Aus dem Vereinsleben
Außenstehende, die sich dem Schachsport nicht so intensiv widmen wie die Autoren dieser Festschrift, können sich meist kein Bild vom Vereinsleben eines Schachklubs machen. Man hört, dass sich bei einer Schachpartie die Kontrahenten teilweise über sechs Stunden gegenüber sitzen. Dazu kommt noch das sonntägliche frühe Aufstehen zu den Meisterschaftsspielen der Mannschaften. »Die sind doch echt verrückt, diese Schachspieler.«
Zugegebenermaßen gehört einiges an Ausdauer und Ehrgeiz dazu, um ein erfolgreicher Schachspieler zu werden, und wohl jeder Schachspieler hat schon Situationen erlebt, in denen er am liebsten das Schachbrett für immer in die Ecke verbannen wollte. Um so größer ist daher die Freude, wenn man nach zähem Ringen seinen Gegner Schachmatt gesetzt hat oder wenn nach einem gewonnenen Mannschaftskampf der Aufstieg ausgiebig gefeiert wird.
Oft genug steht auch einfach nur der Spaß im Vordergrund. So findet zum Beispiel jedes Jahr im Juni ein Open-Air-Schachfestival in Hücker-Aschen statt, bei dem immer eine Mannschaft aus Werther mit von der Partie ist. Neben Schachvereinsmannschaften nehmen in einem gesonderten Turnier auch Teams von örtlichen Vereinen teil. Bei knallender Sonne, kühlem Bier und Musikuntermalung kommt schnell Volksfestatmosphäre auf. Das Resultat der Partie ist da eher Nebensache.
Während der Sommermonate, wenn der Meisterschaftsbetrieb ruht, gibt es außerdem zahlreiche Gelegenheiten, große »Opens« mitzuspielen. So verbinden einige SK-ler regelmäßig ihren Urlaub mit der Teilnahme an großen internationalen Turnieren. Bei den mit Großmeistern besetzten Veranstaltungen gibt es für die hiesigen Amateure natürlich nichts zu holen. Eine Ausnahme bildet ein leidenschaftlicher Radfahrer des SK Werther, der jedes Jahr nach Katalonien zum Schachturnier reist und für die Überquerung der Pyrenäen per Fahrrad eine besondere Auszeichnung des Veranstalters erhielt.
Am Spielabend des Vereins gibt es ein reichhaltiges Angebot für Anfänger und Fortgeschrittene. Während sich die »Profis« in Turnieren messen, besteht für Hobbyspieler jederzeit die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten bei einer lockeren Partie zu unterhalten. Neue Schachspieler sind also immer herzlich willkommen!
Der Schachklub Werther trifft sich jeden Freitag (außer an Feiertagen) um 19:30 Uhr zum Spielabend im »Storck-Haus« (Alte Bielefelder Str. 14). Vorher (ab 18:00 Uhr) kommen Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren zum Zuge.