NRW-Klasse 6. Spieltag: SK KS Iserlohn – SK Werther 4,5:3,5

Iserlohn (ehu). Gegen den Spitzenreiter der Tabelle zeigten einige von uns eine Glanzleistung. Beinahe wäre der Kampf sogar eine Sternstunde der ersten Mannschaft geworden.

Der Schiedsrichter gibt die Bretter frei. Vor ihm sitzen Mario (hinten links), Kalle und Jonas, der seinem Gegner Joshua Eckart zum Partiestart am ersten Brett die Hand reicht.

Der Auftakt war zunächst beschämend: Stark ersatzgeschwächt traten wir mit nur sechs Leuten an – Jan, Marko und Markus fehlten. Da wir nur einen Ersatzspieler fanden, blieben zwei Bretter frei – peinlich.

Schon vor dem ersten Zug liefen wir dadurch einem 0:2-Rückstand hinterher.  Eine 100-Euro-Strafe erwartet den Verein, die Michael jedoch mit seiner Kaffee-Flatrate beim Schloss-Open locker wieder reinholen kann.

Nach kaum zwei Stunden Spielzeit notierte der strenge Schiedsrichter das 0:3, nachdem Jonas erstmals in der Saison mächtig zerbröselt wurde. Ich habe das Ende in einer kurzen Filmsequenz festgehalten:

Danach starteten wir eine rasante Aufholjagd: Malte warf am achten Brett seine Bauern nach vorne. Sein favorisierter Gegner (DWZ 1965) opferte im Zentrum einen Springer, übersah aber einen hübschen Zwischenzug, der Malte die Figur für ein ungenügendes Äquivalent sicherte.  Anschließend konterte er den Iserlohner mutig aus:

Hier ist die Schlussstellung, in der sein Gegner aufgab:

Dabei hätte der Iserlohner genau in diesem Moment Maltes einzigen großen Fehler in der Partie zwei Züge zuvor (Se2) bestrafen und eine ausgeglichene Stellung erreichen können,  wenn er im Diagramm Sg3 gefunden und gezogen hätte – hat er aber nicht.

Rüdiger nagelte währenddessen in seiner typisch-trockenen Manier ein bombensicheres Unentschieden aufs Brett. Nur einmal in der Analyse schlägt die Anzeige des Rechners zu seinen Gunsten bis auf 1,9 Bauerneinheiten aus. Das zeigt, dass – wenn überhaupt – nur Rüdiger Gewinnchancen besaß.

.

Eine richtig starke Leistung lieferte Kalle ab:

Schon im elften Zug erspielte er sich einen gewinnbringenden Vorteil, den er Zug um Zug ausbaute. Im  27. Zug erzwang er ein Matt in vier Zügen, das mit einem schwarzen Läuferschach auf b4 begann und mit der schwarzen Dame auf c2 hätte enden können, wenn sein Gegner nicht zwei Züge vorher aufgegeben hätte:

Kalle hatte recht mit seiner treffenden Bemerkung: „Ich habe ihn zerrupft.“ – eine Glanzpartie.

Mario nahm dankenswerter Weise die Kapitänsrolle an. Die schien ihn zu beflügeln: Gegen seinen 200 Punkte höher eingestuften Gegner gewann er als Schwarzer mit einem Doppelangriff seiner Dame einen Bauern, der auf der a-Linie freien Ausblick genoss.

Im Schwerfigurenendspiel setzte er seinen fetten Trumpf in Bewegung und strich schließlich verdient den vollen Punkt ein. Hier ist sein Schlussbild mit ihm am Zug (Der Computer zeigt ein Matt in 15 Zügen an):

So fehlte uns nur noch ein halber Punkt zum 4:4-Überraschungserfolg und ein ganzer zu Gold. Im zwölften Zug hätte ich in meiner Partie am fünften Brett zumindest den halben Punkt sichern können, verschmähte aber in Absprache (wie’s sich gehört) mit dem Interims-Kapitän Mario zurecht das viel zu frühe Remisangebot meines Gegners. Ich spielte auf Sieg.

Statt im 34. Zug Dc6 zu ziehen und einen Vorteil festzuhalten,  patzte ich in Zeitnot und ging baden. Hier ist meine Schlussstellung zwölf Züge später, in der der c-Bauer nur durch ein sinnloses Opfer entfernt werden könnte:

Immerhin bot meine Jacke ein leuchtendes Beispiel für irgendwas.

