Der SK Werther 1949 e.V. lädt hiermit alle Schachspieler herzlich zur
Offenen Schach-Stadtmeisterschaft 2025 ein.
Beginn: 24.10.2025 um 20.00 Uhr im Storck-Haus
Alte Bielefelder Straße 14, 33824 Werther.
Modus:
Die Anzahl der Runden und der Modus hängen von der Teilnehmerzahl ab:
Bis zu 6 Spieler: Jeder gegen Jeden
Ab 7 Spieler: 5 Runden Schweizer System
Bedenkzeit:
90 Minuten pro Spieler und Partie, zuzüglich 30 Sekunden Inkrement ab dem 1.Zug
DWZ-Auswertung
Termine:
1.Runde: 24.10.2025 um 20.00 Uhr
2.Runde: 07.11.2025 um 19.30 Uhr
3.Runde: 21.11.2025 um 19.30 Uhr
4.Runde: 05.12.2025 um 19.30 Uhr
5.Runde: 09.01.2026 um 19.30 Uhr
Wenn Schweizer System gespielt wird, wird die Möglichkeit bestehen, in den Runden 1 – 4 eine Runde auszusetzen („Bye“), man erhält dann einen halben Punkt. Das Bye (nur eins ist möglich) muss bis zum Mittwoch vor der Runde per Mail (s. u.) angemeldet werden. In gegenseitigem Einvernehmen dürfen Partien bis Mittwoch vor der nächsten Runde nachgeholt werden.
Startgeld:
Erwachsene: 10 € U18: 5 €
Preise:
1.Platz: 50 € + Wanderpokal bester < DWZ 1800: 15 €
2.Platz: 30 € bester < DWZ 1500: 15 €
3.Platz: 20 €
Anmeldung:
Vor der 1.Runde bis 19.45 Uhr im Spielsaal oder vorab per Mail bei der:
Turnierleitung:
Michael Henkemeier (Michael.Henkemeier@t-online.de)
NRW-Klasse 2. Spieltag: SV Königsspringer Hamm – SK Werther 5:3

Hamm (ehu). Es rumst. Eine Druckwelle bringt die Einfachverglasung des Spielsaals zum Klirren. Wir blicken erschrocken – die heimischen Spieler lächeln.
Der 282 Meter hohe Turm am RWE Gersteinwerk wurde soeben gesprengt, während wir nur zweieinhalb Kilometer Luftlinie entfernt Schach spielen. Hier ein Link zum Sprengvideo: https://www.youtube.com/watch?v=fr7rg3__DOE
Eigentlich hätte die Sprengung genau um 11 Uhr morgens erfolgen sollen. Doch kracht der Turm erst eine halbe Stunde später zu Boden. Das Ereignis müsse ich unbedingt als Wortspiel einbauen in meinen Beitrag zum Kampf, raten mir meine Mannschaftskameraden.
Ich finde das ein wenig naiv – aber gut: Kaum eine halbe Stunde nach dem Klirren der Scheiben sprenge ich mit meinem Turm die schwarze Verteidigung des Fidemeisters Manuel Dargel.

So produziere ich mit Weiß einen Kracher, ein Hammerstück, eine wilde Glanzpartie – zumindest für meinen Maßstab. Das Einstiegsopfer auf e6 ist leider inkorrekt, doch opfere ich eher aus dem Bauch heraus – à la Michael Tal, da ich in der Nacht zuvor kaum geschlafen hatte. Die Notation des Prunkstücks stopfe ich abends glückselig in mein Kopfkissen. Hier ist sie in voller Pracht:
In der Schlussstellung lässt sich Manuel Dargel den Turmgewinn nicht mehr zeigen. Egal wohin der König ausweicht, entweder ich erobere mit Schach seinen Turm auf c1 oder auf h8:

