NRW-Klasse Nachholspiel vom 4. Spieltag: SK Werther : SV Königsspringer Lemgo 5,5:2,5 / Zweiter Mannschaftssieg

Werther (ehu). Wir haben uns auf den dritten Tabellenplatz katapultiert. Nachher warf ich mit der überschwenglichen Bemerkung, „Wir können sogar noch aufsteigen!“ einen Köder in die Runde. Niemand biss an.  Ein Aufstieg scheint tatsächlich unrealistisch, denn schließlich haben Kamen und Münster zwei Spiele weniger als wir absolviert.

Gegen Lemgo sahen die meisten Stellungen aus unserer Sicht ziemlich gut aus, noch dazu gewann Markus kampflos.

Kalle siegte auf Zeit, weil sein Gegner nach einer Lösung seiner Stellungsprobleme suchte, die es aber nicht gab. Er stand am Ende nach Kalles unschuldig anmutenden Bauernvorstoß total breit:

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Unser Spitzenspieler Jan häufte in gewohnt geduldiger Hamstermanier mikroskopische Vorteile an. Die brachten ihm ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern ein. Die Partie führte er in 55 Zügen und sauberer Technik zum Sieg.

Hier ist Jans Schlussstellung als Schwarzer nach seinem Zug Ke5:

Unsere drei Ersatzleute spielten gut. Michael holte in überlegener Manier einen ganzen Punkt, nachdem er mit seinen Springern Vorposten eroberte, die der Lemgoer mit einem Qualitätsopfer zu bekämpfen versuchte. Doch auch dadurch entging sein König nicht Michaels Kreuzfeuer.

Es folgt Michaels Schlussstellung, in der er soeben einen Bauern auf d3 geschlagen hat  und durch die Fesselung des Springers einen Augenblick später die Aufgabe seines Gegners annimmt:

Die kurioseste Partie produzierte Mesud. Als Ersatzmann am siebten Brett spielte er gegen einen nur geringfügig stärkeren Gegner, denn Lemgo trat ebenfalls stark ersatzgeschwächt an. Zunächst kam Mesud 20 Minuten zu spät. Ich trat gerade an sein Brett als er die schwarze Dame nach h4 zog und prompt pleite stand. Nach der weißen Antwort Lg3 würde eine Figur verloren gehen.  Mesuds Gegner wählte zwar eine andere Fortsetzung, stand damit aber ebenfalls klar auf Gewinn. Erst im 33. Zug wendete sich das Blatt: Mesud pflückte ungeniert einen Turm vom Brett, der einzügig einstand. Zeitnot war – glaube ich – nicht im Spiel. Damit glich er seinen eklatanten Stellungsnachteil zunächst wieder aus, genaugenommen stand er sogar leicht besser. Doch zwei Züge später verspielte er seinen Vorteil. Dem Computer muss beim Durchlauf schwindelig werden angesichts der Höhen und Tiefen der Partie. Am Ende wurde es Remis. Die Schlussstellung aus schwarzer Sicht  ist ein Diagramm wert:

Der Computer bewertet die Stellung mit 0.0 und zeigt ein Dauerschach nach Sxc8.  Ich habs nicht gesehen, denn dafür muss Schwarz seinen Turm auf g3 opfern und erkennen, dass der weiße Turm nach dem anschließenden Damenschach gefesselt ist. Darüber hinaus muss man sehen, dass eine Königsflucht über g4 wegen Damenverlust ins Verderben führt. Ist eigentlich eine niedliche Trainingsübung zum Rechnen.

Kacper spielte ordentlich und erreichte ein recht unspektakuläres Remis nach 17 Zügen.

Details zu Jonas Partie erspare ich mir und den Lesern. Sie war ein Hemmnisduell mit geschlossener Bauernformation und führte zum gerechten Unentschieden. Bei der Analyse im Outside nahm sie zwar den meisten Raum ein und unsere Spitzenspieler bezeichneten die Stellung unisono als „sehr spannend“ – ich fand sie langweilig.

Eine Partie fehlt noch: meine. Das Ergebnis darf angesichts unseres heroischen Sieges unter den Tisch fallen.

Zwei Details am Rande: Zum einen kam der Schiedsrichter, Detlev Hübner, etwa eine Dreiviertelstunde zu spät. Er hatte wohl den falschenZug genommen. Wir begannen ohne ihn, Streitfälle gab es keine.

Zum anderen drückte Michael beim Anstellen der Uhr unbemerkt den falschen Knopf. So blieb die Zeit bei den Anfangszügen seiner Partie stehen, bis sein Gegner den Faux-Pas bemerkte. Man kann Michael nicht trauen: In einer Blitzpartie mit mir hat er mal seine eigene Figur geschlagen und vom Brett genommen – blöd wie ich bin, hab ich’s reklamiert …

Hier ist der aktuelle Tabellenstand der NRW-Klasse als Link: https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2021/3673/

 

Jugendmannschaft: SK Werther – Rhedaer SV 2:4

Im ersten Jugendmannschaftskampf seit sehr langer Zeit ging es gegen eine Truppe, die wegen ihrer deutlich höheren Durchschnitts-DWZ klar favorisiert war. Angesichts dessen haben sich unsere Jugendlichen insgesamt sehr achtbar aus der Affäre gezogen.