Trotz der Niederlage im Textilraum der Martin-Luther-Schule in Iserlohn verharren wir auf dem vierten Tabellenplatz. Zwar ist die Situation recht undramatisch, doch Rüdigers Galgengesänge werden wegen der derzeitigen Personalnot wieder lauter. Das Liga-Orakel ist viel optimistischer als unser einziger Rentner im Team: Es geht jetzt davon aus, dass wir bis zum Saisonende in den drei noch vor uns liegenden Kämpfen zwei Siege (Porta Westfalica, Herford ) und ein Unentschieden (Hemer) holen.

Hier ist der Link zur aktuellen Tabelle: https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=nrw-k1

 

 

 

Schloss-Open: Startplätze in den Turnieren A, B, C, D sind ausgebucht. Im Jugendturnier ist noch was frei.

Wie in der Ausschreibung veröffentlicht begrenzen die Räumlichkeiten die Anzahl der Teilnehmer*innen der Turniere A-D auf 200. Diese Schwelle wurde nun erreicht.

Allerdings sagen erfahrungsgemäß einige der registrierten Teilnehmer*innen vor Turnierbeginn wieder ab. Aus diesem Grund führen wir eine Reserveliste. Sollten Sie Interesse haben, auf der Reserveliste vermerkt zu werden, melden Sie sich bitte ganz normal an (Schritt 1 und 2):

1. Tragen Sie sich in das Formular unter dem Reiter Schloss-Open ein.
2. Überweisen Sie das Startgeld. Sobald das Startgeld eingegangen ist, werden Sie in der Reserveliste geführt.

3. Sollte ein/e Teilnehmer*in mit einem festen Startplatz absagen, teilen wir Ihnen unter der im Formular angegebenen Email-Adresse mit, dass Sie einen festen Startplatz erhalten.
4. Sollte kein Startplatz frei werden, erhalten Sie Ihr Startgeld zurücküberwiesen.
5. Grundsätzlich gilt: Der SK Werther ist nicht haftbar für eventuell entstandene Buchungskosten für Reise oder Unterkunft.

Die Reserveliste ist auf 20 begrenzt, da erfahrungsgemäß nicht sonderlich viele Abmeldungen erfolgen.

Das Kinder- und Jugend-Open ist weiterhin offen. Sollte die maximale Teilnehmer*innenzahl von 60 erreicht sein, wird auch dort eine Reserveliste eingerichtet.

 

Schloss-Open: Starting places in the tournaments A, B, C, D are booked up

In the youth tournament is still something free

As published in the announcement, the premises limit the number of participants* in the tournaments A-D to 200. This threshold has now been reached.
However, experience shows that some of the registered participants cancel before the tournament starts. For this reason we keep a reserve list. If you are interested in being on the reserve list, please register in the normal way (steps 1 and 2):

1. sign up in the form under the Schloss-Open tab.
2. transfer the entry fee. As soon as the entry fee has been received, you will be put on the reserve list.

3. if a participant with a fixed starting place cancels, we will inform you at the email address given in the form that you will receive a fixed starting place.
4. if no starting place is available until three days before the start of the tournament, your entry fee will be refunded.
5. in principle: SK Werther is not liable for any booking costs for travel or accommodation.

The reserve list is limited to 20, since experience shows that there are not many cancellations.

The Children and Youth Open is still open. If the maximum number of participants (60) is reached, a reserve list will be set up.

NRW-Klasse 5. Spieltag: Bielefelder SK II – SK Werther 3,5:4,5

Bielefeld (ehu). Puh, das war knapp. Ohne Marko und Kalle wurde es ganz schön spannend: Als wir kurz vor Schluss 4:2,5 führen, laufen noch zwei Partien.  Während Markus ums Remis winselt, spielt Jan mit einem Springer im Minus ohne Hoffnung weiter. Zur Erleichterung seiner Mitspieler versteckt Markus seinen König in einem sicheren  Schneckenhaus, nimmt beruhigt eine dreifache Zugwiederholung an und rettet uns so den Mannschaftssieg. Jan streckt derweil die Waffen.

