eine Gewinnstellung gegen Max Meessen:

Zwei Kandidatenzüge kalkulierte ich. Zuerst wollte ich Ta6 spielen, weil es den Turmtausch forciert. Das hätte mir einen siegbringenden Vorteil eingebracht.

Doch dann dachte ich, dass man bei Raumvorteil die Figuren auf dem Brett hält und entschied mich blöderweise zu dem sofortigen Vorstoß b4. Die Antwort kam zügig: Da4!. Jetzt muss ich mit dem Schach auf d1 rechnen.

Daraufhin forcierte ich die Geschehnisse auf dem Brett noch weiter, wich einem Dauerschach aus und überspannte die Stellung durch einen Kamikazevorstoß:

Nach Gewinn meines Läufers auf e3 durch seinen Springer, so hatte ich gerechnet, würde mein b-Bauer auf der gegnerischen Grundreihe einmarschieren. Doch ich übersah, dass Schwarz meinen Läufer nicht schlagen muss, sondern einfach seinen schwarzfeldrigen Läufer mit Le7 wieder ins Spiel bringt:

Zwar gewann ich den Springer nach dem Zug Lc1 wieder zurück, doch die schwarze Bauernmehrheit gab letztlich den Ausschlag – bitter. 28 DWZ-Punkte sind futsch. Hier meine Einzelergebnisse:

Die Spiele meiner Vereinskameraden habe ich kaum verfolgt. Doch immerhin fotografierte ich sie. Hacker war in der B-Gruppe unter 99 Teilnehmern an 37. gesetzt. Er gewann zwei aus sechs Partien und landete schließlich auf Platz 83:Hackers Einzelergebnisse:Andreas trat ebenfalls in der B-Gruppe an. Er war an 38 gesetzt und holte drei Siege und ein Unentschieden  – Platz 73:Andreas‘ Einzelergebnisse: Meine Tochter Lina spielte beim erstmals ausgetragenen Chess&Culture-Turnier mit. Zwischen den fünf Runden gehörten Stadt- und Museumsführung zum Programm:Linas Einzelergebnisse:Und hier der Link zur Turnierseite: https://www.schachtuerken-cup.de/

Schreibe einen Kommentar