Mit meinem vollen Punkt am dritten Brett war nicht zu rechnen. Denn ersatzgeschwächt traten wir an ohne unsere drei Stammspieler Marko Suchland (Brett 3), Markus Henkemeier (Brett 4) und Florian Schwartz (Brett 7). Während die Gastgeber in Bestbesetzung an den Brettern saßen.
Doch auch Jonas spielte glanzvoll, allerdings erst in einem total ausgeglichenen und scheinbar harmlosen Leichtfigurenendspiel. Nachdem sein Gegner im Mittelspiel eine Zugwiederholung verschmähte, nahm der Mann aus Hamm die Partie später vermutlich auf die leichte Schulter:

Jonas Schlussstellung ist typisch für unseren Spitzenspieler. Dem Schachgebot entkommt der schwarze König nur unter Materialverlust – sollte er nach e6 ausweichen, könnte zum Beispiel Sc7+, Kd6 und Sb5+ mit Läuferverlust folgen. So geht also zwangsläufig entweder der Bauer auf f6 oder e5 verloren – Schwarz gab auf. Mit dem Springer in der Hand ist Jonas eine Macht:

Wir führten zwischenzeitlich 2:1 und kamen einer Überaschung ziemlich nah. Denn an Brett 5 und 7 erkämpften Malte und Joshua gegen starke Gegner eine Punkteteilung. Kläglich jedoch gingen wir an den geraden Brettern 2,4,6 und 8 baden.



Der Gastgeber führte schließlich 4:3 als Jan am zweiten Brett seine Gegenwehr einstellte. Sein Remisangebot in Verluststellung bezeichnete er selbst als „frech“. Das anmaßende Angebot lehnte sein Gegner lächelnd ab.

Hier die Einzelergebnisse:

Die Tabelle ist kaum aussagekräftig. Denn zwei Mannschaftkämpfe des zweiten Spieltags wurden in den November verlegt. Ich zeige sie trotzdem:

Die Einschätzung des Liga-Orakels wirkt bedrohlich – die Abstiegswahrscheinlichkeit beträgt nach unserer Pleite gegen Hamm jetzt 43,6 Prozent. Sie ist damit so hoch wie nie.

Und zum Abschluss der Link zur Schachbund-Seite der NRW-Klasse I: https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=nrw-k1
Ilja Schneider gewinnt den Paul-Sahrhage-Pokal
Werther (ehu). Ilja Schneider trägt den zweithöchsten Titel der Weltschachorganisation Fide: Internationaler Meister. Die aktuelle Elozahl des 40-Jährigen liegt bei 2421 Punkten, womit er zurzeit auf Platz 94 der besten Schachspieler in Deutschland rangiert. Als topgesetzter Titelträger blieb er als Einziger im Feld der 64 Teilnehmer ungeschlagen.
Der Abstand zum Setzlistenzweiten, Jasper Holtel vom Schachklub Doppelbauer Kiel, betrug mehr als 50 Elopunkte. Somit ging Schneider als hoher Favorit ins Turnier ( Zumindest für die Zeitung und damit für schachliche Laien habe ich das einfach mal so eingeordnet).
Das Aufeinandertreffen der Topgesetzten in der fünften Runde entschied Schneider für sich. Und zwar nachdem er laut eigener Angabe die schönste Kombination seiner neun Partien gespielt hatte. Das Diagramm unten zeigt einen Auszug der Kombination, bei der Schneider zu einer zweifachen Springergabel kam.
Die erste Gabel ist im Diagramm zu sehen. Nach der schwarzen Antwort Ld8 mit einer scheinbaren Fessel des weißen Springers schlägt der Gaul trotzdem den Turm auf c8. Bedient sich der schwarze Läufer nun in einer Beispielvariante am weißen Turm auf a5, hüpft der Springer weiter nach d6 zur zweiten Gabel – Schwarz verliert Material:

Das Foto unten zeigt den Schluss der Partie – Holtel greift zwar noch zu seinem König, gibt aber im nächsten Moment auf:
Gespielt wurden neun Partien mit zehnminütiger Bedenkzeit plus fünf Sekunden Zeitgutschrift pro Zug.