Blick in den Spielraum: rechts Jan am ersten Brett, in der Bildmitte Jonas am zweiten und links Markus am dritten Brett.
Jan (links) hat soeben aufgegeben. Ärgerlich, den FM-Titel wird’s nach der Saison wohl nicht geben.
Markus trägt Winterjacke und bleibt die ganze Partie über cool.

Nach dem knappen Sieg hält ein Tool zur Einschätzung der Saisonchance unseren Ligabverbleib  zu 98 Prozent für wahrscheinlich. Das Liga-Orakel prophezeit zudem, dass wir am Ende mit 28-prozentiger Wahrscheinlichkeit auf Platz 6 landen. Unsere Ausfstiegschance  ist gleichzeitig winzig: 0,5 Prozent. Unser Abstieg unwahrscheinlich: 1,1 Prozent.

Das Liga-Orakel

Der Kampf begann mit einer Verzögerung: Vergeblich warteten wir auf die Schiedsrichterin. Sie blieb fern und niemand kannte den Grund. Jan stellte daraufhin alle Digital-Uhren auf den richtigen Modus ein, weil die Bielefelder nicht wussten, wie das geht. Anschließend einigte er sich mit dem gegnerischen Mannschaftsführer auf einen eigenverantwortlichen Beginn. Mit einer Viertelstunde Verspätung gaben beide die Bretter frei.

Felix vor dem Spielbeginn. Der Ausgang der Partie wird eine erfreuliche Überraschung.

Der eigentliche Matchwinner war Felix. Als Ersatzmann an Brett acht aufgestellt, saß er Michael Burg gegenüber, der mehr als 600 DWZ-Punkte über ihm rangiert. Die Gewinnwahrscheinlichkeit für Felix war folglich verschwindend gering. Das reichte aber: Schon in der Eröffnung erschnupperte Felix nach dem fehlerhaften Bauernzug c3 seines Gegners einen hübschen Zweizüger, so dass er früh die Qualität einsteckte:

Im 27. Zug gab Michael Burg auf.

Ich hatte währenddessen Glück: Mein Gegner spielte eine mir recht gut bekannte Variante. Es kommt nicht oft vor, dass ich dank Inkrement vor dem zehnten Zug zwei Minuten mehr auf der Uhr habe als vor Spielbeginn. Schon im 13. Zug unterlief meinem Kontrahenten ein Fehler, der mir eine „petite combinaison“ ermöglichte:

Von da an schwebte die Partie fast schwerelos ihrem Ende entgegen. Einfache Züge, leichter Sieg.

Zwar führten wir zu dem Zeitpunkt recht komfortabel 2.5:0,5, doch Jonas stand ausgangs der Eröffnung gruselig.

Hier hat Jonas die Partie  – von einst sechs Bauerneinheiten zu seinen Ungunsten – längst wieder gedreht. Nach wenigen Zügen streicht er den vollen Punkt ein.

Erst ein paar zögerliche Züge seines jungen Gegners brachten ihn zurück ins Spiel. Schließlich rettete er einen Mehrbauern hinüber ins Endspiel und führte sein geliebtes „Moped“ zum Sieg:

Weiß gab sich in obiger Stellung geschlagen, weil er den Bauern auf g5 wegen der drohenden Gabel auf f3 nicht schlagen kann.

Mario hatte seine Gegnerin in der Eröffnung sicher im Griff, doch später entglitt ihm die Partie. Das Ende war so hübsch, dass ich es hier zeige. Denn kurz nachdem Mario fahrlässig einen Bauern auf b5 schlug, überraschte ihn seine Gegnerin mit der Antwort Txh3!. Der schwarze Vorteil explodiert, weil das sofortige Matt sich nur unter Damenopfer abwenden lässt. Mario gab zwei Züge später auf: 

Ich habe den Schluss sogar filmisch festgehalten und Marios Gegnerin mit Erfolg um ihre Erlaubnis zur Veröffentlichung auf unserer Homepage gebeten. Leider ist die Filmaufnahme missglückt und sehr unscharf. Ich vergaß den Autofokus einzustellen. Vielleicht ist Mario das ganz recht.

Hier ist Mario noch scharf:

Über die weiteren Partien ist zu sagen, dass sowohl unser frischgebackener Rentner Rüdiger als auch Malte gegen stärker eingestufte Gegner erfolgreich den sicheren Remishafen ansteuerten – überzeugender Vortrag.