Am fünften Brett hatte Jonas das Pech, dem Gegner voll in eine scharfe Eröffnungsvariante zu laufen und wurde bald in der Mitte des Brettes mattgesetzt. Den Ausgleich schoss unser Neuzugang Johann, der zunächst durch einen taktischen Trick eine Figur verlor. Unverdrossen spielte er jedoch weiter, nahm einen todesmutigen Turm weg und setzte schliesslich den Gegner matt.

Da sah es fast nach einem Punktgewinn aus, denn Leandro hatte in einer souverän geführten Partie eine Figur gewonnen, Colin stand ebenso solide bis bisser wie Felix und Kevin hatte sich am Spitzenbrett nach einem frühen Bauernverlust ziemlich gut bekrabbelt und übte positionellen Druck aus.

Es machte sich dann aber doch die größere Erfahrung der Rhedaer bemerkbar: Leandro verlor zwei Bauern und tauschte unglücklich in ein Endspiel ab, in dem sein Mehrläufer gegen die Bauernwalze des Gegners nichts ausrichten konnte. Felix stellte eigentlich nur eine Qualität ein, schaffte es aber, daraus einen ganzen Turm zu machen, und obwohl sein Gegner ihm unverständlicherweise eine Figur zurückschenkt, war das Endspiel nicht zu retten.

Colin spielte seine leicht bessere Stellung nicht voll aus und begnügte sich mit remis. Kevin hätte trotz des Minusmaterials noch in die Offensive gehen können, ließ es aber gut sein und nahm den halben Punkt gegen seine starke Gegnerin mit.

Tabellle unter

http://www.ergebnisdienst.net/2021_2022/abfrage.php?liga=640_12

Bezirksmeisterschaft

Die Märzrunde in Halle begann etwas später, da der Keller der Destille schon anderweitig belegt war. Glücklicherweise konnte schnell ein schöner Ersatz gefunden werden: Es wurde einfach in der Cafeteria der Remise gespielt.

Felix Linnenbrügger mußte sich der Routine des erstmals angetretenen Jörg Fischer (Künsebeck) beugen, der aus seiner Wahlheimat Dessau vorbeischaute. Karl Ulrich Goecke hatte mit Andreas Nimtz aus Versmold mehr Mühe, als ihm lieb sein konnte, und stand zwischenzeit höchst verdächtig. Letztlich setzte er sich dann jeoch im Doppelturmendspiel durch und führt nun mit 5 Punkte die Tabelle an.

Der nächste Termin ist der 2. April (Bürgerhaus Häger).

Freiberger gewinnt großes Teutoblitz im März

Bei der Märzausgabe des Teutoblitz traten neben den gewohnten Gesichtern auch Florian Schreiber und Stephan Peters aus Brackwede, Markus Spindler (Halle) und endlich einmal wieder unser Ekkehard Hufendiek an. Zusätzlich gab es wie bereits im Februar in Werther zahlreichen, größtenteils jugendlichen Besuch aus Hagen in der Haller Remise. So wurde die Siegerehrung erst vorgenommen, als die Geisterstunde bereits näherrückte.

Es gewann Jonas Freiberger mit 17,5 von 18 möglichen Punkte vor Karl Ulrich Goecke und Florian Schreiber mit 15,5 Punkten. Ekki merkte man ein wenig an, dass er in letzter Zeit etwas Rost angesetzt hat (9 Punkte); Felix Linnenbrügger heimste ein großes Lob von einem Hagener ein („Du spielst wie ein 2000er“) und lag im Pulk der Jugendlichen mit 6,5 Punkten auf einem vorderen Mittelfeldplatz.

Es ist großartig, dass jetzt wieder solch langen Blitzrunden stattfinden können. Im April wird dies in Versmold vermutlich ebenso sein: Es startet die Serie von sechs Blitz-ELO-ausgewerteten Turnieren (http://www.sk-halle.de/2022/02/11/teutopokal-sonderserie-mit-elo-auswertung-ab-april/), bei der das Interesse auch im weiteren Umkreis groß sein dürfte. Deshalb ist eine Anmeldung an

Markus.Schirmbeck@sk-halle.de

erforderlich mit der Angabe seiner FIDE-ID, die man, wenn man noch keine hat unter

https://www.schachbund.de/fide-identifikationsnummer.html

beantragen kann.

 

 

 

NRW-Klasse 6. Spieltag: SK Werther : KS Hamm 6,5:1,5 / Erster Mannschaftssieg

Werther (ehu).  Nach dem dritten Spiel folgt überraschend der sechste Spieltag. Die Schach-NRW-Klasse 1 ist ein wenig durcheinander geraten. Grund sind die  Verlegungswünsche unserer zwei Gegner vom vierten und fünften Spieltag.