Am Ende sicherte sich Ilja Schneider – von Beginn an in Führung liegend – mit 7,5 Punkten souverän den ersten Platz und ein Preisgeld in Höhe von 250 Euro sowie den Paul-Sahrhage-Pokal. Mit dem Pokal erinnert der SK Werther an das hohe Engagement seines verstorbenen Ehrenmitglieds.
Ilja Schneider lebt mit seiner Familie in Hannover, wo er nach eigener Angabe als Heimleiter für Geflohene arbeitet. Er spielt für die Schachfreunde Berlin in der Bundesliga. 2015 und 2018 erkämpfte er sich den Titel Deutscher Meister im Blitzschach.

Im klassischen Schach erspielte er sich bislang zwei Großmeisternormen. Nur eine Norm fehlt ihm, um den höchsten Titel der Fide „Großmeister“ zu erhalten. „Ich bin kein Profi, ich spiele nur sehr viel Schach“, sagt er über seine Ambitionen.
Sein Wikipedia-Eintrag zitiert ein bemerkenswertes Superlativ: „bester Kaffeehausspieler Deutschlands“. Die Quelle des Zitats indes bleibt ungenannt. Gemeint ist Schneiders mutiger und unorthodoxer Spielstil, bei dem er auch vor Figurenopfern nicht zurückschreckt.
Aus Sicht seiner Gegner auf Amateurniveau eine durchaus angsteinflößende Charakterisierung. Doch trat Ilja Schneider beim Schnellschachturnier in Werther eher solide und ökonomisch auf. Keinmal geriet er in Zeitnot, dreimal vereinbarte er ein Unentschieden. In der sechsten Runde willigte er dabei sogar trotz Gewinnstellung in eine frühe Zugwiederholung ein.
Den voreiligen Friedensschluss bereute er jedoch. Erst in der Analyse ging ihm ein Licht auf und er schlug sich die Hand vor die Stirn: „Da habe ich einen halben Punkt liegengelassen.“ Mit einem simplen Bauernvorstoß nach g6 hätte Schneider die gegnerische Dame oder den gegnerischen Springer erobert.
Nutznießer von Schneiders voreiliger Friedfertigkeit war Jonas Freiberger. Der Spitzenspieler des SK Werther lachte über das beidseitige Missachten des niedlichen Bauernvorstoßes und nannte das Ende einen schachlichen „Witz“. Die folgende Analysestellung auf dem Handy zeigt die Gewinnstellung nach dem verpassten Schlusszug g6 an. Der Rechner taxiert den Vorteil auf sieben Bauerneinheiten (auch das angezeigte Springeropfer auf g6 bringt nichts ein):


Dank dem Eröffnungswitz ergatterte Jonas letztlich hinter dem punktgleichen Zweitplatzierten Ilija Jonas Kettler von der SG Bünde den dritten Platz. Dabei konterte er in der Schlussrunde überzeugend den Mitfavoriten Jasper Holtel aus, der am Ende recht unglücklich nur Achter wurde. Im Video ist ein kleiner Teil der Schlusssequenz zu sehen bis kurz vor der Aufgabe Holtels:
Die drei Erstplatzierten haben jeder 7,5 Punkte aus neun Partien erspielt. Hier ist das Treppchenbild:



Die stärkste Leistung im Übertreffen des Erwartungswertes zeigte sicher Kirsten Bünte:

Die Spielerin des Rhedaer Schachvereins und Zweite Jugendwartin im Schachbezirk Bielefeld trat mit einer DWZ von 1782 an und holte sage und schreibe sieben Punkte – sie wurde am Ende Fünfte. Dabei verlor sie nur gegen die Topgesetzten Jasper Holtel und Ilja Schneider. Nach der Partie gegen den späteren Sieger hörte ich sie sagen „keine Chance“, dabei erschien mir die Stellung zumindest zwischenzeitlich im Endspiel ausgeglichen zu sein. Erst eine Springergabel des Meisters setzte der Partie ein abruptes Ende.
Die Vereinsspieler des SK Werther schnitten ebenfalls gut ab: Anton Weßling holte 5,5 Punkte, stürmte damit vom Setzlistenplatz 44 auf Platz 17 vor und ergatterte einen Ratingpreis;