Rüdiger
Malte

Hier der link zur Tabelle: https://ergebnisdienst.schachbund.de/bedh.php?liga=nrw-k1

 

Viererpokal: Werther bezwingt Wadersloh-Diestedde mit 4:0

Brackwede (ehu). Das Aufeinandertreffen war aus meiner Sicht eine ärgerliche Enttäuschung: Nachdem Markus durch Drücken der Uhr gewann, eröffnete  ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Partie frustriert mit dem beknackten Zug h3.

Denn uns beiden fehlten die Gegner. So gewannen wir kampflos, weil das gegnerische Team vom SK Wadersloh-Diestedde kurzfristig nur zu Zweit antrat – ganz vergeblich hatte ich mein Herz-Kreislaufsystem für die eilige Anreise eine Stunde lang auf dem Fahrrad gequält.

Den zwei kampflosen Punkten fügten Jonas und Kalle mit leichter Hand zwei weitere hinzu, so dass  der SK Werther auf Bezirksebene den dritten Platz im Pokal ergatterte. Eigentlich kein Ruhmesblatt, denn in besserer Besetzung eine Runde zuvor hätten wir das Endspiel erreichen können. Immerhin ist der SK so dennoch qualifiziert für die nächste Pokalrunde auf Landesebene.

Jonas zauberte im Spiel um den dritten Platz einen Kurzsieg in nur dreizehn Zügen aufs Brett. Kein Wunder: Ihn trennten von seinem Gegenüber fast 650 DWZ-Punkte. In folgendem Video demonstriert er den Triumph:

Kalle am zweiten Brett tat sich deutlich schwerer, erdrückte aber knapp zwei Stunden später recht ungefährdet die Figuren des Gegners und setzte seinen Gegner matt.

Hier ist seine Stellung mit ihm am Zug und einem Matt in zwei Zügen:

Ende März geht es weiter.

Viererpokal-Halbfinale: Werther verliert, bleibt aber im Wettbewerb

Brackwede (ehu). Der SK Werther hat das Halbfinale im Viererpokal auf OwL-Ebene verloren. Die Begegnung fand eine Woche vor Weihnachten statt, dieser Bericht ist folglich ein Nachtrag. Gleichwohl verdienen die Protagonisten eine schriftliche Verewigung:

In der Mensa der Rudolf-Rempel-Berufsschule spielten wir gegen den Brackweder SK, gleichzeitig trat der Bielefelder SK am selben Ort im parallel ausgetragenen Halbfinale gegen den SC Wadersloh-Diestedde an.

Brackwede bot ein starkes Team auf – Werther nicht. In der Besetzung Ekkehard Hufendiek, Michael Henkemeier, Malte Prochnow und Reinhard Geisler waren wir nominell an allen Brettern unterlegen.

Hacker (links) und Michael grübeln über ihren Stellungen.

Dennoch entwickelten die Partien aus unserer Sicht zunächst vielversprechende Möglichkeiten: Malte zog gegen Daniel Johnen (DWZ 2056) eine Mehrqualität übers Brett, Michael erlangte gegen Norbert Wolf (2007) deutlichen Raumvorteil und ich knöpfte Florian Schreiber (2008) einen Zentralbauern ab. Nur Reinhard musste gegen David Riedel (1992) im Turmendspiel mit einem Minusbauern gegen die drohende Niederlage kämpfen.

Hacker (rechts) gegen David Riedel.

Dann verlor ich in bedauerlicher Rechenschwäche eine Figur und gab vor dem unausweichlichen Matt auf.  Die Hoffnungen ruhten jetzt auf Maltes und Michaels Partien. Leider kamen beide nicht über ein Remis hinaus.

Die Stellung aus dem Foto unten zeigt, wie Malte zwar sein Mehrmaterial sicher verwaltet, aber seine Türme kaum zur Geltung bringen kann – Johnens Läufer sind zu stark. Der Computer ist gelangweilt, er bewertet die Position mit 0,0:

Malte (rechts) presst ein Remis aus der Stellung.

Später gab Malte die Qualität zurück (vielleicht war er auch dazu gezwungen, was ich jedoch nicht mitbekam, weil ich den Spielort verlassen hatte) . Immerhin kämpfte er schließlich in einem verschiedenfarbigen Läuferendspiel erfolgreich um den halben Punkt. Ebenso sicher erspielte Michael das Unentschieden. Zusammen mit Hackers und meiner Niederlage summiert sich das Ergebnis auf eine erwartbare 1:3-Niederlage.

