NRW-Klasse 9. Spieltag: SK Werther: Porta Westfalica 3,5:4,5 / Knapp am Sieg vorbeigeschlittert

Werther (ehu).  Jan verlor am ersten Brett seine erste Saisonpartie. Ziemlich unglücklich, denn mehrere Züge lang stand er auf Gewinn. Gut vorbereitet war unser Spitzenspieler auch. Gegen seinen blinden Gegner Rene´Adiyaman hatte er sogar das Buchstabieralphabet notiert und die Notiz neben das Brett gelegt: Anton, Berta, Cäsar – bis Heinrich. Es half wenig.

Gleich im 14. Zug ließ er eine große Chance aus:

Warum er in obiger Stellung als Schwarzer nicht a4 zog, ist mir ein Rätsel. Der Zug liegt so nah und führt zu einer klar gewonnen Stellung. Doch auch nach Jans Zugfolge stand unser Mann weiter auf Gewinn. Trotzdem deutete die verpasste Gelegenheit spätes Unheil an. So drehte sich der Vorteil letztlich im Dame-Turm-Endspiel ins Gegenteil. Der FM-Titel bleibt zwar in Reichweite, doch die Niederlage ist ein Rückschlag.

Am zweiten Brett kam nach längerer Abstinenz Marko Suchland zum Einsatz. Für ihn war es erst der vierte Einsatz im achten Spiel. Mit ihm sind wir deutlich stärker. So lag es nicht an Marko, dass wir als Mannschaft verloren. Sein Vortrag war gewohnt sicher und fehlerarm.

Bis zum 31. Zug tauschten sich alle Figuren vom Brett – bis auf die Läufer. Doch über die Diagonalen ließ sich kein Ungleichgewicht herbeiführen- Remis. Dennoch schuf der halbe Punkt zu dem Zeitpunkt gute Voraussetzung für einen Mannschaftserfolg.

Zumal Jonas zuvor am dritten Brett gegen Mattis Trätmar gewann. Er hatte angekündigt mit einem Randbauern die Partie beginnen zu wollen. Keiner hat es ihm ausreden können. Nach wenigen Zügen stand er total pleite. Dennoch wurde sein Mut belohnt. Sein Gegner verhedderte sich im Angriff, als er zwar einen Springer gewann, dafür aber seiner Dame die Fluchtfelder raubte.

Dazu das Diagramm zusammen mit seinem innerlichen Grinsen im Foto:

 

Kalle Goecke traf am vierten Brett auf Evgeni Kirnos. Ein spannendes Duell. Kalle erspielte sich eine vielversprechende Stellung – und verpasste den Vorstoß b5, der ihm einen dauerhaften Vorteil versprochen hätte.

Das spätere Endspiel erwies sich als so festgefahren, dass sich Kalle genötigt sah, beim Spielstand von 3:4 aus unserer Sicht, ein Remis zu vereinbaren. Damit besiegelte er unsere  Mannschaftsniederlage.

Zuvor musste ich am fünften Brett gegen Viktor Friesen klein beigeben. Dabei hatte ich mir zwischenzeitlich eine Gewinnstellung erspielt. Ich kam gut aus der Eröffnung und verpasste eine gewinnbringende Fortsetzung. Schließlich wurde ich Opfer meiner schwachen Rechenkraft.

Mario verlor ebenfalls.  Hier scheinen ihm schon erste Zweifel zu kommen:

Unsere zwei Ersatzleute an Brett sieben und acht hingegen punkteten ordentlich: Malte brachte sein Läuferpaar in einer offenen Stellung zur Geltung und kam zu einem klaren Sieg, Joshua vereinbarte gegen einen deutlich stärkeren Gegner ein Unentschieden.

Maltes Bauern sind bei entgegensetzten Rochaden am Damenflügel vorgestürmt. Die Partie dauert nicht mehr lange.

Fazit: Die Niederlage zählt zu den unglücklichen. Ein halber Punkt mehr, wäre absolut verdient gewesen. Nur das detaillierte Ausanalysieren von abwegigen Varianten über dem Salatteller der drei größten Schachenthusiasten unseres Vereines hilft darüber hinweg.

 