Mesud Mujanovic landete mit 5 Punkten auf Platz 22:

Ebenfalls fünf Punkte holte Felix Linnenbrügger auf Platz 27:

Einen halben Punkt dahinter folgte Kevin Deniz auf Rang 31; punktgleich vor Joshua Ruschhaupt, der das Turnier auf Rang 37 abschloss; und Insa Marie Schwittay beendete das Turnier mit 4 Punkten auf Rang 43.
Hier in loser Reihenfolge ein paar Fotos und Videos. Das zweite Video zeigt Stephan Kanditt, der einst als Jugendtrainer unseren Verein geprägt hat und unter anderem das Schloß-Open initiierte, bis er vor mehr als zwanzig Jahren den Verein für immer verließ.


















Hier der Link zum Endstand nach neun Runden auf chess-results: https://s2.chess-results.com/tnr1238423.aspx?lan=0&art=1&fed=GER&turdet=YES&SNode=S0
NRW-Klasse 1. Spieltag: SK Werther – Bielefelder SK II 4,5:3,5
Werther (ehu). Puh, das war knapp. Um ein Haar entschieden wir das Lokalderby in der NRW-Klasse für uns – gegen den Aufsteiger Bielefelder SK II. Der Saisonauftakt hätte für uns glücklicher kaum ausgehen können. Nur noch dreimal ähnlich viel Glück in den verbliebenen acht Mannschaftskämpfen und wir halten die Klasse.


Matchwinner waren Jan (siehe oben) und Markus (siehe unten). Jan spielte mit Weiß gegen Florian Paneff herausragend gut. Er produzierte in 58 Zügen nur eine Ungenauigkeit und erreichte eine 97-prozentige Genauigkeit – Wow. Hier ist zum Beweis die Analyse der Lichess-Engine und das Schlussdiagramm:


Markus spielte am vierten Brett gegen Rainer Schnitker ähnlich stark:



Sein Vorteilsverlauf in Ansicht mutet wie das Profil einer Bergankunft am Mont Ventoux an und spricht für sich:

Hier ist seine Schlussstellung, in der er soeben Da4 gezogen hat und in der der Computer den weißen Vorteil auf knapp sechs Bauerneinheiten taxiert:

Angesichts aber der Partieverläufe an den Brettern eins und fünf haben wir wirklich Schwein gehabt: Jonas stand am Spitzenbrett gegen Giovanni Paolo Sepe total auf Verlust. Ebenso aussichtslos ritt ich am fünften Brett nach Turmverlust gegen Windmühlenflügel.
Warum haben wir überhaupt weitergespielt? Jonas zumindest hatte klitzkleine Remischancen wegen eines entblößten Königs und der Zeitnot seines Gegners. Ich hingegen zuckte die Züge eigentlich nur noch wie ein Automat aufs Brett. Doch siehe da: Wir beide ergatterten jeweils einen halben Punkt.
Im Foto unten erläutert Jonas nach dem Kampf die aus seiner Sicht glückliche Schlusssequenz.

Zwischenzeitlich stand er sogar auf Matt. Und zwar in folgender Stellung nach dem 65. Zug: Jonas hat mit Schwarz soeben Sg3 gezogen. Jetzt gewinnen die weißen Damentauschmanöver Dd3 oder Df7+ locker. Weiß jedoch opfert in Zeitnot den Turm für den Springer und erschwert sich deutlich den Gewinn.

Mein Gegner, Marcus Römhild am fünften Brett, war untröstlich: „Wie kann man das denn nicht gewinnen?“, haderte er. Ich fand keine Antwort.