Meiner Rechnung nach wären wir damit aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Die war aber falsch. Michael hatte die Spielordnung gelesen und wusste es besser: Die glücklosen Halbfinalisten bekommen im Spiel um den dritten Platz eine letzte Chance zum Einzug in die nächste Pokalrunde.

Und so klärt sich die Frage unseres Weiterkommens erst am 28. Januar im kommenden Pokalkampf gegen den SC Wadersloh-Diestedde. Erfreulicherweise haben dafür erstmals einige Spieler der ersten Mannschaft ihre Einsatzbereitschaft verkündet – besser spät als nie. So ist ein Sieg Pflicht, weil die Vorgaben so günstig sind wie selten: Wir werden erstmals im Pokal an allen vier Brettern nominell überlegen sein.

Weihnachtsblitzturniere 2022

 

Endlich konnte das Jahr wieder mit den traditionellen Weihnachtsblitzturnieren im Storck-Haus beendet werden, bei denen es für alle Teilnehmer süße Preise zu gewinnen gab. Beim Jugendschach gab es eine Gruppe für die Jüngsten, die zum ersten Mal ein Turnier mit Uhr spielten. Maya, David und die Zwillinge Emma und Lina waren mit Begeisterung dabei. Maya gewann das Turnier knapp vor David.

 

Bei den ältern Jugendlichen musste am Ende ein Stichkampf zwischen drei Teilnehmern durchgeführt werden. Hier setzte sich dann Kacper Mindak erfolgreich durch.

Beim anschließenden Turnier der Erwachsenen, an dem auch einige der älteren Jugendlichen teilnahmen, gewann souverän Markus Henkemeier, der alle zwölf Partien gewann.

Felix Linnenbrügger gewinnt 4. „Alt gegen Jung“-Turnier

Die Turnierserie „Alt gegen Jung“ trifft inzwischen auf reges Interesse, da durch das DWZ-Cap von 1700 viele Spieler der 1. und 2. Mannschaft ausgeschlossen sind, so dass auch die „jungen“ (bis Jahrgang 1998, wenn denn die DWZ noch unter 1700 steht) eine gute Chance auf Punkte haben. Und so trafen sich am letzten Freitag 13 Spieler*innen zwischen 11 und 82 Jahren zur 4. Auflage des Turniers zu vier Runden Schnellschach mit 13 Minuten Bedenkzeit zzgl. 5 Sekunden Zeitgutschrift pro Zug.

In der letzten Runde kam es zu einem kleinen Finale zwischen jung und alt, als Felix Linnenbrügger den bis dahin führenden Florian Schwartz in einer spannenden Partie matt setzen konnte. Felix wurde so mit 3,5 Punkten Gesamtsieger und erster Preisträger der Kategorie „jung“. Florian Schwartz erhielt als Zweiter der Gesamttabelle mit 3 Punkten den ersten Preis der Kategorie alt, da er nach Feinwertung knapp vor Leon Drees mit ebenfalls 3 Punkten lag, der den zweiten Preis der Kategorie „jung“ erhielt. Zweitplatzierter „alt“ wurde Jürgen Schäfer mit 2 Punkten.

Felix Linnenbrügger

U16 kommt in Fahrt

Die nach der langen Coronapause neu formierte U16 spielt inzwischen in der OWL-Verbandsklasse munter mit. Endete der erste Kampf noch mit einer deutlichen Niederlage, so zeigte sich bereits in der nächsten Runde gegen Freibauer Lübbecke, dass mit Werther wieder zu rechnen ist.

Insa – hier beim Kampf in Paderborn – hat inzwischen mit 2,5/3 eins der besten Ergebnisse der Liga zu verzeichnen.

Insbesondere Insa drängte am 2. Brett ihren turniererfahrenen Gegner von Anfang an konsequent in die Defensive, eroberte Mehrmaterial und führte das anschließende Endspiel sicher zum Sieg.