II. geht mit einem Sieg in die neue Saison

Erstmalig startete gestern die II. im Schachbezirk Bielefeld. Gegen die stammbesetzte III. des Brackweder SK traten auch fast alle Wertheraner Stammspieler an – lediglich Kevin Deniz sprang am 8. Brett freundlicherweise als Ersatz ein. Und er holte gleich den ersten Punkt, nachdem sein Gegner ein einzügiges Matt übersah – ein sehr schöner Einstieg. Den nächsten Punkt fuhr Malte Prochnow ein, der am 2. Brett schon im frühen Mittelspiel eine Qualität gewinnen konnte, seinen Materialvorteil weiter ausbaute und recht früh den Gegner zur Aufgabe veranlasste. Einige Zeit später gab es eine Punkteteilung am Brett von Manfred Daub, nach einer Partie, die augenscheinlich die Remisbreite über 40 Züge lang nie verlassen hatte. Spannender ging es da schon am 7. Brett zu, an dem es so aussah, als sei Joschua Schramm deutlich unter Druck gekommen, aber am Ende hieß das Ergebnis auch hier: Remis. Michael Henkemeier konnte einen Mehrbauern erobern, wonach der Gegner noch eine Qualität stehen ließ. Dessen Hoffnungen auf Mattdrohungen zerplatzten dann aber relativ schnell. Damit war schon einmal ein Mannschaftspunkt gesichert, aber es wurde noch einmal spannend, da sowohl Kacper Mindak, als auch Mesud Mujannovic sich mit ihren angstfreien Angriffen verrechneten, um am Ende im Konterangriff aufgeben zu müssen. So verblieb ein zäher Endspielkampf um den zweiten Mannschaftspunkt zwischen den beiden Seniorn Reinhard Kynast und Reinhard Geisler, der über die volle sechsstündige Spielzeit ging. Beide hatten noch Springer und Turm, aber die Brackweder Hoffnungen hingen am letzten Bauern auf dem Brett. Reinhard Geisler tauschte dann einfach seinen Springer gegen den Bauern und hielt den Gegner mit permanenten Turmschachs von jeglicher Gewinnmöglichkeit fern, so dass dieser, als seine Bedenkzeit auf eine Minute zusammengeschmolzen war, in das Remis einwilligte.

U16 verliert gegen Brackwede

Das Ergebnis ist höher ausgefallen, als der Verlauf des Mannschaftskampfes es erwarten ließ. Am Ende Stand es 0,5 : 3,5, aber eigentlich hatte es in jeder Partie die Möglichkeit gegeben mehr herauszuholen.

Joschua versäumte es, seinen Randspringer rechtzeitig ins Spiel zu bringen und übersah dann, dass nach einem Bauerndurchbruch matt drohte. Alexander hatte seinen jungen Gegner komplett überspielt und konnte im Endspiel einen Bauern durchbringen. Leider hatte unser drittes Brett aber vorher den gegnerischen König so zugebaut, dass durch ein Opfer des letzten verbliebenen Turmes gegen die neue Dame ein Patt entstand.

Johann gewann früh eine Figur und war klar auf der Siegerstraße, fiel jedoch auf einen Trick herein und verlor so seine Dame. Zwar gelang es ihm, sein Gegenüber mit zwei Springern noch ein wenig zu verwirren, unterlag dann aber, als er einen der Springer durch eine Fesselung verlor. Insa an Brett eins hatte es mit einem Gegner zu tun, der 600 DWZ-Punkte mehr hatte als sie. Als sie kurz nach der Eröffnung etwas unter Druck geriet, rechnete sie eine lange Abwicklung nicht genau genug durch und verlor einen Springer. Lange wehrte sie sich tapfer, aber der Spitzenspieler aus Brackwede ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Wenn es unseren Leuten gelingt, etwas weniger taktische Fehler zu machen, werden sie sicher in dieser Saison auch noch erfolgreicher abschneiden. Da Heepen zurückgezogen hat, ist der nächste Kampf erst am 5.11. gegen Lübbecke.

 

Tragischer Todesfall während des Turniers

Der 2. Paul-Sahrhage-Pokal wurde am Samstag, 03.09.2022 nach einem tragischen Todesfall vorzeitig beendet. Kurz vor Beginn der dritten Runde brach ein 82-jähriger Turnierteilnehmer plötzlich zusammen. Trotz sofort auf Anweisung der Rettungsleitstelle erfolgter Reanimation, dem zügigen Eingreifen dreier mobiler Rettungskräfte und den umfangreichen Maßnahmen der Notärztin war das Leben des Schachfreundes nicht zu retten.
Nach einer langen Phase der Ungewissheit musste der Vorsitzende des Schachklubs Werther, Dr. Karl Ulrich Goecke, darüber informieren, dass das Turnier wegen des Todesfalls abgebrochen werden muss. Die knapp 60 Teilnehmer*innen, die bereits unmittelbar nach dem Zusammenbruch den Saal diszipliniert geräumt hatten, reagierten mit Bestürzung und vollstem Verständnis. Viele von ihnen verzichteten auf die Rückerstattung des Stargeldes zugunsten einer Spende. Der SK Werther wird den daraus resultierenden Betrag in späterer Absprache mit der Familie des Verstorbenen entsprechend weitergeben.
Unser Mitgefühl gilt jetzt der Familie des Verstorbenen, der vielen von uns als leidenschaftlicher Schachspieler und auch gern gesehener Teilnehmer der Wertheraner Schachturniere bekannt war. Insbesondere viele Vereinsmitglieder des SK Werther, die den Verstorbenem seit langer Zeit persönlich kannten, sind überaus betroffen von seinem plötzlichen Tod.
Der Dank des SK Werther gilt den Ersthelfern aus unserem Kreis, den drei mobilen Rettern des hervorragenden Ersthelfersystems des Kreises Gütersloh, dem Rettungsteam und dem Kriseninterventionsteam des Kreises. Auch allen Turnierteilnehmer*innen sei an dieser Stelle für ihr verständnisvolles Reagieren in dieser dramatischen Situation gedankt.
Michael Henkemeier, SK Werther