Aus meiner Sicht verlief die Partie extrem drollig. Schon mit meinem 13. Zug gab ich ungewollt meine Dame preis. Die Gelegenheit versäumte mein Gegner, wie er später einräumte. Im 23. Zug schnappte ich über und opferte einen Turm – ohne mich auf die Folgen zu konzentrieren. Ich beabsichtigte, den Turm mit Hilfe einer Fessel zurückzuerobern.
Doch nach der schlichten weißen Parade im 26. Zug Dg2! stand ich mit Schwarz völlig breit und ich flüsterte ein leises „Uuups“ in mich hinein. Ich wollte aufgeben, spielte aber wie ein Automat zunächst ein paar schnelle Züge weiter – motiviert durch meine zwei zuschauenden Töchter.

Im 35. Zug überraschte mich Marcus Römhild mit einem krassen Fehler, der den weißen Vorteil zum Remis verpatzt. Hier ist die lustige Patzerpartie zum Nachspielen:
Ungefährdet steuerten Mario, Malte und Mesud drei wichtige Unentschieden zum Mannschaftserfolg bei.



Nur Marko zog den Kürzeren, obwohl er lange ausgeglichen stand. Sein Gegner, Carsten Döring, spielte stark:

Hier der Blick auf die Einzelergebnisse des Kampfes und der Link zur Ergebnisdienst-Seite des Schachbundes:

II. startet mit Sieg in die neue Saison

Spielte von Beginn an auf Sieg: Insa
Die II. Mannschaft des SK Werther startet aufgrund des auf Landesebene eingeführten Kadersystems in deutlich verstärkter Besetzung in die neue Saison. An den Brettern 1 – 4 sind Spieler aufgestellt, die zum Kader der I. in der NRW-Klasse gehören; bis zum dritten Einsatz dort dürfen sie auch in der II. eingesetzt werden. Da die erste Runde beider Mannschaften parallel angesetzt war, musste der Kampf der II. vorgezogen werden und fand bereits am 14.09. statt.
Beide Mannschaften gingen allerdings mit einem kampflosen Punkt an den Start: Lieme III an Brett 2 und Werther an Brett 6, an dem der kurzfristig erkrankte Reinhard Geisler nicht ersetzt werden konnte.
Von der nominellen Wertheraner Überlegenheit zeigte sich allerdings zunächst wenig. Neben einigen halbwegs ausgeglichenen Stellungen stand Werther nach den ersten 90 Minuten auf mehreren Brettern eher mit dem Rücken zur Wand.
Eine erste Entscheidung fiel am 3. Brett: Malte und sein Gegner einigten sich auf Remis (Kommentar von Mario: Die langweiligste Partie des Tages).
Während am achten Brett Insa von Anfang an besser stand und weiter Material einsammelte, hatten die Bretter 1, 4 und 6 schwer zu kämpfen. Am Spitzenbrett war Ekkehard in einen massiven Angriff auf seine Königsstellung geraten und konnte eigentlich nur noch auf das dicke Ende warten. Auch Michael hatte unvorsichtig seine Königsstellung geöffnet und drohte, mindestens einen Bauern zu verlieren. Aber an beiden Brettern gingen die Liemer wohl zu euphorisch vor: Ekkehards Gegner übersah einen einzügigen Konter und auch Michaels Gegner fiel nicht auf, dass er in einen tödlichen Mattangriff gelaufen war. Zusammen mit dem endgültigen Sieg von Insa war damit der Mannschaftssieg gesichert.

Ralf (s. Bild) steuerte noch einen halben Punkt bei, während Manfred, der von Anfang an nicht aktiv aus der französischen Eröffnung gekommen war, zur Aufgabe gezwungen war.
https://www.ergebnisdienst.net/2025_2026/abfrage.php?liga=64_32
Michael und Insa triumphieren beim Turm-Open in Lippstadt
Lippstadt (ehu). Bei der Siegerehrung grollte Michael:

Denn er erwartete den Seniorenpreis, wurde jedoch fälschlicherweise nicht aufgerufen. Im Flick-Flack wäre ich an seiner Stelle auf die Bühne gestürmt und hätte dem Turnierleiter und Vizepräsidenten des Schachbundes in Nordrhein-Westfalen, Olaf Winterwerb, „HALT!“ zugerufen. Denn der hatte zu unserem Unmut Alexander Okrajek bepreist. Obwohl Okrajek nur den 11. Platz erreicht hatte, während Michael Siebter wurde. Michael aber übte Besonnenheit : „Lass uns das im Anschluss regeln“, sagte er zu mir.

die Gratulation des Turnierleiters Olaf Winterwerb und des Bürgermeisters Arne Moritz (r.) entgegen.