Am 1. Brett hatte es Jonas mit einem deutlich älteren und stärkeren Gegner zu tun, hielt die Partie lange und sehr konzentriert im Gleichgewicht, musste aber am Ende einen Bauern hergeben, der dem Gegner letztlich zum Sieg reichte. Auch Alexander musste seinem Gegner den Punkt überlassen. Demgegenüber konnte Joshua am 3. Brett ziemlich zügig seinen ersten Sieg einfahren; er hatte relativ schnell die Dame des Gegners gegen zwei Leichtfiguren eingetauscht, konnte weiteres Material erobern und am Ende den Punkt mitnehmen. 2:2!

Joshua – hier beim Kampf in Paderborn – konnte seinen ersten Sieg verbuchen.

Drei Wochen später traten die Wertheraner in Paderborn beim Blauen Springer an. Hier zeigte Miran am 4. Brett bei seinem ersten Einsatz, wie schnell eine löchrige Königsstellung zum Matt führt:

Miran visiert das Feld f3 an, um anschließend auf h2 Matt zu setzen.

Nach diesem schnellen Siegwurde es spannend: Jonas hatte seinen Gegner schwer unter Druck gesetzt, so dass dieser seine Dame gegen deutlich zu wenig Material tauschte. Insa kam in ein günstiges Schwerfigurenendspiel und konnte mit dem typischen Angriff über die 2. Reihe den vollen Punkt klarmachen – damit war das Unentschieden ja schon sicher. Joshua hielt seine Partie lange in der Remisbreite, machte die Sache dann aber immer komplizierter, verlor einen Bauern und noch einen und konnte am Ende der Übermacht nichts entgegensetzen.  Der erste Sieg der Mannschaft wurde am Ende durch ein Grundreihenmatt verhindert, das Jonas im Eifer des Gefechts – vielleicht auch in der Freude über seine überlegene Stellung – übersehen hatte.

Jonas spielt am Spitzenbrett der U16.

Nach der Weihnachtspause geht es am 14.01.2023 im Storck-Haus gegen Spitzenreiter Bielefelder Schachklub weiter.

 

 

Sieger Bürgerwache-Open 2022: Ekkehard Hufendiek

Bielefeld (ehu). Ich habe das Bürgerwache-Open 2022 gewonnen. Wie eine  Mikrobe prangt mein Name jetzt ganz oben in der Hall of Fame des Bielefelder SK: Einmal Ekkehard Hufendiek, zehnmal Fidemeister Martin Forchert:

Im Foto unten nehme ich gerade die Glückwünsche des Bielefelder Kassierers Ralf Danielmeier (r.) entgegen, der mir den Geldpreis in einem Briefumschlag aushändigt. Ich sage ihm, dass ich auf das Geld verzichte und stattdessen das Auto als Sachpreis bevorzuge. Er drückt mir trotzdem das Geld in die Hand.

(Foto: Martin Forchert)

Wie habe ich das Turnier gewonnen? Sensationell. So zumindest wertet Ralf Danielmeier meinen Erfolg. Hier ist die entscheidende Stellung meines Schlussrundensieges mit Weiß gegen Heinz Upmann:

Dg7 gewinnt, denn der schwarze Turm ist angegriffen und der Bauer f6 wird fallen, womit die schwarze Königsstellung endgültig auseinanderfällt.

Nach vier weiteren Zügen drohte ich unabwendbar Matt und die Partie war beendet. Danach beobachtete ich die Züge meiner zwei Mitbewerber um den Turniersieg: Herbert Kruse und Nelson Bartsch. Beide standen lange auf Verlust, retteten ihre Stellungen aber ins Unentschieden. So fühle ich mich zwar als glücklichen aber verdienten Sieger.

Tatsächlich ist eine größere Sensation als mein Turniersieg der zweite Platz des Setzlistenvorletzten (!) Nelson Bartsch: Mit einer DWZ von 1235 angetreten, verlor Bartsch nur die erste Runde gegen Michael Burg. Danach gewann er kampflos gegen Heinz Upmann, besiegte mich, besiegte Karsten Ebert und besiegte den haushohen Favoriten Herbert Kruse (TWZ 2204). Nach zwei Unentschieden in den Schlussrunden kam er letztlich ebenfalls auf fünf Punkte. Doch die Fortschrittswertung sprach klar für mich. Noch ein paar Erfolge mehr und die Mitglieder des SK Werther werden mich wieder siezen müssen. Hier ist die Abschlusstabelle:

