Häger (ehu).
Reinhard Geisler hat seine Verdienste durch seine beständige Hingabe zum Schachsport erworben. Er war und ist Vorbild für viele Schachspieler innerhalb und außerhalb des SK Werther. „Reinhard ist in OWL das Gesicht des Schachs“, sagt unser Kassierer Michael Henkemeier über seinen langjährigen Mannschaftskollegen. Hacker – wie wohl die meisten ihn nennen – hat an unzähligen Turnieren in ganz Deutschland teilgenommen. „Er ist überall in Deutschland unterwegs und jeder Schachspieler in der Region kennt ihn“, sagt Michael Henkemeier.
Michael Henkemeier und unser Vorsitzender Karl Ulrich Goecke überreichten Hacker am Montag auf einem gemeinsamen Grillabend in Bardüttingdorf anlässlich seines 80. Geburtstag eine Urkunde und einen Präsentkorb mit Lebensmitteln aus dem Dorfladen Häger. Nach dem verstorbenen Paul Sahrhage ist Hacker in der Historie des Schachklubs Werther damit erst das zweite Mitglied, das sich die Anerkennung seiner Vereinskollegen in dieser Form erworben hat. Als Ehrenmitglied muss er fortan keine Mitgliedsbeiträge mehr bezahlen und ist bei Vereinsturnieren vom Startgeld befreit. Allerdings müssen die Mitglieder den Vorschlag ihres Vorstandes auf der nächsten Versammlung erst noch genehmigen.
Reinhard Geisler hat seinen Vater nie kennengelernt, was ihn mit einigen früheren Schachweltmeistern verbindet. Er spielte laut eigener Angabe schon ab seinem elften Lebensjahr Schach. Ein Schulfreund habe es ihm beigebracht. Im Jahr 1956 taucht sein Name erstmalig bei den Jugendstadtmeisterschaften des SK Werther auf Rang zwei auf. In Wettkampfform zog er folglich Bauern, Springer und Läufer fast sieben Jahrzehnte über das Brett. Er stieg schnell zum Spitzenspieler des SK Werther auf und führte die erste Mannschaft am Spitzenbrett an. Laut seiner Angabe erreichte er zu seinen besten Zeiten eine Deutsche Wertzahl von 2070 Punkten ( zum Vergleich: Weltmeister Magnus Carlsen hat rund 800 Punkte mehr). Geisler hält zudem mit fast 400 Spielstärkeauswertungen einen inoffiziellen OWL-Rekord. Die Stadtmeistertitel in Halle, Werther, Steinhagen und Borgholzhausen hat er allesamt errungen – teilweise mehrfach. Nicht nur sportlich war und ist er laut Michael Henkemeier zahlreichen Vereinskollegen ein Vorbild: „Er hat viele Leute für den Schachklub Werther begeistert – auch mich.“
Hacker spielte bis zu seinem 40. Lebensjahr Fußball und kreuzte in der gleichen Zeit und später auf 64 Feldern die Klingen mit Rolf Handke, Karl-Heinz Krautkrämer oder Großmeister Lev Gutman. Viele Jahre war er einer der besten Spieler in OWL. Er spielt zudem liebend gerne Doppelkopf und betrieb das Sportkegeln. Seine Leidenschaft allerdings gehört dem Schach. Schachsportler, die ihn nach seinem größten Sieg am Brett fragen, bekommen meist seinen Zeigefinger vor die Brust gestreckt und erhalten die lachende Antwort: „Das war gegen dich.“