Jedenfalls schloss unser Kassierer das siebenrundige Turnier des LSV Lipstadt vom 19. bis 22. Juni 2025 mit dem wohl besten Ergebnis seiner Amateurlaufbahn ab: Er holte fünf Punkte aus sieben Partien und ließ dabei fünf Titelträger hinter sich:

75 Euro und 50 DWZ-Punkte sahnte er ab, falls er die Knete irgendwann noch bekommen sollte. Das Filmchen unten zeigt ein Beispiel seiner Siegesserie: den letzten Zug mit Schwarz gegen Fotios Milonas in der vierten Runde: Michael stand nach eigener Aussage zunächst total pleite, warf verzweifelt einen Bauern nach vorne, den Milonas sträflich vernachlässigte und wandelte ihn am Ende in eine zweite Dame um – Milonas gab auf.


Insa spielte ebenfalls ein sehr starkes Turnier: Sie war in der B-Gruppe an Platz 44. gesetzt und übertraf die Erwartungen bei Weitem: Am Ende landete sie mit 4,5 Punkten auf Platz 13. So zählte sie ebenfalls zu den Preisgeldempfängerinnen:



Insa freut sich in der vierten Runde sichtlich über ihren vermeintlichen Gewinnzug in der Partie gegen Dr. Axel Bergsträßer vom Gütersloher SV, der mehr als 150 DWZ-Punkte stärker eingeschätzt war. Doch das Schachgebot pariert ihr Gegner mit einem unerwarteten Läuferrückzug und die Partie endet friedlich in einem Unentschieden.