Sei’s drum,  gegen Königsspringer Hamm haben wir klar gewonnen und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt getan. Es ist der erste Mannschaftssieg der Saison. Keiner von uns verlor, fünf gewannen.

Entspannt führten die Sieger im Outside ihre Partien vor.  Nur wenige Male warfen sich Jan und Jonas konträre Einschätzungen um die Ohren. Kalle vermittelte, der Rest schwieg Stille – alles wie immer.

Malte Prochnow, unser Ersatzmann für Rüdiger am achten Brett, hatte leichtes Spiel gegen einen knapp 300 Punkte schwächer eingestuften Gegner: Seinem Königsangriff widersetzte sich der Hammer nur halbherzig.

Hier ist Maltes Schlussstellung:

Der letzte Zug war 22.Tf4. Weiß droht einen Schwenk auf die h-Linie. Die Drohung kann nur mit einem sinnlosem Damenopfer pariert werden. Der Mann vom KS Hamm zog die Aufgabe vor. Nach kaum zwei Stunden Spielzeit markierte Malte damit die Führung.

Als nächstes steuerte ich recht glücklich einen halben Punkt bei, weil mein Gegner Remis bot, obwohl seine Figuren deutlich aktiver stehen als meine. Der Zug a4! hätte für Schwarz einen gewinnbringenden Vorteil gebracht:

2,4 Bauerneinheiten im Plus bewertet der Computer hier die schwarze Stellung. Es war eine von zwei Partien, die für uns mit einer Niederlage hätten enden können.

Die andere Verluststellung bekam Mario aufs Brett:

Unser Mann hat soeben den Zug Teb8 ausgeführt. Nach der schwarzen Antwort b4! wäre Marios Springer flöten gegangen. Stattdessen hüpfte der Hammer etwas planlos mit seinem Springer nach f4, was nichts droht. Die Kombination ist wegen eines Turmrückzuges im dritten Zug nicht leicht zu sehen, wie ich finde – 1.b4 Rxc7 2.Rxc7 Rb7 3.Rc2!!

Später ließ Marios Gegner eine ähnliche Möglichkeit noch einmal verstreichen, so dass Mario im 40. Zug ins Remis entkam.

Es folgten ein paar Siege: Markus setzte in einem Damenendspiel seinen Mehrbauern durch,

Jonas hatte Spaß in einem überlegenen Läuferduell

und Marco suchte nach einem Totschläger in einem haushoch gewonnenem Mittelspiel, fand ihn aber nicht und ließ die Zügel etwas schleifen.

Erst im  64. Zug  gab sein Gegner auf. Hier ist die Schlussstellung nach dem Krebsgang von Marcos König:

Zuvor hatte Kalle mit einer hübschen Kombination den Sieg eingefahren.

Die Zugfolge präsentierten die Mannschaftskameraden im Outside als Aufgabe. Hier ist sie – Weiß zieht und gewinnt in drei Zügen eine Figur:

Hier der Link zur aktuellen Tabelle: https://nrw.svw.info/ergebnisse/show/2021/3673/

 

Bezirksmeisterschaft

Die vierte Runde der Bezirksmeisterschaft sah Siege von Felix Linnenbrügger und Karl Ulrich Goecke jeweils gegen ein Versmolder Jungtalent und eine Niederlage von Michael Henkemeier gegen ein Versmolder Alttalent. Es führt Karl Ulrich Goecke mit 4/4. Die nächste Runde findet am 12. März um 14.00h in der Haller Remise statt.

Auch in diesem Jahr KEIN SCHLOSS-OPEN

Angesichts der weiter unsicheren Lage und der beengten Verhältnisse im Schloß haben wir uns entschlossen, auch 2022 kein Schloß-Open durchzuführen. Wir gehen aber stark davon aus, dass es 2023 endlich wieder losgehen kann!

Einstweilen verweisen wir jedoch gerne auf unseren im letzten Jahr erstmals durchgeführten Paul-Sahrhage-Pokal. Wir haben für das neunrundige Schnellschach-Turnier (10+5) viel positive Resonanz erhalten und werden es auch in diesem Jahr wieder nach den Sommerferien veranstalten. Auf der Homepage werden demnächst unter dem entsprechenden Reiter die aktuellen Informationen hierzu zu finden sein.

Teutopokal geht im Februar an Jonas Freiberger

Überraschung: Als wir gerade schon mit den anwesenden sechs Männeken beginnen wollten, enterte eine große Gruppe von Jugendlichen aus Hagen samt Betreuer das Storck-Haus. Dazu gesellte sich noch Anna Karmann aus Bielefeld, sodass wir ein quantitativ und qualitativ starkes Turnier spielen konnten.

Keine Überraschung: Es gewann  Jonas Freiberger mit 14/15 vor Markus Schirmbeck, Ludger Höllmann und Karl Ulrich Goecke mit 13/15. Der dritte Wertheraner Felix Linnenbrügger belegte mit sieben Punkten einen Platz im Mittelfeld.

Beim nächsten Mal (4.3.) geht es wieder in der Haller Remise zur Sache.