Sieger Bürgerwachen-Open 2024: Ekkehard Hufendiek

Bielefeld (ehu).

Peter Mohnke (l.), der erste Vorsitzende des Bielefelder SK, gratuliert und händigt mir einen Briefumschlag mit dem Preisgeld aus: 160 Euro. Sollte ich meinen Erfolg laufend wiederholen, bin ich in zehntausend Jahren ein gemachter Mann. Darüber freut sich auch Carsten im Hintergrund. (Foto: Guido Gössling)

Ich habe das Bürgerwachen-Open in Bielefeld gewonnen. Zum zweiten Mal nach 2022 kletterte ich in sieben Runden an die Spitze des Feldes. Einen halben Punkt hinter mir landete Kalle auf dem zweiten Platz, vor Carsten Döring vom Bielefelder SK  auf Platz drei.

Hier ist der Endstand:

Ein Plus von etwas mehr als 50 DWZ-Punkten wird mein Lohn sein: DWZ 1970 –  ein persönliches All-Time-High. Im vereinsinternen Spielstärke-Ranking überhole ich erstmals Oliver Mußgnug und Holger Sahrhage, die mich fortan  wieder siezen müssen.  Bierselig habe ich einen Plan für meine schachliche Zukunft entworfen: die 2000 knacken und Seniorenweltmeister werden.

Zurück zur nüchternen Vergangenheit:  Unglaublich viel Glück brachte mir den Erfolg. Dazu zählte ein kampfloser Punkt gegen FM Matthias Krallmann in der Vorschlussrunde und ein Sieg in der vierten Runde gegen den Turnierfavoriten Herbert Kruse (DWZ 2182), der gegen mich total überzog.  In vier von sechs gespielten Partien stand ich pleite – zumindest zeitweilig.

Zum Beispiel hatte ich mich in der fünften Runde veropfert. Trocken parierte Kalle fortan jede meiner Drohungen. Am Ende glaubte ich in ein Dauerschach entkommen zu sein – genau wie Kalle. Meine weiße Dame pendelte unter Schachgeboten zwischen d4 und h4 hin und her. So vereinbarten wir Remis und ich atmete erleichtert auf:

Hätte Kalle stattdessen in obiger Stellung den Zug Tf6 gespielt, hätte ich höchstwahrscheinlich verloren. Denn ich plante darauf Tf1. Herbert Kruse aber wies in der Analyse auf die relativ einfache schwarze Erwiderung Sg4! hin. Schwarz droht Matt auf h2 und Weiß muss ein Tempo verschwenden, um das zu verhindern. So behält Schwarz seine Mehrfigur und gewinnt. Hier ist die Stellung dazu:

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In der letzten Partie gegen Carsten Döhring vom Bielefelder SK hatte ich Schwarz und musste unbedingt Remis halten. Meine Vorbereitung kam aufs Brett. Die bestand einzig und allein aus einem Video, dass ich hier dankenswerterweise verlinken möchte:  https://www.youtube.com/watch?v=jtiVcsyHwtE, denn zumindest das Eröffnungsduell entschied ich so für mich.

7. Runde: Carsten Döhring – Ekkehard Hufendiek 0:1 (Foto: Guido Gössling)

Kurz vor Schluss opferte ich meinen Springer auf g5 und ließ h6 folgen, um die Punkteteilung endgültig einzutüten:

Unverständlicherweise suchte Carsten Döring trotz des stark reduzierten Materials nach einem Matt und überschritt mit den weißen Steinen die Zeit -trotz 30-Sekunden-Inkrement. Die Gelegenheit zum Turniersieg verpasste er einige Züge zuvor: f6 wärs gewesen, weil der parallele Bauernvorstoß e6 und eine spätere Umwandlung eine schwarze Figur gewinnt:

5. Runde: Herbert Kruse – Karl Ulrich Goecke 0:1 (Foto: E. Hufendiek)

Kalle nimmt den zweiten Preis entgegen:

(Foto: Guido Gössling)
5. Runde: Karsten Ebert – Michael Henkemeier 0:1 (Foto: E. Hufendiek)

Michael kassiert einen Ratingpreis:

(Foto: Guido Gössling)

Und zum Schluss ein Ausschnitt aus der Hall of Fame der Bielefelder, der seit einigen Tagen bei mir im Großformat an der Wand hängt:

 

 

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