Zwölfjähriger gewinnt Paul-Sahrhage-Pokal

Werther (ehu).

Mykola Korchynskyi (Mitte, Elo 2153) hat die dritte Ausgabe des Schnellschachturniers um den Paul-Sahrhage-Pokal gewonnen. Der zwölfjährige Ukrainer erkämpfte acht Punkte in neun Runden und blieb als Einziger im Turnier ohne Niederlage.

Korchynskyi bezwang unter anderem  den hohen Favoriten und späteren Zweitplatzierten Bogdan Bilovil (Elo 2404) von den Schachfreunden Bad Emstal/Wolfhagen, und remisierte gegen die Internationale Meisterin und spätere Drittplatzierte Anna Zozulia (2229) vom Bochumer SV. Den Lokalmatador Jonas Freiberger (2204) vom SK Werther setzte Korchynskyi sogar matt und verwies ihn damit am Ende auf den fünften Platz.

In folgender Stellung hatte Korchynskyi soeben wie aus der Pistole geschossen den Zug  Turm h1 aufs Brett geknallt  – matt. Wäre Jonas am Zug gewesen, hätte er Korchynskyi in zwei Zügen mattgesetzt:

Mit nur 42 Teilnehmern war das Turnier zahlenmäßig schwach besetzt. Verkraftet hätte der Saal im  Gemeindehaus mehr als die doppelte Anzahl Schachspieler. Doch es fehlten vor allem Spieler mittlerer Spielstärke zwischen DWZ 1500 und 2000. Wo sind sie gewesen?

Immerhin aber bot die Veranstaltung an den oberen Brettern hochwertiges Schach: Im Bild unten erkennt Anna Zozulia nach einigen weiteren Zügen den Sieg Bilovils an.

Spannend war die siebte Runde am ersten Brett: Unter den Augen zahlreicher Kiebitze spielte Sviatoslav Sunko mit Weiß gegen den späteren Turniersieger Mykola Korchynskyi. Beide waren nach einer Vielzahl von Zügen auf das Inkrement angewiesen. Korchynskyi kämpfte dabei  in einem nackten Damenendspiel mit Mehrbauern um die Führung im Turnier und eine mögliche Vorentscheidung. Nur mühsam entkam er den Schachgeboten der gegnerischen Dame. Als der Vorteil endlich siegbringend angewachsen war, und sein Mehrbauer schließlich die vorletzte Reihe erreicht hatte, stellte er den Bauern einzügig ein – remis:

In der unteren Tabellenhälfte tummelten sich zahlreiche vielversprechende Talente des SK Werther:

Joschua Ruschhaupt ist hier gerade auf dem Weg, den lästigen schwarzen Springer mit dem Zug a3 zu vertreiben.
Und hier hat Joschua seinen Gegner mit Dame und Springer schließlich mattgesetzt. Er wendet sich anderen Dingen zu, während Hobbyspieler Daniel Weßling das Mattbild anscheinend skeptisch beäugt.
Insa Marie Schwittay ergattert vier Punkte und landet am Ende auf dem 28. Platz. Sie war an 27. gesetzt.
Henrik Schwittay eifert seiner großen Schwester nach.
Felix Linnenbrügger schnappt sich einen Ratingpreis
Florian Schwartz (links) bezwingt Kevin Deniz. Schwartz landet schließlich auf dem achten Platz. Er war an 12 gesetzt.
Jonas Stampehl ergattert drei Punkte.
Michael Henkemeier ist einer der Turnierverantwortlichen.
Bernhard Sahrhage trägt unentspiegelte Brillengläser.
Draußen vor dem Gemeindehaus waren Analysebretter aufgebaut. Das Wetter war ein wenig zu warm.
Hier sind alle zusätzlichen Preisgeldgewinner versammelt – bis auf die drei Erstplatzierten (siehe oben).

Und hier noch der Link zum Turnierresultat: https://chess-results.com/tnr783180.aspx?lan=0&art=1&fed=-

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