Innerhalb von nur zwei Wochen lag am 10.11. die nächste Fahrt ins lippische Hügelland an: Nach fast zwei Stunden Anfahrt ging es in der Stadthalle von Brakel gegen die erste Mannschaft der Schachfreunde Brakel-Bad Driburg, die bis dahin mit 4:2 Punkten gleichauf mit Werther II lag.
Der Plan war, die Punkte eher in der unteren Hälfte zu holen, wo die Papierform eher gegnerische Schwächen zeigte.
Gleich zu Beginn schien das falsch, als Felix Linnenbrügger einen Turm einstellte und schon bald aufgeben musste. Ebenfalls vergleichsweise schnell endete die „Partie der Nestoren“ am vierten Brett, die beiderseits aggressiv vorgetragen wurde. Leider übersah Reinhard Geisler eine Mattdrohung und geriet in eine ausweglose Stellung. Hoffnung ließ immerhin Ilya Zolotykh aufkommen, der seinen Gegner konsequent angriff, in die Königsstellung eindrang und mit immer neuen Drohungen weiteren Druck aufbaute, so dass der Gegner schließlich resignieren musste. Volker Meise steuerte am siebten Brett ein solides Remis bei und als zur ersten Zeitkontrolle Joshua Schramm sein aktives Läuferpaar gegen die Mehrqualität des Gegners mobilisierte und den vollen Punkt holte, war der Plan ansatzweise aufgegangen: An Brett 5-8 2,5 Punkte für Werther – nur reichte das nicht und vorn mussten jetzt noch Punkte her.
Ralf Diele hatte seine Gegnerin lange unter Druck gesetzt, aber nie den entscheidenden Schlag führen können, so dass die Brakelerin ins Turmendspiel abwickeln konnte – und diese sollen ja angeblich immer Remis sein. Am zweiten Brett Ähnliches: Nachdem die Partie über 40 Züge lang die Remisbreite nicht verlassen hatte, konnte Michael Henkemeier leicht in Vorteil gelangen, kam aber gegen die zähe Verteidigung des Gegners nicht an. So blieb es zunächst am Spitzenbrett, vorwärts zu kommen.
Rüdiger Kraetzer hatte zunächst einen Bauernvorstoß des Gegners am Damenflügel unterschätzt, drehte dann aber mächtig auf. Seine Figurenaktivitäten sorgten dafür, dass der gefährlich aussehende Freibauer des Gegners überhaupt nicht zur Geltung kommen konnte. Genervt durch permanenten Druck auf seine Königsstellung stellte der Brakeler Spitzenspieler am Ende in einer dreizügigen Kombination seine Dame ein – wieder ein starker Auftritt von Rüdiger! Am dritten Brett waren nur zwei Türme und ein Randbauer (auf Brakeler Seite) übrig und am Ende musste Ralfs Gegnerin einsehen, dass das nicht zum Gewinnen reichte. Blieb noch das zweite Brett, an dem sich der 80. Zug näherte und der Brakeler immer noch einen möglichen taktischen Kniff suchte, der das 4:4 gerettet hätte. Am Ende forcierte er allerdings (unnötig) den Abtausch von Dame und Turm, wonach das verbleibende Endspiel leicht ins Remis zu bringen war – Ende nach 6,5 Stunden und 81 Zügen.
Mit 6:2 Punkten steht Werther II jetzt mit zwei Mannschaftspunkten Abstand auf Platz 2, den es am 08.12. – endlich mal wieder ein Heimspiel – zu verteidigen gilt.
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