Stefan Bauer spielte in der C-Gruppe – ziemlich erfolgreich. 3,5 holte der Professor und landete am Ende auf Rang 19 und freute sich über einen Gewinn von knapp 30 DWZ-Punkten.
Ich schloss in der A-Gruppe das Turnier mit 3,5 Punkten auf dem 36. Platz von 66 Teilnehmern ab, an 35. war ich gesetzt – fast ne Punktlandung. Das ist kaum eine Erwähnung wert.
In der ersten Runde aber hätte ich berühmt werden können, da meine Partie am zweiten Brett gegen FM Alex Browning übertragen wurde. Doch statt meines Namens wiesen die Veranstalter Stephan Wegner als Brownings Gegner aus – das war in Wahrheit ich. Keine Ahnung wie der Namenstausch zustande kam. Die Übertragung funktionierte nicht so, wie sie sollte. Außerdem verlor ich völlig chancenlos, zum Glück unter meinem neuen Decknamen Wegner.
Weil ich mit der neuen WordPress-Oberfläche noch nicht klarkomme, endet der Bericht hier. Immerhin aber, bietet das neue Arbeitsprogramm die komfortable Möglichkeit, eine komplette PGN-Partie einzukopieren, so dass sie nachspielbar ist. Hier nun also Stephan Wegner (in Wahrheit Ekkehard Hufendiek) gegen FM Alex Browning. Leider beim ersten Mal noch ohne Bewertung. Ich verliere mit Weiß:
Der Mannschaftsterminplan 2025
Nachdem die Terminkollision im September ausgeräumt wurde, folgt jetzt der endgültige Mannschaftsplan. Die Heimtermine im Jahr 2026 sind im Storck-Haus vorreserviert, stehen aber noch unter Vorbehalt.
Kein Vereinsabend am 15.08.2025
Der Schachklub macht Sommerferien
Im August geht es zu den gewohnten Zeiten (18:00 Uhr Jugendschach, ab 19:30 Uhr Spielabend) weiter.
Schöne Ferien wünscht
Michael Henkemeier
NRW-Klasse Runde 9: SK Werther – Schachfreunde Lieme 2 7:1
-
Unsere Erste hat das letzte Saisonspiel gegen die Reserve der Schachfreunde aus Lieme klar und etwas zu hoch gewonnen und damit die Saison auf einem insgesamt sehr zufrieden stellendem 5. Platz beendet. Dabei ging es streng genommen nur noch um eine beliebte und vielzitierte Südfrucht.
Wikipedia meint dazu: „Die Goldene Ananas ist als umgangssprachliche Redewendung ein fiktiver Preis, der für einen Wettbewerb mit eigentlich irrelevantem Ausgang vergeben wird. Der Begriff wird überwiegend für Sportereignisse verwendet.“
Immerhin also, möglicherweise hält Wikipedia Schach richtigerweise für Sport. Andererseits ist der Ausgang ja jetzt auch nicht irrelevant, schließlich geht es ja noch um Wertungspunkte und Tabellenplatzierungen. Und am wichtigsten dabei, es war der letzte Mannschaftskampf unseres langjährigen Kapitäns und Präsidenten Karl-Ulrich Goecke, dem leider zuletzt der Spaß am Schach abhanden gekommen ist. Das ist sehr schade, Karl, Du wirst uns als Mensch und als Spieler sehr fehlen! Und solltest Du irgendwann Lust auf ein Comeback a la Rolling Stones, AC/DC oder Howard Carpendale haben – hello again!
Beide Mannschaften gingen heute stark ersatzgeschwächt an die Bretter. Dem Spiel war die Brisanz eines möglichen Finales am letzten Spieltag durch unseren Punktgewinn und die gleichzeitige Niederlage der Liemer, die dadurch bereits als dritter und letzter Absteiger feststanden, verloren gegangen. So konnten beide Seiten bei frühlingshaftem Wetter unbeschwert aufspielen.
Marko Suchland erreichte an Brett drei einen sicheren Sieg gegen Marvin Karsunke. Im Laufe des Mittelspiels gelang es ihm, über die c-Linie mit seiner Dame auf c3 einzudringen und letztlich in ein für den Liemer mindestens sehr schlechtes, wahrscheinlich verlorenes Endspiel abzuwickeln. Der Liemer versuchte noch, mit seinem b-Freibauern Gegenspiel zu bekommen, was aber keine Chance auf Erfolg hatte.
Unser Schach-Frührentner Karl spielte gegen Joachim Storks Holländer. Es ergab sich eine interessante Stellung mit einem potentiell starken Zentrum für Karl und gewissen Gegenchancen für Joachim am Königsflügel. Letztlich schienen beide mit dem Remis, dass sie dann relativ schnell vereinbarten, zufrieden.
Karls Stellung nach seinem letzten Zug Dd2, nach dem die Partie remis gegeben wurde. Bei unserem Ersatzmann Mesud Mujanovic an Brett 8 ergab sich von Beginn an ein Kampf mit offenem Visier. Mesud spielte gegen seinen jungen Gegner kompromisslos auf Angriff, dieser verteidigte sich anfangs noch ganz passabel, verlor dann aber ein wenig den Faden und sah sich zu einem Damenopfer genötigt. Am Ende gewann Mesud sehr sehenswert. Was bei dieser Partie korrekt war und was nicht, konnte letztlich auch die Open Air-Analyse im Sedan nicht ganz genau klären, eine schöne Aufgabe für Stockfish.