Jonas Freiberger blitzt auf Bundesebene

Der knapp zweiwöchige Deutsche Schachgipfel im Maritim-Hotel in Magdeburg endete am 21.08. mit den Deutschen Blitzmeisterschaften. Mit dabei in diesem Jahr: Jonas Freiberger, amtierender NRW-Blitzmeister.
Das Feld umfasste 30 Teilnehmer, darunter 2 Großmeister, 10 Internationale Meister und 10 Fide-Meister; die Titellosen – darunter auch Jonas – waren damit in der Minderzahl.
Das souveräner Schiedsrichter*innen/Orgateam hatte den Rundenplan minutiös vorbereitet und so wie Hauptschiedsrichter Gregor Johann pünktlich um 10:00 Uhr das Turnier eröffnete, konnte er auch exakt zur geplanten Uhrzeit um 16:14 Uhr die Schlussrunde „anpfeiffen“, um anschließend zügig die Siegerehrung vorzunehmen.
Insbesondere in der ersten Phase legte Jonas einen erstaunlichen Spurt hin: Nach 10 Runden hatte er 8 Punkte auf dem Konto, darunter auch einen Sieg gegen den an Nr. 2 gesetzten Ilya Schneider, den er mit einem schönen Röntgenschach auf der Grundreihe zur Aufgabe zwang. Durchgehend profitierte er von seiner zügigen Spielweise, die in vielen Runden den Gegner über die Zeit drückte, da der Abstand so groß war, dass auch die Zeitgutschrift von 2s/Zug nicht half.
Natürlich waren dann auch einige Verluste zu verzeichnen, so gegen den aktuellen Europameister Matthias Blübaum aus Lemgo, der am Ende des Tages das Turnier mit 4,5 Punkten Vorsprung für sich entschied. Gegen Schluss ließ wohl die Kondition etwas nach, so dass die Runden 25-28 hintereinander verloren gingen, aber am Ende standen 16,5 Punkte auf dem Freiberger-Konto – Platz 13. Angesichts der Tatsache, dass Jonas nach seiner Blitz-Elo an 22 gesetzt war stellt das Ergebnis einen Riesenerfolg des Wertheraners dar, der wohl so schnell nicht zu toppen sein wird.

Siehe auch:

https://www.schachbund.de/news/schachgipfel-tag-10-bluebaum-ueberlegen-blitzmeister-keymer-im-masters-weiter-siegreich.html

http://chess-results.com/tnr634323.aspx?lan=0

https://www.schachbund.de/fotogalerien2022/schachgipfel-2022-dbem.html

Jugendmannschaft: Im vierten Anlauf der erste Sieg

Das, was in den ersten drei Runden alles nicht so geklappt hatte, funktionierte am letzten Spieltag sehr gut: Ein souveränes 4,5 – 1,5 gegen Brackwede versöhnte mit einigen ausgelassenen Chancen in den Kämpfen zuvor.

Zwar musste Johann nach einem frühen Figurenverlust seinem Gegner gratulieren, aber dann nahmen unsere Jugendlichen gegen durchweg DWZ-stärkere Gegner richtig Fahrt auf: Kacper nahm seinem Gegner direkt nach der Eröffnung diverse Figuren ab, sodass dieser bald keine Lust mehr hatte. Jonas gewann zunächst einen Bauern, dann die Qualität und schob seinen Materialvorteil recht sicher nach Hause.

Insa spielte eine saubere Partie, sammelte den ein oder anderen Bauern ein und gewann das Turmendspiel. Felix stand optisch besser, die ungleichen Läufer verhinderten jedoch ein entscheidendes Weiterkommen – remis. Und schließlich hatte Kevin das Glück des Tüchtigen, als er nach dem eigentlich ungünstigen Tausch seiner beiden Türme gegen die Dame des Gegners mit einem kleinen Trick sofort einen Turm gegen einen Läufer zurückgewinnen konnte, wonach sein Gegner aufgab.

http://www.ergebnisdienst.net/2021_2022/abfrage.php?liga=640_12

NRW-Blitz: Platz im Mittelfeld

Zur NRW-Mannschaftsmeisterschaft nach Krefeld fuhren Jonas Freiberger, Markus Henkemeier, Karl Ulrich Goecke und Jan Haskenhoff mit zwei Zielen: Nicht letzter werden und auch nicht schlechtester OWL-Vertreter zu sein. Während ersteres mit 20:22 Punkten unf Platz 14 von 22 souverän erreicht wurde, war letzteres nicht zu machen: Lieme wurde Siebter, Bünde Neunter. Wenn Jan und insbesondere Karl die gleichen Leistungen gebracht hätten wie Jonas und Markus an den ersten beiden Brettern, wäre sicher noch mehr drin gewesen. Mehr unter

https://chess-results.com/tnr636170.aspx?lan=0

 

 

Mai-Teutoblitz gut besucht

Die Hütte war voll: 24 Spieler drängten sich im Storck-Haus, um die 13 Runden Schweizer System zu spielen. Es gewann Bogdan Bilovil mit 12 Punkten vor Karl Ulrich Goecke mit 11 und Tim Fuhlrott mit 9 Punkten.