Bürgerwache-Open 2022

Rangliste:  Stand nach der 7. Runde
Rang Teilnehmer Titel TWZ At Verein/Ort Land S R V Punkte PktSu Buchh
1. Hufendiek,Ekkehar 1929 Schachklub Wert GER 5 0 2 5.0 21.0 27.0
2. Bartsch,Nelson 1235 Bielefelder Sch GER 4 2 1 5.0 19.5 28.0
3. Ebert,Karsten 1934 Bielefelder Sch GER 5 0 2 5.0 18.0 21.5
4. Kruse,Herbert 2204 ohne Verein GER 4 1 2 4.5 20.5 24.0
5. Nolte,Jörg 1458 TuS Brake von 1 GER 4 1 2 4.5 16.0 20.5
6. Döring,Carsten 2067 Bielefelder Sch GER 3 2 2 4.0 16.5 27.0
7. Ott,Lukas 1468 Bielefelder Sch GER 4 0 3 4.0 16.0 22.5
8. Burg,Michael 1944 Bielefelder Sch GER 3 2 2 4.0 15.5 29.5
9. Upmann,Heinz 1600 ohne Verein GER 3 0 4 3.0 11.0 21.0
10. Bodenstein,Britta 1282 W Bielefelder Sch GER 2 0 5 2.0 7.0 21.0
11. Schoenen,Mercedes W Bielefelder Sch 1 0 6 1.0 7.0 24.0

 

 

Viererpokal-OWL-Viertelfinale: SK Werther – Rhedaer SV 2:2

Werther (ehu). Gleichstand im Viererpokal-Pokal-Viertelfinale auf OWL Ebene. Gegen den Rhedaer SV kam die Wertheraner Auswahl Ekkehard Hufendiek, Michael Henkemeier, Malte Prochnow und Reinhard Geisler nicht über ein 2:2 hinaus.

Wir mussten das Weiterkommen auslosen, was irgendwie unbefriedigend ist.  Der Rhedaer Kapitän Andreas Schneider wählte Zahl, Michael warf Adler.

Michael gewann zuvor kampflos gegen Markus Otto und studierte anschließend ausgiebig die Betriebsanleitung einer Digital-Uhr.

Dann nahm er völlig gelangweilt eine Uhr in die Hand und drückte mehrfach immer wieder die Wippe rauf und runter – wie ein  Baby ohne Verstand. Doch dank seinem Erscheinen führten wir mit 1:0.

Leider war abzusehen, dass ich gegen FM Bogdan Bilovil (DWZ 2400) den Punkt wohl abgeben werde.

Relativ gut gespielt habe ich trotzdem. Kurz vor Schluss wertet die Maschine meine Stellung sogar noch als ausgeglichen. Doch genau an diesem Punkt, beging ich den entscheidenden Fehler und schlug zwei Bauern am Damenflügel, in der Hoffnung, mein König könne über g4 flüchten – mitnichten:

Der Zug f5 nahm das erhoffte Fluchtfeld aus der Stellung und ich hätte das zweizügige Matt nur unter Damenopfer hinauszögern können – also gab ich auf.

Zuvor hatte Malte aus schlechter Stellung heraus gewonnen. Keine Ahnung wie, denn sowohl er als auch seine Gegnerin Kirsten Bünte lehnten die Herausgabe des Partieformulares ausdrücklich ab. Hier ist ein Foto von Malte, als seine Partie noch ganz ordentlich aussah:

Jetzt stand es 2:1 für uns. Um den zum Greifen nahen Sieg zu holen, war folglich unser Ehrenmitglied Reinhard Geisler mit Weiß gegen Andreas Schneider gefordert. Hacker erspielte sich eine starke Stellung mit einem Monster-Vorposten-Springer. Doch der gegnerische Läufer beherrschte die schwarzen Felder. Immerhin hätte uns ein Unentschieden gereicht. „So eine Stellung gibt man nicht Remis“, sagte Hacker aber und beging zum Schluss  einen fatalen Fehler, als er seinen Springer vom Läufer fesseln ließ, zudem noch d4 zog und so den Turm verlor – zwei Züge zuvor war die Stellung noch völlig ausgeglichen:

Durch Michaels glücklichen Münzwurf hat sich der SK Werther jetzt für das Viererpokal-Halbfinale gegen den SV Brackwede am 17. Dezember qualifiziert.