Auch Michael Henkemeier an Brett 7 konnte einen weiteren vollen Punkt für uns eintüten. Gegen Wilfried Köhler wählte er insgesamt den aus meiner Sicht etwas harmonischeren Aufbau, wenn im Mittelspiel insgesamt auch noch nicht viel los war. Dem Liemer unterlief dann aber ein folgenschwerer Fehler, als er Michaels Dame durch einen Bauernzug zu seinem König einlud. Unterstützt von weiteren Figuren ging schnell viel Material für den Liemer verloren, am Ende verblieb Michael mit einem Läufer mehr.
Malte Prochnow spielte diesmal an Brett 5. In der Eröffnung lief für ihn sehr wenig bis nichts zusammen, so dass er ziemlich früh eine totale Verluststellung auf dem Brett hatte. Er versuchte dann mit Hilfe eines edlen Springers auf d5 am Damenflügel zu tricksen, was ihm dann auf wundersame Weise unter großer Mithilfe seines Gegners gelang. Dieser spielte hauptsächlich passive Züge, mit einer Ausnahme, aber der mutig nach f4 vorne gepreschte Bauer ermöglichte aufgrund einer Fesselung einen weiteren Bauerngewinn. Am Ende stand der Liemer dann völlig auf Verlust und hatte aufgrund des unglücklichen Partieverlaufs wohl auch mental resigniert.
Chancenwucher an Brett 5, Zeitwucher von Jan Haskenhoff an Brett 2: Seine Stellung war bald etwas angenehmer, aber ein Blick auf Jans Uhr verhieß nichts gutes. Es gelang ihm aber rechtzeitig seine Vorteile zu verdichten. Er drang mit seinen Schwerfiguren über die c-Linie auf die siebte Reihe seines Gegners Andre Wolf ein, der dann bald in aussichtsloser Stellung aufgab.
Bei Jonas an Brett 1 wusste man anfangs mal wieder einiges nicht ganz so genau: Kann das alles richtig sein, steht einer besser oder nicht? Es war eine interessante Partie mit einigen ungewöhnlichen Zügen und Manövern. Am Ende gewann Jonas die Partie im Endspiel, da sein Springer eine Läuferdiagonale blockieren konnte und damit seinem Bauern die Umwandlung ermöglichte. Die spätere Analyse ergab, dass sein Gegner Holger Stork das Endspiel mit genauem Spiel noch hätte remis hätte halten können.
Schlussstellung bei Jonas: Sein Springer blockt den Läufer und es gibt eine neue Dame. Zuletzt spielte noch Mario Ortpaul gegen einen Holländer, und das einen Tag nach dem holländischen Königinnentag. Allerdings nicht gegen einen Stonewall oder einen Leningrader, sondern gegen Holger Holländer. Nach der Eröffnungsphase – übrigens kein holländisch – stand Mario etwas besser, wählte dann aber einen falschen Plan, zu allem Überfluss ging dabei ein zentraler Bauer verloren. Es ergab sich in beidseitiger Zeitnot ein taktisches Gefecht, in dem der Liemer seine am Königsflügel aktive Dame einbüßte, und dafür nur einen Turm bekam. Nun spielte wiederum Mario ungenau und der Liemer kämpfte mit seinem verbliebenen Material – zwei ganz starke Läufer und ein aktiver Turm – bravourös gegen die in die Defensive gedrängte Dame und den Turm von Mario. Am Ende wurde die Partie zurecht remis gegeben.
Die anschließende Analyse konnte aufgrund der außerordentlich guten Wetterbedingungen Open Air im Sedan stattfinden. Nur wenige hatten sich mit einer Sonnenbrille bewaffnetet:
Im Sedan wurde diesmal so einiges geboten: Karl hatte uns zu seinem Abschiedsspiel dankenswerter eingeladen. Zu Ehren eines frisch 50-jährigen – wer das genau war, konnten wir nicht ermitteln, jedenfalls nicht Karl, der ist glaube ich jünger – wurde dort gefeiert und gesungen, es gab eine sicher lange vorbereitete Revue mit flotten Frühlingsliedern, an der auch wir uns erfreuen durften.
Die Gäste wirkten aber angesichts des fortgeschrittenen Nachmittags, der Menüfolge und des ansehnlichen Kuchenbuffets etwas schwerfällig und undynamisch. Sicher haben sie sich gefragt, wer eigentlich diese fröhlichen Leute da draußen sind. Es hat sich aber niemand zu uns gesetzt. Wäre sicher lustig geworden und vielleicht hätten wir ja auch noch etwas zusammen singen können. Aber vielleicht war das auch besser so, nach der Saison ist ja auch ein bisschen vor der Saison, auch wenn es sich heute nicht so angefühlt hat.